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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht
Autoren: Christina Cara Wagner
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Sonne kennenlernen.“
    Sie kannten die Verbündeten ihres Vaters gut, wurden sie doch von ihnen im Sinne ihres Vaters großgezogen. Sie waren ihm treu ergeben und würden kein erneutes Versagen dulden.
    Zuversichtlich hob Jared den kostbaren Kelch aus dem dunklen Reich seines Vaters. „Lasst uns trinken, meine Brüder, auf die Auferstehung unseres Schöpfers, auf das Reich der ewigen Finsternis, das er bringt.“ Seine jüngeren Brüder hoben die Kelche.
    Bevor sie ihrem Bruder zustimmen konnten, erklang eine vertraute Stimme: „Die Auferstehung des Schöpfers und seines Reiches der Finsternis ist nah.“ Mit diesen glorreichen Worten betrat Michael den Raum.
    „Michael“, knurrte Henry, noch verletzt durch Jareds Worte. „Ich hoffe, du hast Neuigkeiten, die dein Leben verlängern.“
    Michael wandte sich Jared zu, der hastig aufgestanden war und ihn erwartungsvoll ansah. Nur Jared wusste, dass Michael den Dolch heute Abend holen wollte. Um seine absolute Ergebenheit zu beweisen, hatte Michael darauf bestanden, allein zu gehen. Jetzt ging er stolz auf Jared zu und nahm den Dolch aus seiner Manteltasche.
    „Ich übergebe euch den Dolch des Schöpfers. Möge er auferstehen und sein dunkles Reich das Licht besiegen.“ Mit diesen Worten legte er den Dolch in die Mitte des Tisches. Er sah das Funkeln in den Augen der Söhne der Nacht, das verriet, dass sie es kaum erwarten konnten, dass Laras Blut daran kleben würde.
    Jared hob erneut den Kelch und warf Michael einen Blick der Anerkennung zu. „Michael hat uns nicht enttäuscht und sich als würdig erwiesen, dem Bösen zu dienen. Nehmen wir ihn auf in unsere Mitte, möge er an unserer Seite stehen, wenn das ewige Reich unseres Schöpfers die Sonne verschlingt.“ Die Kelche schlugen zusammen.
    „Auf unseren neuen Bruder“, riefen sie.

6
    Die Augen der Frau in seinen Armen waren blau wie das Meer und kalt wie der Eisberg, an dem die Titanic zerbrach. Begeistert leuchteten die Augen des Schöpfers, als er nach dem eisigen Liebesspiel auf seine neue Geliebte blickte. Seit zweitausend Jahren brachten seine Verbündeten junge Frauen zu ihm, die er brauchte, um seine dunklen Söhne zu zeugen. Jede dieser Frauen hatte hysterisch geschrien und um sich geschlagen. Es brauchte eine harte Hand, um sie gefügig zu machen. Doch diese hier war anders. Sie hatte seine kalte Leidenschaft hingebungsvoll geteilt wie keine andere zuvor. Er könnte schwören, sie erwärmte sein eisiges Herz.
    Mit einem lauten Stöhnen setzte sich Cara auf. Das aus Steinen gebaute Bett hatte ihr zugesetzt. Der Schöpfer sah ihr tief in die Augen, die ihm seltsam vertraut vorkamen.
    „Nenne mir deinen Namen.“
    „Eine Frau erscheint verführerischer, wenn sie ihre Geheimnisse hütet“, flüsterte Cara. Sanft streichelte sie über seine Wange und spürte, wie er erstarrte.
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zurückziehe? Ich möchte mich erholen.“
    „Geh!“, sagte er kalt und erlaubte ihr damit Freiheiten, die er den anderen Frauen nie erlaubt hätte. „Aber du wirst mir bald Rede und Antwort stehen!“
    Cara schlug die schwarze Wolldecke zurück, die sie mehr gewärmt hatte, als der Schöpfer es vermocht hatte.
    Noch einmal hauchte Cara ihm einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen, bevor sie sich der Kälte der Unterwelt aussetzte. Fröstelnd lief sie über den Steinboden. Caras Plan schien aufzugehen. Der Schöpfer hatte ihr Geheimnis, sich ihm in einer anderen Gestalt zu nähern, nicht enträtselt. Mit klopfendem Herzen griff sie nach ihrem Kleid, von dem sie sich vor zwei Stunden nur zu bereitwillig getrennt hatte. Langsam zog Cara es über ihren wohlgeformten Körper und genoss die intensiven Blicke des Schöpfers. Unendliche zweitausend Jahre hatte sie davon geträumt, seine Hände auf ihrer Haut zu spüren. In Wirklichkeit war er nicht der zärtliche Liebhaber aus Caras Träumen, der sie sanft berührte. Doch auch wenn die Kälte der Unterwelt ihm seine Wärme und Freundlichkeit geraubt und ihn hart gemacht hatte, ganz tief in seinem Herzen würde sie den Mann wiederfinden, dem ihr Herz gehörte. Sie würde den Mann retten, aus dessen Armen man sie vor zweitausend Jahren gerissen hatte. Mit einem hoffnungsvollen Lächeln wandte sich Cara von Ewan ab. Sie musste dringend mit Thomas reden.

7
    Enttäuscht von der Jagd kam Gabriel noch vor dem Morgengrauen in seinem Hotel in der Stadtmitte an.
    „Warum so betrübt, junger Mann?“ Georg stand hinter der Rezeption seines
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