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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot
Autoren: Peter James
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fragenden Blick zu.
    »Was?« Abby lächelte, da sie genau wusste, was als Nächstes käme.
    »Babys?«
    »Irgendwann vielleicht. Wer weiß. Aber dann musst du dir wirklich einen Pass besorgen und zu mir kommen.«
    Ihre Mutter warf wieder einen Blick auf das Preisausschreiben. »Nein«, sagte sie und schüttelte energisch den Kopf. Dann legte sie den Stift beiseite und drückte die Hand ihrer Tochter mit ihren knochigen, altersfleckigen Fingern.
    Ihre Kraft überraschte Abby.
    »Eines darfst du nie vergessen, Liebes, wenn du jemals Mutter werden möchtest. Zuerst musst du dem Kind Wurzeln geben. Und dann erst Flügel.«
    122
    NOVEMBER 2007 Eineinhalb Stunden, nachdem sie sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte, zog Abby den Koffer, der fast ihren gesamten Besitz aus Brighton enthielt, über den Bahnsteig am Flughafen Gatwick und die Rolltreppe hoch in die Ankunftshalle. Dort deponierte sie in ihn der Gepäckaufbewahrung.
    Sie hatte nur ihre Handtasche bei sich. Darin lag in einer Plastiktüte der Luftpolsterumschlag, den Detective Sergeant Branson ihr am Samstag ausgehändigt hatte. Sie ging zum Schalter von Easyjet und stellte sich in die kurze Warteschlange. Es war Mittag.
     
    *
     
    Im Büro kämpfte sich Roy Grace gerade durch einen Stapel Berichte, die Norman Potting und Nick Nicholas in den vergangenen vierundzwanzig Stunden aus Australien gefaxt hatten. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil Nicholas solange dort bleiben musste, aber die Liste der Kontakte, die sie von Lorraine Wilsons Freundin erhalten hatten, war einfach zu nützlich und musste durchgearbeitet werden.
    Allerdings besaßen sie noch immer keinen definitiven Hinweis, wo sich Ronnie Wilson gerade aufhielt.
    Grace sah auf die Uhr. Zwanzig nach eins. Sein Mittagessen, das Eleanor im Supermarkt gegenüber besorgt hatte, lag in einer Tüte auf dem Schreibtisch. Ein gesundes Sandwich mit Flusskrebs und Rucola und ein Apfel. Obwohl er sich dem Druck beugte, den Cleo auf ihn ausübte, fühlte er sich trotz gesünderer Ernährung nicht anders als zuvor. Als er gerade in die Tüte greifen wollte, klingelte das Telefon.
    Es war Bill Warner, der die Kripo am Flughafen Gatwick leitete.
    Sie waren gut genug befreundet, um auf Smalltalk zu verzichten und gleich zur Sache zu kommen.
    »Roy, wir haben hier eine Frau, auf die eure Warnung zutrifft. Abby Dawson, auch bekannt als Katherine Jennings.«
    »Und?«
    »Wir sind ziemlich sicher, dass sie soeben für einen Easyjet-Flug nach Nizza eingecheckt hat, Abflugzeit 15.45 Uhr. Wir haben ihr Bild anhand der Überwachungskameras überprüft, und es stimmt mit den Fotos überein, die du uns geschickt hast.«
    Die Fotos stammten von den Überwachungskameras im Verhörraum. Streng genommen hätte Grace sie nicht ohne Abbys Zustimmung verwenden dürfen, doch das war ihm jetzt egal.
    »Ausgezeichnet! Das ist wirklich ausgezeichnet!«
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Lass sie einfach nur überwachen, Bill. Sie darf es keinesfalls merken, das ist von entscheidender Bedeutung. Ich möchte, dass sie in die Maschine steigt, dort sollten aber einige Beamte dabei sein, ebenso in Nizza. Kannst du herausfinden, ob die Maschine ausgebucht ist und wir noch zwei Beamte hinein bekommen? Sollte sie voll sein, könntet ihr die Gesellschaft vielleicht überreden, einige Passagiere zu schieben.«
    »Überlass das nur mir. Ich weiß, dass der Flug nur zur Hälfte ausgebucht ist. Ich spreche mit der französischen Polizei. Gehe ich recht in der Annahme, dass wir wissen möchten, ob sie sich dort mit jemandem trifft?«
    »Du kannst Gedanken lesen. Danke, Bill. Halt mich auf dem Laufenden.«
    Grace stieß triumphierend die Faust in die Luft. Dann rief er Glenn Branson an.
     
    123
    NOVEMBER 2007 »Wann sehen wir uns wieder? Na komm schon, wann?«
    »Bald!«
    »Wie bald ist bald?«
    Sie lag auf ihm. Nach den Anstrengungen in der morgendlichen Hitze war ihre nackte Haut schweißbedeckt. Sein schlaffer Penis verbarg sich in ihrem Schamhaar. Ihre kleinen, runden Brüste schmiegten sich an seinen Oberkörper, und ihre haselnussbraunen Augen funkelten schelmisch. Es lag aber auch eine gewisse Härte in ihnen.
    Sie hatte Köpfchen, war gerissen. Ein ganz schönes Früchtchen.
    Ein reiches Früchtchen.
    Sie mochte die Feuchtigkeit, die drückende Hitze, die ihn ständig schwitzen ließ. Sie bestand darauf, bei weit offener Terrassentür Sex zu haben, dabei herrschten im Zimmer an die vierzig Grad. Nun trommelte sie mit den winzigen Fäusten
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