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So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)

So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)

Titel: So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
Autoren: Lucy King
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ein wenig zu laut auf. „Als Besitzer dieses grässlichen Schinkens haben Sie in jedem Fall mein Mitgefühl.“
    „Aber ein Kaufangebot machen Sie mir trotzdem nicht, oder?“
    Wenn er sie noch zehn Sekunden so anlächelte, würde sie Wachs in seinen Händen sein und alles tun, was er von ihr verlangte. Dann würde der Stachel im Fleisch der Gesellschaft an ihrer Wohnzimmerwand hängen und sie langsam, aber sicher in den Wahnsinn treiben.
    Fest entschlossen, unter keinen Umständen zu Wachs zu werden, gab Imogen ein weiteres gezwungenes Lachen von sich. „Das soll wohl ein Scherz sein! Ich bin doch keine Masochistin.“
    „Zu schade“, meinte er und rieb sich mit seiner feingliedrigen, gebräunten Hand das Kinn. „Allmählich befürchte ich, dass es heute Abend nicht mehr verkauft wird.“
    „Überrascht Sie das etwa?“
    „Nicht wirklich. Aber in dem Fall wird Luc – das ist der Freund, den ich damals überboten habe – es mich nie vergessen lassen. Dabei habe ich zu diesem Thema schon genug Sticheleien von ihm ertragen müssen.“
    Er sah plötzlich aus wie ein mürrischer kleiner Junge, was Imogen ein unfreiwilliges Lächeln entlockte. „Können Sie ihm das ernsthaft übel nehmen?“
    „Eigentlich nicht“, gab er nach kurzem Zögern zu. „Im umgekehrten Fall hätte ich wahrscheinlich dasselbe getan.“ Er leerte sein Glas und stellte es auf dem Tablett eines vorbeikommenden Kellners ab. „So, nun wissen Sie, warum ich hier bin. Verraten Sie mir im Gegenzug, was eine so scharfe Kritikerin moderner Kunst an diesen Ort verschlagen hat?“
    Oje, was sollte sie ihm bloß darauf antworten? Dass sie erst vor einer halben Stunde von Connies und Max’ Verlobung erfahren hatte – und das auch noch über Facebook? Dass sie dringend einen Drink gebraucht hatte, um die Kränkung herunterzuspülen, und deswegen zur Galerie herübergelaufen war, die nur wenige Schritte von ihrem Büro entfernt lag?
    Wohl kaum!
    Da er jedoch offensichtlich auf eine Antwort wartete, und sein prüfender Blick sie zunehmend aus der Fassung brachte, fühlte Imogen sich genötigt, irgendetwas zu sagen. „Ich habe vor Kurzem festgestellt, dass ich meinen Horizont erweitern muss“, behauptete sie unverbindlich, was zumindest nicht ganz gelogen war.
    Er schenkte ihr ein sexy Lächeln. „Brauchen Sie dabei eventuell noch Hilfe?“
    Imogen schaffte es, diesmal nicht rot zu werden, obwohl die Art, wie er sie ansah, unschwer erkennen ließ, welche Art von Hilfe ihm vorschwebte.
    „Danke für das Angebot, aber ich glaube nicht.“
    „Sind Sie sicher? Horizonterweiterung ist eine meiner Spezialitäten.“
    „Davon bin ich überzeugt.“
    Sein bezwingender Blick nagte an den Fundamenten ihrer inneren Schutzmauern. Obwohl er sich keinen Zentimeter bewegt hatte, kam es Imogen vor, als stünde er plötzlich viel dichter bei ihr.
    „Lassen Sie sich von mir zum Dinner einladen“, bat er sie mit samtweicher Stimme, „und ich beweise Ihnen, wie gut ich darin bin.“

2. KAPITEL
    „Dinner?“, wiederholte Imogen, als hätte sie das Wort zum ersten Mal gehört. Sie hätte nicht sagen können, warum seine Einladung sie so aus der Fassung brachte. Schließlich war er nicht der erste Mann, der sie um eine Verabredung bat.
    Er nickte. „Genau, Dinner. Das nimmt man nach dem Mittagessen und vor dem Frühstück zu sich. Ungefähr um diese Uhrzeit.“
    Imogen ging auf seinen spielerischen Tonfall ein und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Ach, das meinen Sie!“
    „Genau“, lobte er sie. „Und wie sieht es aus?“
    Imogen war sich fast sicher, dass die Antwort Nein lauten musste. Mehr als nur fast sicher, denn hatte sie nicht gerade festgestellt, dass die Männer ihr für die nächste Zukunft gestohlen bleiben konnten? Sie sollte ihren armen, rücksichtslos niedergetrampelten Gefühlen eine Erholungspause gönnen, anstatt sich in den Bann eines so gefährlich attraktiven Mannes ziehen zu lassen.
    Andererseits konnte ihre angeschlagene Psyche nach zwei Monaten freudloser Selbsterforschung gut eine kleine Vitaminspritze gebrauchen. Und für ihren Magen wäre nach drei Gläsern Champagner eine ordentliche Mahlzeit auch nicht verkehrt.
    Also überhörte Imogen geflissentlich die Stimme in ihrem Innern, die ihr verzweifelt zurief, dass sie im Begriff war, eine große Dummheit zu begehen. Ja, sie hatte sich gerade empfindlich die Finger verbrannt, aber so schlimm war sie auch wieder nicht dran. Und ein Dinner verpflichtete zu nichts.
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