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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Besuch bekommen. Wir sollten zusehen, daß wir uns möglichst schnell unsichtbar machen.«
    Charru hatte bereits die Gurte abgestreift und stand auf, um erneut Kontakt zu Ktaramon aufzunehmen
    *
    Das durchdringende Signal beendete die Arbeitsschicht früher als gewöhnlich.
    In dem großen transportablen Kuppelhaus redeten die Wachmänner erregt miteinander, begriffen offenbar selbst nicht, was geschehen war. Draußen im Schutz des provisorischen Klimafeldes ließen die Gefangenen die Arbeit liegen. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, links und rechts von der geplanten Gleiterbahn-Trasse die schweren Aggregate im Eis zu versenken, mit deren Hilfe später ein schützender Energietunnel erzeugt wurde. Normalerweise erledigten Maschinen diese Arbeit. Hier draußen dagegen herrschten noch die gleichen Verhältnisse wie damals, als die Menschen den Uranus vor Jahrhunderten besiedelten. Es ging nicht wirklich um den Gleiterbahn-Bau, so wenig, wie es in den Bergwerken auf Luna um die Förderung von Bodenschätzen gegangen war. Der eigentliche Zweck des Straflagers bestand darin; den Gefangenen einen so nachhaltigen Schock zu versetzen, daß sie - sofern sie nicht zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt waren - für den Rest ihrer Tage nur noch eins wünschten: nie wieder hierher zurück zu müssen.
    Erein von Tareth richtete sich mit einem unterdrückten Stöhnen auf und rieb über den Thermo-Anzug, weil sein Rücken schmerzte.
    Neben ihm fluchte Hardan erbittert bei der Flamme und sämtlichen schwarzen Göttern. Kormak, der Nordmann, betrachtete finster das metallisch schimmernde Aggregat und überlegte, ob er es noch in das Loch im Eis befördern oder wieder zu dem großen Transportgleiter zurückschleppen sollte. Schließlich bückte er sich, schlug die behandschuhten Finger um die Kanten und hievte das schwere Ding hoch. Die Gefangenen wußten, daß Sabotage sinnlos war, aber normalerweise ließ keiner von ihnen eine Gelegenheit ungenutzt, die Arbeit zu verzögern.
    Ein paar Minuten später streifte Kormak den Thermo-Anzug ab und zog wieder die zinnoberrote uranische Tunika mit dem grasgrünen Gürtel über, deren heitere Farben er als grausame Ironie empfand.
    Einer nach dem anderen wurden die Männer durch die Kontrollen geschleust. Kontrollen mit Schwachstellen - doch das spielte keine Rolle mehr, seit die Bewacher ihren Versuch entdeckt hatten, Waffen und Werkzeuge zu horten. Kormak kniff die Augen zusammen, als er den langgestreckten Bunker betrat. Die Männer, die für die nächste Arbeitsschicht eingeteilt waren, hätten eigentlich noch schlafen sollen. Aber sie standen fast alle im Mittelgang. Kormak erkannte Hasco und Brass, Charrus Bruder Jarlon, Gren, Konan, Leif - und Beryl von Schun, den zwei Wachmänner vor einer knappen Stunde abgeholt hatten, weil die Kommandantin mit ihm sprechen wollte.
    Die Neuankömmlinge wußten nichts davon, sahen lediglich die Erregung auf den Gesichtern ihrer Gefährten. Beryl begann sofort zu berichten. Ungläubig starrte ihn Kormak an.
    »Die »Kadnos« im Anflug auf Uranus?« fragte er rauh.
    »Das weiß ich nicht, Kormak. Das Schiff ist in der Nähe des Sonnensystems aus dem Hyperraum gekommen. Welchen Kurs es fliegt, konnte ich nicht hören.«
    »Zur Venus«, mutmaßte Erein nach einem langen Schweigen. Beryl hob die Achseln. »Wahrscheinlich. Es ist der einzige Planet, auf dem sie Schutz finden können.«
    »Aber es ist auch der Planet, von dem die Marsianer am ehesten glauben werden, daß die »Kadnos« ihn anfliegt«, widersprach Jay Montini, der Merkur-Siedler. »Und Venus liegt im inneren System. Der Weg dahin ist weit, Beryl. Zumindest Dane Farr dürfte sehr genau wissen, daß sie es nicht schaffen können, wenn ihnen Jessardin Kriegsschiffe entgegenschickt.«
    »Und? Sind hier draußen etwa keine Flottenteile stationiert?«
    »Doch, sicher. Schwere Kampfraumer auf Uranus, Aufklärer auf Neptun, außerdem die Beobachtungsschiffe der Systemverteidigung. Trotzdem sind die »Kadnos« -Leute weniger gefährdet, wenn sie schnell landen - einfach weil sie dann die Chance haben, das Schiff zu verlassen, falls es entdeckt wird.« Montini machte eine Pause und biß sich auf die Lippen. »Vielleicht rechnen sie damit, daß wir ihnen im entscheidenden Moment zur Hilfe kommen, indem wir die Aufmerksamkeit der Uranier durch eine Revolte ablenken«, fügte er hinzu.
    »Was wir nicht können«, sagte Kormak bitter.
    Die anderen schwiegen. Jarlon senkte den Kopf. Es war seine
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