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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
Autoren: Derek Landy
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es einfach nicht möglich war.
    Sie kam an der Leiche des Administrators vorbei. Sein Körper lag zusammengekrümmt, die Finger zu Klauen gebogen. Sein Gesicht spiegelte unendliche Qualen wider. Ein Opfer von Serpines roter rechter Hand.
    Skulduggery ging zu dem Türbogen auf der linken Seite und schaute um die Ecke. Der Flur dahinter war leer. Tanith schlüpfte hinaus, drückte sich an die Wand und nickte ihm zu. Daraufhin machte er ein paar Schritte, blieb stehen und nickte zurück. So arbeiteten sie sich immer weiter in das Sanktuarium vor.
    Jetzt stürzt sich keiner mehr mitten in die Gefahr hinein, dachte Stephanie. Doch das war auch das Einzige, woran man erkennen konnte, dass sie möglicherweise Angst hatten.
    Sie ging als Letzte. Sie schwitzte an den Händen, ihr Mund war wie ausgetrocknet, und sie fürchtete, dass ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden. Sie dachte an ihre Eltern, die sie liebten. Würden sie es überhaupt merken, wenn sie hier starb, in dieser Nacht? Ihr Spiegelbild würde mit der hohlen Maskerade weitermachen, und sie würden erst langsam begreifen, dass dieses Ding, dieses Etwas, das sie für ihre Tochter hielten, keine echten Gefühle für sie hatte. Sie würden merken, dass alles nur Theater war, aber sie würden das Spiegelbild für ihre Tochter Stephanie halten. Und sie würden bis ans Ende ihrer Tage glauben, dass diese sie nie geliebt hatte.
    Das wollte Stephanie ihnen nicht antun. Sie wusste, dass sie sterben würde. Sie sollte umdrehen, jetzt, und laufen, so schnell sie konnte. Das war nicht ihr Ding. Das war nicht ihre Welt. Es war so, wie Grässlich gesagt hatte, als sie ihn das erste Mal traf - Gordon hatte wegen diesem Unsinn bereits sein Leben verloren. War sie wirklich so erpicht darauf, ihm zu folgen?
    Sie hörte ihn nicht. Sie hörte seine Schritte auch dann nicht, als er so dicht hinter ihr war, dass er ihr übers Haar hätte streichen können, wenn er die Hand ausgestreckt hätte. Sie nahm aus dem Augenwinkel nicht das Geringste wahr und sah weder seinen Schatten noch eine Spiegelung, denn wenn er nicht wollte, dass er gesehen wurde, wurde er auch nicht gesehen. Doch sie spürte seine Gegenwart hinter sich, spürte die Veränderung in der Luft, die sacht an ihrem Handrücken vorbeistrich, und brauchte den Kopf nicht zu drehen. Sie wusste es einfach.
    Sie machte einen Satz nach vorn, und Skulduggery und Tanith blickten sich um, als sie sich abrollte und wieder auf die Beine kam.
    Der Weiße Sensenträger stand da, stumm wie ein Geist, todbringend wie eine Seuche.
    „Walküre“, sagte Tanith leise und gefasst, „stell dich hinter mich.“
    Stephanie ging rückwärts, und der Sensenträger versuchte nicht, sie aufzuhalten.
    „Ich halte ihn euch vom Hals“, sagte Tanith, ohne die Augen von ihrem Gegner zu nehmen, „ihr stoppt Serpine.“
    Sie zog ihr Schwert und hörte, wie Skulduggery und Stephanie sich rasch entfernten. Der Weiße Sensenträger griff über die Schulter und zog seine Sense hervor.
    Tanith machte einen Schritt auf ihn zu.
    „Ich habe dir befohlen, die Hohlen abzulenken, stimmt's?“, fragte sie. „Du warst einer der beiden Sensenträger, die uns zugewiesen wurden.“
    Er antwortete nicht. Er rührte sich nicht.
    „Es tut mir übrigens leid, was mit dir geschehen ist“, fuhr Tanith fort. „Aber es ging nicht anders. Und im Übrigen tut es mir auch leid, was mit dir geschehen wird, aber auch das geht nicht anders.“ Er ließ seine Sense kreisen, und sie hob eine Augenbraue. „Komm und versuch's, wenn du glaubst, du seist stark genug.“
    Er führte einen Hieb, doch sie blockte ab und sprang auf ihn zu. Ihr Schwert schnitt durch die Luft.
    Er wich geduckt zurück, blockte seinerseits ab und wirbelte herum, sodass die Sense über Taniths Kopf hinwegpfiff. Ihr Schwert traf auf das Sensenblatt und dann auf den Stiel der Sense, und seine Sense traf auf ihr Schwert und dann auf die lackierte Scheide ihres Schwerts, die sie noch in der linken Hand hielt.
    Seine Abwehr war blitzschnell, aber er war in der Defensive, und irgendwann würde einer ihrer Hiebe sitzen. Ihr Schwert schnitt durch seine Seite, und er stolperte rückwärts, außerhalb ihrer Reichweite. Tanith sah das Blut auf seinem weißen Mantel und lächelte. Dann wurde das Blut dunkler, und ein schwarzer Fleck schob sich über das Rot.
    Das Lächeln verging ihr, und die Blutung hörte auf.
    Sie wich zurück. Hinter ihr war eine Tür, die sie aufdrückte, als der Sensenträger auf sie
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