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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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nicht mein Typ.“
    Innerlich gestand er ihr einen weiteren Treffer zu, äußerlich blieb sein Gesicht ausdruckslos. „Wir werden einander drei Monate auf der Pelle sitzen.“ Sie hatte ihn herausgefordert, ob sie es erkannte oder nicht. Und ob er es erkannte oder nicht, aber Sidney hatte angenommen. Er beugte sich näher zu ihr heran. „Ich möchte mich nicht mit einem eifersüchtigen Liebhaber herumschlagen, der ständig hinter uns herjagt oder dauernd anruft, während ich zu arbeiten versuche.“
    Wofür hielt er sie eigentlich? Für einen Trampel, der sein Privatleben nicht im Griff hatte? Sie zwang sich dazu, einen Moment abzuwarten. Vielleicht hatte er in seinen Beziehungen einige unangenehmeErfahrungen gehabt. Sein Problem, entschied Blanche.
    „Ich kümmere mich selbst um meine Liebhaber, Sidney.“ Blanche biss kraftvoll in die Kruste. „Und Sie kümmern sich um Ihre Liebschaften.“ Sie wischte sich die Finger an dem letzten Papiertaschentuch ab und lächelte. „Tut mir Leid, die Party zu beenden, aber ich muss wieder an die Arbeit.“
    Er stand auf und ließ seinen Blick über ihre Beine wandern, ehe er ihn auf ihre Augen richtete. Er wollte den Auftrag annehmen. Und dann hatte er drei Monate Zeit, um herauszufinden, wie er über Blanche Mitchell dachte. „Ich melde mich.“
    „Tun Sie das.“
    Blanche wartete, bis er den Raum durchquert und die Studiotür hinter sich geschlossen hatte. Mit ungewohnter Energie und einer Geschwindigkeit, die sie normalerweise für ihre Arbeit reservierte, sprang sie auf und schleuderte den leeren Karton gegen die Tür.

2. KAPITEL
    B lanche wusste genau, was sie wollte. Sie fing zwar unfairerweise schon etwas vor dem vorgesehenen Start des Projekts „Amerikanischer Sommer“ von LIFE-STYLE an, aber sie genoss die Vorstellung, Sidney Colby einen Schritt voraus zu sein. Kleinlich vielleicht, aber sie genoss es wirklich.
    Auf jeden Fall bezweifelte sie, dass ein Mann wie er die zeitlose Freude des letzten Schultags schätzen konnte. Wann sonst begann der Sommer tatsächlich, wenn nicht mit diesem einen wilden Ausbruch von Freiheit?
    Sie wählte eine Volksschule, weil sie Unschuld suchte. Sie wählte eine Innenstadtschule, weil sie Realismus suchte. Kinder, die aus der Schultür traten und in einer Limousine verschwanden, waren nicht das Bild, das sie zeigen wollte. Diese Schule hier hätte in jeder Stadt irgendwo im Land stehen können. Die Kinder, die gleich zur Tür herausschießen würden, standen für alle Kinder. Leute, die dieses Foto betrachteten, würden unabhängig von ihrem Alter in diesen Kindern etwas von sich selbst sehen.
    Blanche ließ sich sehr viel Zeit mit dem Aufstellen, wählte und verwarf ein halbes Dutzend Beobachtungsposten, bevor sie sich für einen entschied. Es war nicht möglich und nicht einmal ratsam, den Schnappschuss zu stellen. Nur ein zufälliges Bild konnte ihr geben, was sie wollte – die Spontaneität und das Tempo.
    Als die Klingel ertönte und die Türen aufflogen, bekam sie genau das. Und das war es wert, fast von trappelnden Turnschuhen umgerannt zu werden. Schreiend und kreischend strömten die Kinder in den Sonnenschein hinaus.
    Stampede. Das war der Gedanke, der ihr durch den Kopf ging. Blanche duckte sich hastig, schoss von unten nach oben und erwischte die erste Flut von Kindern in einem Winkel, der Schnelligkeit, Menge und totale Verwirrung herüberbrachte.
    Vorwärts, vorwärts! Es ist Sommer, und jeder Tag ist einSamstag. Der September war Jahre entfernt. Sie konnte es im Gesicht jedes der Kinder lesen.
    Sie wandte sich um und schoss die nächste Gruppe Kinder von vorn. In der Ausfertigung würde es so aussehen, als ob sie direkt aus der Seite des Magazins herauspreschten. Aus einem Impuls heraus drehte Blanche ihre Kamera für ein Bild im Hochformat. Und sie bekam es. Ein Junge von acht oder neun sprang die Treppe herunter, die Hände hochgerissen, ein breites Grinsen im Gesicht. Blanche erwischte ihn mitten in der Luft, als sein Kopf und seine Schultern über die sich in alle Winde zerstreuenden Kinder herausragten. Sie hatte den Jungen eingefangen, erfüllt von dem Triumph dieser magischen goldenen Straße der Freiheit, die in alle Richtungen führte.
    Obwohl sie absolut sicher war, welches Foto sie für den Auftrag vergrößern würde, fuhr Blanche mit der Arbeit fort. Innerhalb von zehn Minuten war es vorbei.
    Zufrieden tauschte sie Objektive und Blickwinkel aus. Die Schule war jetzt leer, und Blanche wollte sie so
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