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Sommer des Schweigens: Ich war in der Gewalt dreier Männer. Und ein ganzes Dorf sah zu (German Edition)

Sommer des Schweigens: Ich war in der Gewalt dreier Männer. Und ein ganzes Dorf sah zu (German Edition)

Titel: Sommer des Schweigens: Ich war in der Gewalt dreier Männer. Und ein ganzes Dorf sah zu (German Edition)
Autoren: Anna Maria Scarfò
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Betten. Die Stofftiere im Keller. Die Felder mit den Mandarinenbäumen. Die Eisenbahn. Den Jesus und die Madonnenstatue an den Ortsenden. Die Stickarbeit, die nie zu Ende gebracht wurde. Diana, die inzwischen groß ist, und Sissi, die auf dem Feld hinter dem Haus begraben wurde. Den neuen Hosenanzug, den sie nie angezogen hat. Sie verlässt ihre Mutter. Ihren Vater.
    Sie versucht, ihre Schwester mitzunehmen. Aber es gibt »ein paar technische Schwierigkeiten«, wie man ihr sagt. Vielleicht kann ihre Schwester später nachkommen. Daher geht sie allein. Vor dem Weggehen fürchtet sie sich am meisten, weil sie von jetzt an allein sein wird, fern von allem, was vierundzwanzig Jahre lang ihr Leben, ihr Zuhause, ihre Familie war.
    »Ich fliehe nicht. Ich gehe fort, um wiederzukehren … wenn ich stärker bin. Ich gebe nicht auf«, sagt sie immer wieder zu ihrer Mutter, während der Wagen der Carabinieri im Hof auf sie wartet.
    Aurora gibt ihr einen Kuss. Auf die Stirn. Ihr Ehemann steht schweigend in der Haustür. Annas Schwester hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Hinter dem Fenster kann man ihre Silhouette und den auf die Brust gesenkten Kopf sehen.
    Am 15. Juli 2010 verlässt Anna Maria Scarfò San Martino di Taurianova.

Anmerkung
    D ieses Buch gibt die wahre Geschichte wieder, von Anna Maria Scarfò selbst erzählt. Ihre Wahrheit, die sie vor Gericht ausgesagt hat.
    Domenico Cucinotta, Michele Iannello, Domenico Iannello und Domenico Cutrupi, Serafino Trinci und Vincenzo Da Torre sind rechtskräftig verurteilt worden, sie missbraucht zu haben.
    Der Prozess gegen Antonio Cutrupi, Maurizio Hanaman, Giuseppe Chirico, Fabio Piccolo, Antonio Cianci, Vincenzo Minneti ist erst in der ersten Instanz, und bis zu einem letztgültigen Urteil gelten sie als unschuldig.
    Alle Drohungen aus den Kapiteln mit der Überschrift »Das Dorf« waren Gegenstand von Anzeigen durch Anna Maria oder ihre Familie bei den Carabinieri, aufgrund derer der Friedensrichter Urteile gegen die Personen ausgesprochen hat, die Anna Maria Scarfò in dieser Zeit verfolgt haben. Daraufhin hat der Polizeipräsident von Reggio Calabria gegen diejenigen, die Anna bedrohten, sechs Verwarnungen auf Grundlage des neuen Stalking-Gesetzes ausgesprochen, worauf der Staat sie mit einer Polizeieskorte beschützen musste.
    San Martino di Taurianova ist nicht nur das Dorf der Rotte. Jeder Einwohner muss es mit seinem Gewissen vereinbaren, wie er in diesen elf Jahren Anna Maria Scarfò beigestanden hat.

Danksagungen
    I ch danke allen Carabinieri, die immer über mich wachen und mir bewusst gemacht haben, was Weihnachten, ein Geburtstag, ein normales Leben ist. Sie sind meine Schutzengel. Danke an meine Eltern und an meine Schwester, die mir zur Seite gestanden haben, obwohl ihr Leben sich dadurch in einen Albtraum verwandelt hat. Und danke an die
    Avvocatessa Rosalba Sciarrone.
    Anna Maria Scarfò
    Ich danke Annalisa Maroni, die als Erste in meinem Blog Anna Maria Scarfò erwähnt hat: Sie hat gefordert, dass diese Geschichte nicht vergessen werden dürfe; allerdings hat sie nie gedacht, dass ein Buch, dieses Buch daraus werden könnte. Danke an Rosalba Sciarrone, die mir ihre Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt hat und mir dabei geholfen hat, Anna Maria Scarfòs Gerichtsverfahren nachzuverfolgen.
    Mein besonderer Dank gilt den Carabinieri von Taurianova, zunächst für ihren täglichen Einsatz und dann für ihre Hilfsbereitschaft und ihre Unterstützung während der Arbeit an diesem Buch. Ich danke den Carabinieri der Abteilung Personenschutz von Neapel.
    Vielen Dank an Anna Marias Eltern und Schwester, die mich in ihrem Haus aufgenommen haben.
    Vielen Dank an Maria Paola Romeo, die sofort an Anna geglaubt hat, und an Enrico Racca. Vielen Dank an Simona Mammano, Roberto Papa und Walter Molino für die erste Lesung des Manuskripts. Dank an Caterina Dal Molin, Barbara Natali, Caterina Terribile, Patrizia Rinaldi, Federica Faina (jede von euch weiß, warum). Vielen Dank an den 11. April. Vielen Dank an Fabio Esposito (für die Fotos). Vielen Dank den Freunden von der Insel (jedem von euch gilt er ganz besonders), die mir, ohne es zu wissen, die Ruhe geschenkt haben, damit ich schreiben konnte. Und danke Clelia und Francesco: Ihnen ist das Buch gewidmet, ihnen verdanke ich alles.
    Cristina Zaragia

Die Widmung auf Seite 5 entstammt Leonardo Sciascias Roman Der Ritter und der Tod , dt. von Peter O. Chotjewitz, Zsolnay Verlag, Wien/Darmstadt 1990, S.86

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