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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit
Autoren: J. R. Ward
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würde ich gern mein Möglichstes versuchen. «
    Einen Moment lang konnte Layla nur atmen.
    » Ich … « Sie betastete ihren flachen Bauch. » Was wirst du mit mir anstellen? «
    » Ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht genau. « Payne zuckte die Schultern. » Tatsächlich wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich dir in deiner Situation helfen könnte. Aber ich habe schon öfters geheilt. Wir könnten es versuchen – und es wird dir nicht schaden. So viel kann ich versprechen. «
    Layla erforschte das Gesicht der Kriegerin. » Warum … willst du das für mich tun? «
    Paynes Gesicht verdüsterte sich, und ihr Blick schweifte ab. » Meine Gründe müssen dich nicht interessieren. «
    » Doch, das müssen sie. «
    Jetzt versteinerte sich Paynes Profil. » Die Tyrannei meiner Mutter macht uns zu Schwestern, wir sind beide Opfer ihrer Vorstellung vom großen Weltgefüge. Sie hat uns auf unterschiedliche Weise eingekerkert – dich als Auserwählte, mich als leibliche Tochter. Ich würde alles tun, um dir zu helfen. «
    Layla hatte sich noch nie als Opfer der Jungfrau der Schrift betrachtet. Doch als sie jetzt an ihre Sehnsucht nach einer Familie dachte, an das Gefühl, keine Wurzeln zu haben, keine eigenständige Identität jenseits ihrer Dienste als Auserwählte … geriet sie ins Grübeln. Die Willensfreiheit hatte sie in diese missliche Lage gebracht, aber zumindest war es ein selbst gewählter Weg. Als Auserwählter war ihr keine Wahl vergönnt gewesen, zu keinem Aspekt ihres Lebens.
    Sie verlor ihr Kind, das war offensichtlich. Und wenn Payne glaubte, dass da eine Möglichkeit bestand …
    » Tu, was du für richtig hältst « , sagte sie mit brüchiger Stimme. » Und ganz gleich, wie es ausgeht, ich danke dir. «
    Payne nickte. Dann hob sie die Hände und spreizte die Finger. » Darf ich deinen Bauch berühren? «
    Layla schob das Laken zurück. » Muss ich mein T-Shirt ausziehen? «
    » Nein. «
    Umso besser. Denn selbst das Zurückschieben der Decke löste einen erneuten Krampf aus, die Verlagerung dieses Federgewichts reichte, um …
    » Solche Schmerzen « , murmelte Payne.
    Wortlos legte Layla ihren Bauch frei. Ihr Gesicht sagte offensichtlich genug.
    » Entspann dich. Es dürfte eigentlich nicht wehtun. «
    Als Payne die Hände auf ihren Unterleib legte, riss Layla den Kopf hoch. Die Berührung war ganz sanft und warm, wie ein Vollbad. Und auch so wohltuend. Wohltuend auf merkwürdige Art, um genau zu sein.
    » Tut es weh? « , wollte Payne wissen.
    » Nein. Es fühlt sich … « Als der nächste Krampf sich zusammenbraute, umklammerte Layla das Laken und machte sich gefasst auf …
    Doch der Schmerz erreichte nicht den Höhepunkt, er stieg an wie ein mächtiger Berg, dem der Gipfel fehlte.
    Es war die erste Linderung seit Beginn des Ganzen.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ Layla den Kopf in die Kissen sinken, und eine plötzliche Mattheit führte ihr vor Augen, wie groß ihr körperliches Unbehagen gewesen war.
    » Und jetzt fangen wir an. «
    Unvermittelt begann die Lampe gegenüber zu flackern … und erlosch.
    Doch bald schon erstrahlte ein neues Licht.
    Paynes sanfte Hände begannen schwach zu leuchten, die Wärme ihrer Berührung intensivierte sich, und diese merkwürdige, wundervolle Linderung durchdrang ihre Haut, die Muskeln, alle im Weg befindlichen Knochen … und ergoss sich in ihren Mutterleib.
    Dann gab es eine Art Explosion.
    Mit einem Fauchen ergab Layla sich dem Kraftstrom, der sie urplötzlich durchflutete, der Hitze, die nicht brannte und doch den Schmerz einkochte und aus ihrem Fleisch löste, bis er entwich wie Dampf aus einem Topf und davongeweht wurde.
    Aber es war noch nicht vorüber. Eine immense Euphorie ergriff von ihr Besitz und breitete sich mit goldenen Tentakeln von ihrem Becken her aus, durchdrang ihren Oberkörper, erfasste ihren Geist und ihre Seele, während es in Armen und Beinen kribbelte.
    Welch herrliche Erlösung …
    Welch unglaubliche Kraft …
    Welch Segen …
    Doch die Heilung war noch nicht vollendet.
    Mitten im Mahlstrom fühlte Layla ein … was war es? Eine Regung in ihrem Schoß. Als würde sich etwas zusammenziehen, aber nicht krampfartig, nein, diesmal nicht. Mehr so, als fände das, was gezaudert hatte, eine belebende Kraft.
    Da wurde ihr bewusst, dass ihre Zähne klapperten.
    Sie blickte an sich herab und sah, dass sie am ganzen Leib schlotterte. Doch das war noch nicht alles.
    Sie leuchtete. Ihre Haut war wie ein Lampenschirm,
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