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So sexy ist das große Glueck

So sexy ist das große Glueck

Titel: So sexy ist das große Glueck
Autoren: Aimee Carson
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nach dem Jungen fragte, schickte ihn eine grauhaarige Dame am Empfang nach hinten. Er durchquerte die tolle neue Sporthalle, in der ein paar Jugendliche Basketball spielten.
    Schließlich fand er Emmanuel draußen. Er warf allein Körbe auf dem alten Betonplatz. Im Gegensatz zu den anderen Teenagern in ihrer Sportkleidung trug er eine schwarze Cargo-Hose und ein schwarzes T-Shirt, das um seine dünnen Schultern schlackerte.
    Als er Cutter entdeckte, spiegelte sich seine düstere Stimmung in seinem Gesichtsausdruck wider. „Was machen Sie hier?“
    „Ich wollte mit dir reden.“ Cutter wartete einen Moment. Er kam sich völlig fehl am Platz vor. Der Heldenverehrung eines Jugendlichen ausgesetzt zu sein war leicht im Vergleich zu der Mauer der Feindseligkeit, die ihm jetzt entgegenschlug. Emmanuel hatte seine Meinung über ihn offensichtlich geändert.
    Kluger Junge.
    Cutter fuhr fort: „Ich habe gehört, dass man dich vor ein paar Tagen bei einem illegalen Straßenrennen erwischt und über Nacht in die Zelle gesteckt hat.“
    „Na und? Was geht Sie das an? Sie sind nicht mein Dad, also hören Sie auf.“
    Cutter starrte den Jungen an, dessen Zorn unüberwindlich schien. „Ich habe keine Ahnung, wie man sich väterlich verhält.“ Er zuckte die Achseln. „Mein Dad ist gegangen, als ich noch ein Kind war.“
    Emmanuel warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Ach, ja?“ Er versuchte sich an einem Sprungwurf, der meilenweit danebenging. „Ich fang gleich an zu heulen.“
    Cutter runzelte amüsiert die Stirn. Es war interessant, zur Abwechslung das mürrische Verhalten, das ihn selbst als Teenager ausgezeichnet hatte, am eigenen Leib zu spüren. „Ich habe auch gehört, dass du deshalb deinen Job bei der Tankstelle verloren hast.“
    Diesmal gönnte Emmanuel ihm nicht mal einen Blick, sondern dribbelte über den Platz und machte einen Korbleger.
    Cutter versuchte es trotzdem weiter. „Ich bin hier, um dir Arbeit anzubieten.“
    „Ich will keine milden Gaben von Ihnen.“
    „Bei deinem Vorstrafenregister wird es schwer, irgendwo anders eine Stelle zu kriegen.“
    „Na und?“ Emmanuel schleuderte den Ball wie eine Kanonenkugel gegen den Korb. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Ein Teil von Cutter wollte aufgeben. Er brauchte das hier nicht. Er hatte gerade erst eine Firma gegründet, um die er sich kümmern musste.
    Aber dann erinnerte er sich an all die Male, die Jessica ihm hinterhergejagt war. Egal, wie unhöflich er sich verhalten hatte, sie war immer wiedergekommen.
    Zumindest, bis er ihr vorgeworfen hatte, ihre Ehe zerstört zu haben. Damit hatte er all ihre Sympathien verspielt.
    Der messerscharfe Schmerz in seiner Brust kam diesmal nicht von der mittlerweile verheilten Rippenverletzung. Es war sein Herz, das wehtat. Aber er badete nun schon seit Ewigkeiten in Selbstmitleid, und nun reichte es ihm.
    Also schnappte er sich einen Basketball, trat an die Seitenlinie und setzte sich auf den Ball. Von hier aus konnte er das Profil des Jungen betrachten, der weiterhin stumm dribbelte. Cutters Anwesenheit gefiel ihm augenscheinlich ganz und gar nicht.
    Mit einem Seufzer bemerkte Cutter: „Es ist so leicht, sich selbst die Schuld zu geben, wenn sich die Eltern trennen.“
    Emmanuel strauchelte leicht, fing sich aber gleich wieder.
    Offensichtlich hatte Cutter einen wunden Punkt berührt.
    „Natürlich war ich noch ziemlich klein, als mein Vater ging“, fuhr er fort. Er kam sich blöd vor, machte aber trotzdem weiter. „Ganz lange dachte ich: Wenn ich ein besseres Kind gewesen wäre, dann wäre er geblieben …“
    Seine Stimme erstarb, als er sich an all die Male erinnerte, die sein Vater ihn nach einem Besuch abgesetzt hatte. Cutter hockte dann auf der Veranda vor dem Haus und fragte sich, warum der Mann jedes Mal wieder ging. Nachdem sein Dad weggezogen war, hatte er Monate darauf gewartet, dass er zurückkommen würde. Hatte gehofft, dass der alte Mann erklären würde, warum er gegangen war, und vielleicht sogar seine Mutter davon überzeugen könnte, dass es nichts mit Cutter zu tun hatte.
    Er blinzelte, schob die Erinnerungen beiseite. Dumme Träume. Hatten ihm nie etwas gebracht.
    Genauso wenig wie seine Die-Welt-kann-mich-mal-Attitüde.
    Cutter beobachtete Emmanuel, der ihn weiterhin ignorierte. „Lass dir eins von jemandem sagen, der dasselbe erlebt hat: Wenn du es zulässt, frisst der Zorn dich auf.“ Cutter wusste nicht, ob der Junge ihm überhaupt zuhörte. Wenn er wie Cutter in diesem Alter
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