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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer
Autoren: Derek Landy
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lag in ihrer Persönlichkeit und ihre Persönlichkeit ruhte in ihrem Körper. Faszinierend. Dieser ganze Prozess war wahnsinnig faszinierend.
    Aber natürlich konnte sie das nicht zulassen. Sie hielt dagegen, spürte, wie ihre Nervenzellen die Arbeit wieder aufnahmen, wie ihr Herzschlag wieder schneller wurde. Und sie spürte ihren Körper wieder um sich herum. Melancholia hatte die Augen geschlossen. Die Arme. Es war alles zu viel für sie. Aber sie hatte ihre Arbeit getan. Sie hatte Walküres Leben bedroht und die Bestie in ihr geweckt.
    Darquise stand auf und blickte Lord Vile an. »Sei ehrlich. Du hast dich darauf gefreut, stimmt’s?«
    Vile öffnete beide Fäuste und zog Schatten aus dem Höhleneingang. Sie waberten hinter ihm auf und zuckten hin und her, um dann als gewaltige Welle auf sie zuzurollen. Der Druck zwang Darquise auf ein Knie. Es war ein Test. Er wollte wissen, wie stark sie war. Als die Welle vorbei war, griff sie an. Er duckte sich unter dem Schlag weg, packte sie und riss sie von den Füßen. Sie fiel ins Gras. Mit den Fäusten bearbeitete er ihr Gesicht. Sie versuchte, ihre Beine um seine Taille zu schlingen, doch seine Rüstung blähte sich auf, sodass sie die Knöchel nicht übereinander schlagen konnte. Seine Fäuste waren wie Hämmer, die sie in den Boden trieben. Die Erde unter ihr gab nach. Ein ganz erstaunliches Gefühl.
    Sie hob einen Arm, packte seine Rüstung und zog ihn zu sich herunter, während sie gleichzeitig den Oberkörper anhob und die Stirn in sein vom Helm geschütztes Gesicht krachen ließ. Es lag genügend Kraft dahinter, um Felsbrocken zu spalten. Vile kam ins Wanken. Sie hievte sich aus der Vertiefung im Boden und warf sich zusammen mit ihm herum, so wie Skulduggery es ihr gezeigt hatte. Es Walküre gezeigt hatte. Wem auch immer.
    Sie stemmte sich auf die Füße und trat ihn gezielt in die Rippen. Sie trat noch einmal zu und noch einmal und er rutschte jedes Mal ein Stückweit über den Boden. Er versuchte aufzustehen und sie packte seinen Kopf und begann zu drehen, in der Hoffnung, das ganze Ding glatt abreißen zu können. Schatten flogen auf sie zu, legten sich auf ihr Gesicht und nahmen ihr die Luft zum Atmen. Sie spürte, wie Vile ihr entglitt, und schlug blindlings zu. Sie traf ihn mit der linken Hand und die Schatten verzogen sich, als Vile nach hinten stolperte.
    Sie beobachteten einander. Darquise lächelte und hob dann rasch vom Boden ab. Vile setzte keine Elementemagie ein, um ihr zu folgen. Es war, als senkte sich die Nacht herab und zöge ihn hinauf. Darquise lachte.
    Sie flog schnell und hoch und er nahm die Verfolgung auf. Der Himmel war wolkenlos, der Mond halb rund und Sterne standen über der unter ihr vorbeirauschenden Landschaft. Da er aufholte, flog sie schneller. Als sie sich wieder umschaute, sah sie gerade noch, wie er mit einem Ruck beschleunigte. Er flog in sie hinein und sie wirbelten kämpfend durch die Luft. Überall da, wo sie mit Vile in Kontakt kam, wuchsen ihm Stacheln. Ihre Kleider konnten sie nicht durchdringen, aber sie rissen ihr die Hände auf, den Hals und das Gesicht. Sie schlug nach ihm, doch sein Helm hatte scharfe Kanten und Zacken bekommen, die sich in ihre Faust bohrten und ihr die Knöchel brachen.
    Sie stieß sich mit den Füßen ab, schwenkte unter seinem Zugriff weg und drehte ab in Richtung der Lichter der Stadt, dorthin, wo der Himmel orange getönt und kein Stern mehr zu sehen war. Im Flug befasste sie sich mit ihrem Schmerz, dämpfte ihn und heilte sich dann selbst. Sie heilte auch ihren Rücken und die eingerissenen Fingernägel, sämtliche kleinen Schnitte und Kratzer und blauen Flecken. Es war eisig hier oben, doch die Kälte machte ihr nichts aus. Der Wind in ihrem Gesicht, das hinter ihr herflattemde Haar, das mühevolle Atmen ... das alles gehörte zum Lebendigsein. Und Darquise war gern lebendig.
    Sie schaute zurück. Vile flog wie eine Kanonenkugel, die Arme an die Seiten gepresst, stromlinienförmig und effizient. Sie lachte und streckte die Arme aus wie Superman. Jetzt brauchte sie nur noch einen Umhang.
    Die Nacht riss Vile mit sich fort. Gerade war er noch hinter ihr gewesen, dann war er verschwunden. Sie blickte sich um und er tauchte aus der Dunkelheit vor ihr wieder auf, doch sie änderte ihren Kurs nicht. Sie ballte die Hände zu Fäusten und flog direkt in ihn hinein. Sie rammte ihm den Kopf in den Bauch, er krümmte sich über ihr zusammen und so düsten sie weiter. Seine linke Hand packte ihr
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