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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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wiederkäme?
    Plötzlich schien die Zeit stillzustehen. Lena schämte sich in Grund und Boden. Warum sollte ein Mann, dem die Frauen zu Füßen lagen, es ausgerechnet auf sie abgesehen haben? So etwas war völlig neu für sie. Die Rugbyspieler hatten sie nur um ein Date gebeten, weil sie genau wussten, dass sie Nein sagen würde, nicht weil es ihnen etwas bedeutet hätte. Wahrscheinlich hatte sie sich das intensive Knistern zwischen Seth und ihr nur eingebildet. Er war ein Playboy, wohingegen Lena überhaupt keine Erfahrung mit One-Night-Stands hatte.
    Am besten lachte sie einfach darüber und vergaß die ganze Sache. Wahrscheinlich versetzte er sie sowieso. Prüfend streckte sie einen Arm aus. Verflixt, ihre Hand zitterte tatsächlich. Überhaupt bebte sie am ganzen Körper. Je mehr Zeit verrann, desto nervöser wurde Lena. Ich kann das nicht, dachte sie. Was war nur in sie gefahren, als sie sich mit ihm verabredet hatte? Okay, ihr war mal der Ruf vorausgeeilt, fast eine Ehe zerstört zu haben, aber sie war keine Femme fatale. Das passte gar nicht zu ihr. Sie träumte nie von heißem, schamlosem Sex mit einem Wildfremden.
    Okay, fast nie.
    Sie war hin- und hergerissen. Einerseits wäre sie am liebsten fortgelaufen und hätte sich an einem sicheren Ort versteckt, andererseits sehnte sie sich nach einer Wiederholung des unglaublich leidenschaftlichen Kusses und nach allem, was dazugehörte.
    Wahrscheinlich hatte die Szene im Umkleideraum sie angetörnt, als sie von neunzehn fast nackten Männern umringt gewesen war. Seth hatte lediglich als Blitzableiter gedient. Er selbst hatte sie gar nicht so heiß gemacht.
    Ja, genau so musste es gewesen sein.
    Andererseits hatten die spärlich bekleideten Rugbyspieler sie bisher kalt gelassen. Aber Seth Walker war es gelungen, ihren Schutzpanzer zu durchbrechen und ihr so richtig einzuheizen. Da sie so lange keinen Sex mehr gehabt hatte, fiel es ihr nun schwer, sich wieder abzukühlen. Nervös trommelte sie mit den Fingern auf die Schreibtischplatte, während die Zeit unaufhaltbar verstrich. Ich muss ihn anrufen und ihm absagen, dachte Lena. Aber wie sollte sie das ohne seine Handynummer anstellen?
    Und wie sollte sie ihm erklären, dass sie es sich anders überlegt hatte? Für ihn war das sicher nur ein harmloser Flirt gewesen, bei ihr dagegen schien der Blitz eingeschlagen zu haben. Nein, sie würde erst gar nicht hingehen! Zehn Minuten vor der verabredeten Zeit griff sie nach ihrer Handtasche und machte sich eilig auf den Weg durch die verlassenen Korridore.
    „Hallo Lena.“
    Ihr wurde heiß. Langsam wandte sie sich um und sah Seth am Türrahmen von Dions Büro lehnen. „Was tust du hier?“, fragte sie atemlos.
    Er lächelte breit. „Ich habe auf dich gewartet.“
    „Aber wir wollten uns doch am Tor 4 treffen.“ Bei seinem Anblick prickelte es bei ihr schon wieder am ganzen Körper.
    „Stimmt.“ Vergnügt zwinkerte er ihr zu. „Das muss ich wohl vergessen haben.“
    Natürlich glaubte sie ihm kein Wort.
    „Tor 4.“ Suchend drehte er sich nach dem Wegweiser an der Wand hinter ihm um. „Dann müssen wir hier entlang, oder?“
    Lena fühlte sich ertappt, denn sie war in die entgegengesetzte Richtung unterwegs gewesen.
    „Welch ein Glück, dass wir uns hier über den Weg gelaufen sind, sonst hättest du vielleicht eine halbe Ewigkeit am Tor auf mich gewartet und gedacht, ich hätte dich versetzt.“
    Seth hatte sie durchschaut! Er wusste, dass sie sich aus dem Staub machen wollte! Verflixt! Schuldbewusst sah sie ihn an, brachte aber kein Wort heraus, weil ihre Hormone verrücktspielten. Bei jeder Begegnung steigerte sich Lenas Verlangen.
    „Wollen wir dann los?“ Er machte eine Kopfbewegung Richtung Treppe.
    Jetzt war es wohl zu spät, das Date noch abzusagen. Seth hatte sie bereits locker am Arm gefasst und führte sie die Treppe hinunter. Seine Nähe machte Lena schwindlig und völlig willenlos.
    Sie konnte kaum fassen, wie aufreizend sie sich ihm gegenüber verhalten hatte. In ihrer letzten Beziehung war ihr Ex die treibende Kraft gewesen. Erst am Ende hatte Lena sich in ihrer Verzweiflung Ansprüche gestellt. Und jetzt hatte sie diesen Mann an ihrer Seite richtiggehend herausgefordert. Ausgerechnet Seth Walker, der es vermutlich gewohnt war, im Bett nach allen Regeln der Kunst verwöhnt zu werden. Da konnte sie nicht mithalten. In allem, was sie tat, erreichte sie lediglich einen guten Durchschnitt. Auch beim Sex. Ich kann das nicht, dachte Lena. Besser ein
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