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Soisses - Kochen leicht gemacht

Soisses - Kochen leicht gemacht

Titel: Soisses - Kochen leicht gemacht
Autoren: Cornelia von Soisses , Franz von Soisses
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bayrischen Wurstsalat - eine gewöhnliche Fleischwurst, angerichtet mit Essig und Öl, einer Zwiebel und saurer Gurke. Das passt, wenn man sich einmal sagt: „Heute bleibt die Küche kalt.“
    Für Woche 4 gibt es Variationen von Mikrowellenmenus, Kasseler mit Sauerkraut, Rinderrouladen, Hacksteaks, schon sind 3 Tage herum. Auch verbreitet sind Gyros und Paella als Fertigkost aus der Tiefkühltruhe. Dann verblieben noch halbe Händle, auch Broiler genannt, Hühnerfrikassee mit Reis, oder Königsberger Klöpse mit Kapernsoße und die Woche ist wieder rund.
    Mitgerechnet? 4 x 7 sind 28 Tage, je nach Monat fehlen uns 2 oder 3 Tage. Nun denn, wenn man Kino nicht wirklich braucht, gönne man sich ein Restaurant, McDonalds oder Burger King, oder falls in der Nähe so eine Erbsensuppe mit Speck aus der Gulaschkanone angeboten wird, sollte man das nicht verachten. Oder ein griechisches Restaurant, die Portionen sind so groß, dass man sich die Reste einpacken lassen kann.
    Was zu beweisen war, einen ganzen Monat kochen, ohne sich zu wiederholen, abwechslungsreich essen. So farbig kann es sein, das Singledasein. Wenn wir an dem einen oder anderen Tage gar Reste neu zubereiten, die überflüssigen Kinokarten sparen, ist sogar noch Privatfernsehen möglich.
    Moderne Zeiten brauchen neue Antworten, keine neuen Kochbücher. „Die fetten Jahre sind vorbei“, so meint die Kanzlerin. Ihr Vorgänger Altkanzler Kohl erkannte: „Wir müssen den Gürtel enger schnallen.“ Beide wollten es ja nicht ungesagt sein lassen in ihrem Bestreben, in die Geschichtsbücher zu gelangen. Diesem Vorbild wollten wir gerecht werden. Denn wie es heißt: „Spare nicht, wenn du hast, sondern spare in der Not, dann hast du Zeit dazu.“
    Und nicht zu vergessen: „Sozial ist, was Arbeit schafft“, sagt auch unsere Kanzlerin. Unser Speiseplan setzt diese Weisheit konsequent um, denn Industriefood muss ja auch produziert werden, oder?!

Essen & Trinken
    Wir dürfen Sie heute herzlich begrüßen in unserem Gourmetrestaurant „Zur Nepperklause“ und empfehlen Ihnen unser hervorragendes Tagesmenü:
    Große Teller, kleine Portionen, gesalzene Preise.
    -              Garnele an Trüffelrisotto mit Rucolasalat und Beluga Kaviar
    Portion zu 450 €
    -              zugehörig eine Flasche Weißwein 1976er Spätlese
    für 250 €
    Das sollte Ihnen Ihre Begleiterin schon wert sein, schließlich wollen Sie etwas von ihr, nicht sie von Ihnen.
    Sie werden bedient von einem Speisekellner, einem Kellner für die Getränke und einem Zahlkellner, mich selbst nehmen Sie bitte als Chef de Rang wahr. Ich bin für die Fragen unserer Gäste zuständig, wie etwa dieser, was sich unser Chef de Cousine, gewöhnlich Koch genannt, dabei gedacht hat.
    Damit ich mir eine Vorstellung von Ihnen machen kann, wen genau darf ich in unserem Fresstempel begrüßen? Ah, Sie sind Restauranttester und vergeben die begehrten Sterne. Nun, Sterne können wir leider keine vorweisen, aber die Mehrwertsteuer auf unserer Rechnung ausweisen. Nun frisch heran und allseits guten Appetit.
    Eine Stunde später nach dem opulenten Mahl:
    „Nach Ihrer Miene zu urteilen, sind Sie nicht gerade erbaut, liegt das am Preis?“
    „Nein, wobei, der erscheint mir wenig gerechtfertigt, bei dem doch etwas gewöhnungsbedürftigen Geschmack dessen, was Sie Essen nennen.“
    „Das kann gut sein, wir waren denn doch überrascht, dass sich überhaupt ein Gast getraut hat, unser Lokal zu betreten. Da musste unser Koch sich schon etwas einfallen lassen. Welche Laus ist Ihnen denn über den Gaumen gelaufen?“
    „Zunächst der Wein, dieser ist vermutlich südliche Hanglage Sahara, nicht aber deutscher Provenienz.“
    „Alle Achtung, dass Sie das bemerkt haben. Ganz im Vertrauen, es handelt sich um gewöhnlichen Weinessig. Das aber können wir so nicht in die Karte schreiben, wer zahlte wohl sonst die von uns gewünschten 250€? Übrigens, der Beluga Kaviar ist gewöhnlicher Heringsrogen. Auch wir müssen sparen, nicht nur der Staat.“
    „Interessant, und die Trüffel waren wohl Champignons.“
    „Jetzt wo Sie es sagen, geschnittene Pilze aus der Dose, III.Wahl. Wir sind schließlich ein privatwirtschaftliches Unternehmen, da ist Gewinn das, was übrig bleibt. Ich sagte Ihnen doch schon zur Begrüßung, dass Ihre Begleiterin Ihnen etwas wert sein sollte. Wir konnten ja nicht ahnen, dass das ein Gast essen würde. Denn es heißt schließlich, das Auge ist mit, oder?!“
    „So gesehen
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