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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond
Autoren: Nora Roberts
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die pochenden Schläfen und schloss die Augen erneut. »Das vorhin war nicht die erste Auseinandersetzung, die es heute mit Ali gab. Insgesamt ist es einfach ziemlich anstrengend.«
    »Ich könnte ja jetzt wieder einziehen.« Kate hockte sich neben Laura hin.
    »Nicht, dass du nicht willkommen wärst«, antwortete Laura ihr. »Aber du ziehst trotzdem nicht wieder ein.«
    »Damit wäre dieser Fluchtweg schon mal versperrt«, stellte Margo halbwegs zufrieden fest.
    »Ich suche nicht nach einem Fluchtweg.« Kate kämpfte gegen eine Vielzahl von Gefühlen an. »Aber ich könnte dir mit den Mädchen helfen, könnte die Kosten mit dir teilen«, sagte sie, abermals an Laura gewandt.
    »Nein. Das ist mein Leben.« Laura verzog schmerzlich das Gesicht. »So, wie es nun mal ist. Und du hast dein eigenes. Wenn du Byron nicht liebst, ist das eine andere Sache. Natürlich kannst du deine Gefühle nicht danach ausrichten, wie es ihm gefällt.«
    »Soll das ein Witz sein?« Margo streckte die Hand nach der Kaffeetasse aus. »Seit Monaten ist sie vollkommen verrückt nach ihm.«
    »Und wenn schon. Gefühle sind keine Garantie, wenn es um etwas so Einschneidendes wie eine Ehe geht. Bei Laura haben sie auch nicht gereicht.« Kate stieß einen Seufzer aus. »Tut mir leid, aber so war es nun einmal.«
    »Das stimmt. Aber eine Garantie bekommst du höchstens, wenn du einen neuen Toaster kaufst.«
    »Okay, da hast du sicher recht, aber das ist noch nicht alles. Seht ihr denn nicht, dass ich von Anfang an ständig von ihm manipuliert worden bin? Dass ich von ihm beherrscht worden bin wie ein kleines Kind?«
    Margo lachte leise auf. »Du tust mir wirklich leid. Von einem starken, prachtvollen Mann wie Byron beherrscht zu werden, ist sicher grauenhaft.«
    »Du weißt genau, was ich damit sagen will. Du würdest niemals zulassen, dass Josh sämtliche Knöpfe drückt, dass er alle Entscheidungen trifft. Ich sage dir, Byron hat eine Art, die Dinge so zu arrangieren, so dass ich in die von ihm gewählte Richtung gleite, ehe ich überhaupt merke, was geschieht.«
    »Dann ändere doch einfach die Richtung, wenn sie dir nicht gefällt«, schlug Margo unbekümmert vor.
    »Er hat die Beziehung zu mir einmal einen Umweg genannt.« Bei der Erinnerung an das Gespräch runzelte Kate erbost die Stirn. »Er hat gesagt, dass er immer gerne lange, interessante Umwege macht. Pamals fand ich das sogar halbwegs charmant.«
    »Warum fährst du nicht einfach zu ihm zurück und sprichst dich mit ihm aus?« Laura legte den Kopf auf die Seite und stellte sich die Szene in Byrons Küche vor. »Wahrscheinlich ist er ebenso unglücklich und frustriert wie du.«
    »Das kann ich nicht.« Kate schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, dass ich meine Sachen abholen kann, wann es mir paßt.«
    »Huch!« Jetzt war Margo von ehrlichem Mitgefühl erfüllt. »In dem ihm eigenen höflichen, wohlerzogenen Ton?«
    »Genau. Was das Allerschlimmste daran war. Ich weiß nicht,was ich zu ihm sagen soll … Außerdem weiß ich nicht, was ich will«, sagte sie schwach, ehe sie den Kopf zwischen den Händen vergrub. »Ich denke immer, ich weiß, was ich will, und dann merke ich, dass es nicht so ist. Zudem bin ich hundemüde. Es ist schwer, vernünftig zu denken, wenn man derart müde ist.«
    »Dann sprich morgen mit ihm. Heute Nacht bleibst du erst mal hier.« Laura stand entschlossen auf. »Ich muss jetzt die Mädchen ins Bett bringen.«
    »Sie hat mich furchtbar beschämt«, murmelte Kate, als sie mit Margo alleine war.
    »Ich weiß.« Margo schob sich dichter an die Freundin heran. »In mir hat sie den Wunsch geweckt, Peter Ridgeway umzubringen, falls er noch jemals seine jämmerliche Visage in ihrer Nähe blicken läßt.«
    »Schlimm, dass sie immer noch derart verletzt, derart unglücklich ist!«
    »Es wird schon wieder werden.« Margo tätschelte Kates Knie. »Dafür sorgen wir, du und ich.«
    »Ich, ah, ich werde nie wieder in einer Steuerkanzlei arbeiten.«
    »Natürlich nicht.«
    »Alle scheinen zu wissen, was ich tue, noch ehe ich es selber weiß.« Kate machte eine Pause und sah Margo an. »Bittie hat mir die Partnerschaft angeboten.«
    »Gratulation.«
    »Heute Nachmittag habe ich abgelehnt.«
    »Himmel!« Margos millionenschweres Lächeln blitzte auf. »Da hast du ja wirklich einen ereignisreichen Tag gehabt.«
    »Und Roger Thornhill war derjenige, der die Gelder veruntreut hat.«
    »Was?« Margo stellte unsanft ihre Kaffeetasse ab. »Dieser Schleimscheißer, der zu gleicher
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