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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
Autoren: Derek Landy
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fuhren an einem Wegweiser nach Haggard vorbei, und sie überlegte kurz, ob sie ihn bitten sollte, sie nach Hause zu bringen, schob den Gedanken aber rasch wieder beiseite. Wenn sie jetzt nach Hause ging, konnte sie all das, was sie gerade erlebt hatte, vergessen. Sie musste mehr darüber erfahren. Sie musste mehr sehen.
    „Wohin fahren wir?“, fragte sie.
    „In die Stadt. Ich bin dort mit einer alten Freundin verabredet. Vielleicht kann sie ein wenig Licht auf die jüngsten Ereignisse werfen.“
    „Weshalb warst du hier?“
    „Bitte?“
    „Heute Nacht. Nicht, dass ich dir nicht dankbar wäre, aber wie kommt es, dass du in der Nähe warst?“
    „Ah“, sagte er und nickte, „diese Frage musste kommen.“
    „Und - wirst du sie beantworten?“
    „Wohl eher nicht.“
    „Und warum nicht?“
    Er schaute sie an, das heißt, er drehte den Kopf etwas in ihre Richtung. „Je weniger du über die ganze Sache weißt, desto besser. Du bist ein ganz normales junges Mädchen, und morgen kehrst du wieder in dein ganz normales Leben zurück. Es wäre nicht gut, wenn du zu weit in die Sache verstrickt würdest.“
    „Aber ich bin schon darin verstrickt.“
    „Aber wir können die Verstrickung in Grenzen halten.“
    „Aber ich will die Verstrickung nicht in Grenzen halten.“
    „Aber es ist das Beste für dich.“
    „Aber ich will das nicht!“
    „Aber es könnte -“
    „Kein Satz mehr mit ,aber'!“
    „Okay. Tut mir leid.“
    „Du kannst doch nicht erwarten, dass ich das alles hier einfach vergesse. Ich habe gesehen, wie gezaubert wurde, ich habe das Feuer gesehen und dich!
    Und ich habe von Kriegen erfahren, von denen sie uns in der Schule nichts erzählen. Ich habe eine Welt gesehen, von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt.“
    „Willst du nicht in deine Welt zurückkehren? Sie ist weniger gefährlich.“
    „Ich gehöre dort nicht hin.“
    Jetzt drehte er den Kopf ganz zu ihr um und neigte ihn zur Seite. „Seltsam. Genau das hat dein Onkel auch gesagt, als ich ihn das erste Mal getroffen habe.“
    Da kam ihr plötzlich ein Gedanke. „Die Sachen, über die er geschrieben hat - sind sie wahr?“
    „Seine Bücher? Nein, kein einziges.“
    „Oh.“
    „Er ließ sich lediglich von wahren Begebenheiten inspirieren. Aber er veränderte sie so stark, dass er niemanden damit beleidigte und er nicht verfolgt und getötet wurde. Dein Onkel war ein feiner Mensch, wirklich. Wir haben viele Fälle miteinander gelöst.“
    „Tatsächlich?“
    „Oh ja, du kannst stolz darauf sein, einen Onkel wie ihn gehabt zu haben. Natürlich war ich seinetwegen in jede Menge Schlägereien verwickelt, weil er mich irgendwo hingeschleppt und nicht aufgehört hat, den Leuten auf die Nerven zu gehen, aber ... Wir hatten Spaß. Viel Spaß.“
    Sie fuhren schweigend weiter, bis die Lichter der Stadt vor ihnen auftauchten. Die Dunkelheit, durch die der Wagen bisher gefahren war, wurde bald von einem orangefarbenen Schein abgelöst, den der nasse
    Asphalt reflektierte. In der Stadt war alles ruhig, die Straßen waren fast leer. Sie fuhren auf einen kleinen Parkplatz, Skulduggery stellte den Motor ab und schaute Stephanie an.
    „Du wartest hier.“
    „Okay.“
    Er stieg aus. Zwei Sekunden verstrichen. Sie war nicht mitgekommen, um jetzt außen vor zu bleiben - sie musste sehen, welche Überraschungen die Welt noch für sie bereithielt. Sie stieg ebenfalls aus, und er sah sie an.
    „Stephanie, ich hege gewisse Zweifel, dass du meine Autorität anerkennst.“
    „Tu ich auch nicht.“
    „Oh. Na dann.“
    Er setzte seinen Hut auf und wickelte sich den Schal ums Kinn, auf die Perücke und die Sonnenbrille verzichtete er allerdings. Er drückte auf die Fernbedienung an seinem Schlüsselbund, es piepte, und die Wagentüren verriegelten selbsttätig.
    „Das ist alles?“
    Er schaute auf. „Bitte?“
    „Hast du keine Angst, dass er gestohlen wird? Wir sind hier nicht gerade in der besten Gegend.“
    „Der Wagen besitzt eine Alarmanlage.“
    „Legst du ... keinen Zauber darauf oder so etwas? Damit nichts passiert?“
    „Nein. Die Alarmanlage ist ziemlich gut.“
    Er setzte sich in Bewegung, und sie beeilte sich, ihm zu folgen.
    „Aber du zauberst doch manchmal?“
    „Gelegentlich. Ich versuche in jüngster Zeit allerdings, mich nicht auf Zauberei zu verlassen, sondern mit dem klarzukommen, was hier oben ist.“
    Er tippte sich an den Kopf.
    „Da ist leerer Raum.“
    „Schon“, erwiderte er ärgerlich, „aber du weißt, was ich
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