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Sklavinnenschiff

Sklavinnenschiff

Titel: Sklavinnenschiff
Autoren: L Monroe
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machte eine auffordernde Geste.
    „Bestimmt willst du dich nach dieser unschönen Begegnung säubern.“
    Cat nickte und schlüpfte aus ihrem Kleid, ehe sie ihren Körper mit dem Waschlappen reinigte. Erleichtert wusch sie sich Widgets Spuren vom Leib. Lavinia beobachtete Cat mit Argusaugen.
    „Du bist hübsch geworden. Fester Po, voller Busen, samtene Haut und glänzendes Haar“, begann Lavinia. „Du neigst nicht dazu, hysterisch zu werden, scheint mir. Hat Henry dich entjungfert?“
    Cat schenkte Lavinia ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sie ließ den Waschlappen in die Schüssel fallen.
    „Nein“, gab sie zur Antwort.
    Die Bordellchefin nickte zufrieden und spielte mit dem Anhänger an ihrer Kette.
    „Könntest du dir vorstellen, künftig Männer zu bedienen?“
    Cat blinzelte. Sie sollte eine Hure werden? Zweifellos ging es Lavinias Mädchen gut, aber Hure blieb Hure.
    „Ihr Mädchen dürft einen Anteil eurer Einnahmen behalten, könnt die Männer, die euch zu unangenehm sind, abweisen und habt freie Kost und Logis.“ Lavinia nickte zufrieden. „Du könntest dich zum begehrtesten Mädchen entwickeln. Dafür habe ich ein Gespür.“
    Cat schwieg. Je länger ihr Schweigen anhielt, umso ungeduldiger wurde Lavinia.
    „Du wirst nicht jünger. Willst du denn hier ewig das Dienstmädchen sein? Irgendwann erwischt dich einer der Freier. Besser, er bezahlt dafür, als dass er es sich umsonst nimmt. Denk an das Geld.“
    Cat ballte ihre Hände zu Fäusten. „Ich muss darüber schlafen.“
     
    In der Nacht fand sie keine Ruhe. Evangeline, das andere Dienstmädchen, ein pummliges Ding mit Pfannkuchengesicht, schnarchte leise. Cat drehte sich auf die Seite und starrte an die Wand. Lavinias Huren besaßen ihre persönlichen Räume. Edle, kleine Zimmer mit eigenen Betten. Und ihr Lohn überstieg den von Cat um einiges. Es bliebe genug übrig, um zu sparen und sich irgendwann zur Ruhe zu setzen. An einem Ort weit weg von London, vielleicht einem Küstenörtchen, wo niemand wusste, was sie war. Sie warf sich schnaufend auf den Rücken. Sie würde sich von Männern besteigen lassen müssen. Ihre Hand legte sich über ihre Augen. Sollte sie wirklich auf Lavinias Vorschlag eingehen? Eine Hure werden, täglich mehrere Männer empfangen und befriedigen? Und dafür Lohn einstreichen – etwas, das einem Dienstmädchen nicht zustand. Es war bekannt, dass die Männer die Hausangestellten als Freiwild betrachteten. Als kostenloses Fickmaterial für zwischendurch. Und wurde eins der Mädchen schwanger, verlor es seinen Arbeitsplatz.
    Sie dachte an das kleine Häuschen auf dem Land oder am Meer. Das, das sie sich vom Dienstmädchenlohn nie kaufen könnte. Es verlangte sie nach diesem Haus. Sie wollte es um jeden Preis und wenn sie dafür noch Schlimmeres anstellen musste, als sich von allen Londoner Männern durchficken zu lassen!
     

1. Kapitel – Aphrodites Grotte
     
    Der Empfangssalon war brechend voll. Als Madame Lavinia verkündet hatte, ein neues Mädchen von erlesener Schönheit in ihrem Etablissement zu beherbergen und ihre Jungfräulichkeit an den Meistbietenden zu versteigern, stürmten die interessierten Männer das Bordell. Klugerweise hatte Lavinia zuvor Cat einigen Stammkunden gezeigt. Für diese vorgeblich zufälligen Begegnungen staffierte man die grazile Cat wie ein sehr junges Mädchen aus. Mit geflochtenen Zöpfen und schüchtern gesenktem Blick saß sie auf dem Sofa in der Eingangshalle. Mit dem Stickzeug im Schoß kicherte sie errötend, wenn sie den Herren vorgestellt wurde. Die Männer versäumten nicht, ihren Freunden von Cat zu erzählen. Die willigen Freier stolperten übereinander, als man sie in den Empfangssalon eintreten ließ.
    Eigens für die Versteigerung hatte Lavinia ein Podest errichten lassen, auf dem Cat nun stand. Wieder trug sie ein pastellfarbenes Mädchenkleid, das allerdings aus durchsichtigem Stoff geschneidert worden war, sodass man ihre Nippel und die Scham je nach Lichteinfall mehr oder weniger deutlich erkennen konnte. Sie zitterte, und es war keine Schauspielerei. Cat schluckte. Ihre Unschuld hatte sie mit dreizehn an den Bäckergesellen verloren. Danach hatte sie das eine oder andere Mal mit jüngeren Kerlen in einer Seitengasse oder unter Treppen kurze Nummern geschoben. Doch nie war der Sex gut genug gewesen, dass sie darin mehr als Mittel zum Zweck gesehen hätte. Offenbar war der Akt nur für die Männer eine lustvolle Erfahrung. Etwas, das sie dazu brachte, zu weinen wie
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