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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes
Autoren: Lara Wegner
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seine Hand, die noch immer das Schwert hielt, doch nicht mehr zu seinem Arm gehörte. Schock lähmte sie alle. Berenike nutzte die Gunst der Stunde. Das Katana wirbelte wieder durch die Luft, sauste auf Tizzio herab, und wurde von der Wucht eines anderen Schwertarms aufgehalten. Dicht über Tizzios Nacken kreuzte sie ihre Klinge mit der von Ruben.
    „Was hast du getan?“
    Sie sah ihn an. Er war blass, in seinen Augen stand Unglaube.
    „Es wird keinen Frieden in Rom geben und auch nirgends sonst“, drohte sie ihm.
    Seine Kiefer mahlten. Er drängte sie zurück, fort von Tizzio, und rettete seinem Widersacher damit das Leben. Es half nichts, sich gegen ihn zu stemmen. Ihre Klinge war durch sein Schwert gebunden.
    „Du Narr, denkst du, das wird mich hindern? Es gibt genug von euch, die ich töten kann und töten werde“, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    Das Rudel hatte den ersten Schreck überwunden. Geschlossen stürzte es auf sie zu. Berenike musste zurückweichen. Sie holte mit dem Katana aus und hielt die Männer und Frauen auf Abstand. Mit zwei langen Schritten gab sie sich Schwung, katapultierte nach oben und überwand in einem Überschlag über die Köpfe ihrer Angreifer hinweg die Front, die sich um sie schließen wollte. Sie rannte in den Garten, verschmolz mit der Nacht und setzte mühelos über die Mauer. Ihre Verfolger konnten sie nicht mehr einholen. Ihre Flucht, ihr Kampf gegen die Wolfsippen hatte begonnen und das nächste Ziel kannte sie bereits. Es würde alles, was Mica sich in den vergangenen drei Jahren erschlichen hatte, zunichtemachen.

     
    Ruben blieb neben Tizzio zurück und wartete, ob dieser noch einmal nach seinem Schwert griff, um den Kampf mit der linken Hand fortzuführen. Der Stumpf seiner Wunde blutete kaum. Die Wunde schloss sich bereits. Zwar hatte er eine Hand verloren,aber in einer Schlacht wäre das für einen Wolfskrieger kein Grund, sich geschlagen zu geben. Tizzio ruhte auf den Knien und starrte auf seine abgetrennte Hand.
    „Verzichte auf Aurora“, verlangte Ruben.
    Tizzio hob den Kopf. Ein wahnwitziges Grinsen verzerrte seine schmalen Lippen. „Sie hat sich von dir losgesagt und ist fortgegangen. Sie gehört dir nicht, und letztendlich wird sie sich für mich entscheiden.“
    Diese Behauptung konnte Ruben nicht mehr in Raserei versetzen. Vor ihm saß ein Mann am Boden, der sich anstrengen musste, sein Rudel und Revier unter Kontrolle zu halten. Mit nur einer Hand fiel das einem Leitwolf nicht leicht, zumal Tizzio nicht dafür bestimmt war. Der Friede in Rom, den Berenike hatte zerstören wollen, war damit garantiert. Sie hatte nichts erreicht.
    Nach und nach kehrte das Rudel zurück. Ohne Berenike. Das war zu erwarten. Die Lamia war zu schnell für die Wölfe. Ruben trat zurück.
    „Nimm dein Schwert auf und kämpfe weiter“, forderte er Tizzio auf.
    „Du hast bereits verloren! Sie ist nicht mehr bei dir!“
    Speichel flog von Tizzios Lippen. Das Rudel verstummte nach und nach. Diejenigen, die ihrem Alpha aufhelfen wollten, wichen wieder zurück. Enzo di Mannero hätte die Herausforderung angenommen, ob mit einer oder zwei Händen. Sie wussten es alle.
    „Wenn du dich ergibst, verzichtest du auf deinen Anspruch“, sagte Ruben laut.
    „Nein!“
    „Dann kämpfe!“
    Tizzio rappelte sich keuchend auf, straffte sich und setzte eine selbstgerechte Miene auf. „Ich kämpfe nicht gegen einen Unwürdigen! Dieses Duell …“
    Die Schneide des Schwertes gelangte an seine Kehle und unterbrach ihn.
    „Verzichte oder ich beende, was die Lamia begonnen hat.“
    Das Feuer krachte und knisterte in das Schweigen hinein, das sich über den Garten und das Rudel senkte. Er drückte zu, bis Blut unter der Klinge hervorquoll. Tizzio quollen die Augen aus dem Kopf.
    „Du Feigling“, presste Tizzio hervor.
    „Ich habe dir Gelegenheit gegeben, dein Schwert zu ergreifen. Du hast sie ausgeschlagen. Verzichte vor Zeugen auf jeden Anspruch auf Aurora oder ich töte dich.“
    Er drückte noch fester zu, vertiefte den Schnitt über Tizzios Kehle, ehe er sich wieder schließen konnte. Mit offenem Mund ächzte Tizzio. Seine Lippen mahlten, Schweiß perlte über seine Stirn.
    „Gebt ihm sein Schwert“, rief Ruben in die Runde, ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden. „Ein Alphawolf kann auch mit einer Hand kämpfen, und ich bin bereit, mir die meine auf den Rücken binden zu lassen.“
    Das war ein Handel, der bei Tizzio zu einem Aufschrei führte. Er war dem nicht
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