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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
Autoren: Derek Landy
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aus.“
    „Ich ... Ist das nicht ein merkwürdiges Gefühl? So als würde man die Socken eines anderen tragen?“
    „Man gewöhnt sich daran.“
    „Was ist mit Ihnen passiert? Wurden Sie so geboren?“
    „Nein, bei meiner Geburt war ich vollkommen normal. Haut, Organe, das ganze Drum und Dran. Und ich hatte sogar ein ganz ansehnliches Gesicht, wenn ich das so sagen darf.“
    „Und was ist dann passiert?“
    Skulduggery lehnte sich an die Arbeitsplatte, die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich habe mich mit Zauberei befasst. Damals. Damals, als ich noch - mir fällt nichts Besseres ein, deshalb sage ich, als ich noch ,lebendig' war, gab es ein paar ziemlich unangenehme Typen. Die Welt steckte in einer tiefen Krise, von der sie sich womöglich nie mehr erholt hätte. Es herrschte Krieg. Ein geheimer Krieg, aber nichtsdestotrotz ein Krieg. Da war dieser Zauberer, Mevolent hieß er, der schlimmer war als alle anderen. Er hatte eine Armee zusammengestellt, und wer nicht auf seiner Seite kämpfen wollte, fand sich auf der anderen Seite wieder.
    Aber wir waren die Gewinner. Endlich, nachdem wir jahrelang unseren Kleinkrieg geführt hatten, lief es auf einen Sieg hinaus. Seine Anhänger ließen ihn im Stich, sein Einfluss sank, und er stand kurz vor der Niederlage. Da befahl er, zum letzten verzweifelten Schlag gegen sämtliche Anführer auf unserer Seite auszuholen.“
    Stephanie starrte ihn an, wie hypnotisiert von seiner Stimme.
    „Ich legte mich mit seiner rechten Hand an, die mir eine unverschämt fiese Falle stellte. Ich habe nichts gemerkt, bis es zu spät war.
    Und so bin ich gestorben. Er hat mich umgebracht. Am 23. Oktober hat mein Herz aufgehört zu schlagen. Nachdem ich tot war, spießten sie mich auf eine Lanze und verbrannten mich öffentlich. Ich sollte als Warnung dienen, die Leichen sämtlicher Anführer sollten als Warnung dienen, und zu meinem Entsetzen funktionierte es.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Das Blatt wendete sich. Unsere Seite verlor an Boden. Mevolent gewann wieder an Einfluss. Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten und bin zurückgekommen.“
    „Sie kamen zurück ... einfach so?“
    „Es ist ... ziemlich kompliziert. Nachdem ich gestorben war, ging ich nicht weiter. Etwas hielt mich hier, ließ mich beobachten. Ich hatte noch nie gehört, dass so etwas je zuvor passiert wäre, und ich habe auch nicht gehört, dass es danach jemandem passierte, aber mir ist es eben passiert. Als es mir zu viel wurde, bin ich aufgewacht - als Knochensammlung.
    Im wahrsten Sinn des Wortes. Sie hatten meine Knochen eingesammelt und in einen Sack gesteckt und den Sack in den Fluss geworfen. Das war eine wundervolle neue Erfahrung, die ich dort gemacht habe.“
    „Und wie ging es weiter?“
    „Ich habe mich wieder zusammengesetzt, was ziemlich schmerzhaft war, bin aus dem Fluss gestiegen und habe mich an den Kämpfen beteiligt genau wie vorher. Am Ende waren wir die Sieger. Nachdem Mevolent geschlagen war, bin ich aus der Szene ausgestiegen und habe nach einigen Hundert Jahren zum ersten Mal ganz für mich allein noch einmal neu angefangen.“
    Stephanie blinzelte. „Nach einigen Hundert Jahren?“
    „Es war ein langer Krieg.“
    „Der Mann eben - er hat Sie Detektiv genannt.“
    „Mein Ruf ist mir offenbar vorausgeeilt“, sagte Skulduggery und straffte die Schultern. „Ich lüfte jetzt Geheimnisse.“
    „Echt?“
    „Und ich mache das sogar ganz gut.“
    „Dann sind Sie also auf der Suche nach Ihrem Kopf?“
    Er schaute sie an. Hätte er Augenlider gehabt, hätte er wahrscheinlich geblinzelt. „Es wäre ganz nett, ihn wiederzuhaben, sicher, aber ...“
    „Sie brauchen ihn also nicht, um ... na ja, um in Frieden ruhen zu können?“
    „Nein. Nicht wirklich.“
    „Warum hat man Ihnen Ihren Kopf weggenommen? Sollte das auch eine Warnung sein?“
    „Oh nein“, erwiderte Skulduggery mit leisem Lachen. „Sie haben ihn mir nicht genommen. Das war erst vor etwa zehn oder fünfzehn Jahren. Ich schlief, und diese kleinen Kobolde kamen angelaufen und schnappten ihn sich, direkt von der Wirbelsäule weg. Ich habe erst am nächsten Morgen gemerkt, dass er fehlte.“
    Stephanie runzelte die Stirn. „Sie haben nichts gespürt?“
    „Nun, wie ich schon sagte, ich habe geschlafen. ,Meditieren' nennt ihr es, glaube ich. Ich sehe, höre und spüre nichts, wenn ich meditiere. Hast du es schon einmal versucht?“
    „Nein.“
    „Es ist sehr entspannend. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir
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