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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)
Autoren: Faith Hunter
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sich nachts und allein in ihr Revier wagte. Als ich ziemlich sicher war, den richtigen Wohntrakt gefunden zu haben oder wenigstens in seiner Nähe zu sein, fuhr ich langsamer, hielt an und stellte den Motor ab. Mit weichen Knien und leicht zitternden Händen legte ich den Helm ab, schnallte ihn am Bike fest und nahm einen Vampkiller und die Flinte. Sie war zwar für die Vampjagd geladen, aber die handgefertigten Silberflechets waren auch für einen Menschen tödlich.
    Laut rief ich in die Dunkelheit: »Ich suche Derek Lee, Ex-Marine, wenn ein Marine je ein Ex sein kann. Hatte zwei Einsätze in Afghanistan, einen im Irak.«
    Meine Stimme echote in der Nacht. Aus einem Haus hinter mir hörte ich das unverwechselbare Tsch-Klack eines Repetiergewehres, das geladen wurde.

2
    Ein Pflock für alle Fälle
    In einem von Mischas winzigen Rückspiegeln sah ich einen Streifen Licht, gefolgt von einem kleinen roten Punkt. Ein Laservisier. Mist . Zwischen meinen Schulterblättern begann es zu jucken. Deswegen erhob ich meine Stimme und rief, so laut ich konnte: »Derek hat mir erzählt, dass er dachte, er sei in Sicherheit, als er zurück in die Staaten kam. Stattdessen fand er seine Gegend voller blutsaugender Vampire wieder. Um seine Familie zu schützen, war er gezwungen, wieder in den Krieg zu ziehen. Nach diesem Derek suche ich. Er kennt mich als die Indianerprinzessin.« Mir gefiel der Spitzname nicht besonders, aber Derek schien ihn lustig zu finden.
    Meine Stimme ließ nach. Wenn Derek jetzt nicht kam und mir sicheres Geleit gab, steckte ich vermutlich in Schwierigkeiten. Zum zweiten Mal heute. Während die Sekunden dahinschlichen, wurde Beast wach. Minuten vergingen, und sie kamen mir vor wie Stunden. Ich begann in der schwülen Luft zu schwitzen, ein Tropfen rann langsam meine Seite hinunter. Mein Herz schlug ein wenig zu schnell, Angst sickerte in meinen Blutkreislauf. Ich hasste es, passiv zu sein. Und ich hasste es, hier mit gezogenen Waffen zu stehen und mein Schicksal zu erwarten.
    Endlich hörte ich, wie sich eine Tür öffnete. Eine Stimme rief: »Das letzte Mal haben Sie Vamps in Partykleid und hohen Schuhen gejagt. Sieht aus, als hätten Sie dazugelernt, Prinzessin. Ihre Mama wäre sicher stolz auf Sie.«
    Das Herz schlug mir bis zum Hals und legte einen kleinen Stepptanz hin. Ich schluckte und fand meine Stimme wieder. »Wenn ich je eine Mama gehabt hätte, vielleicht«, rief ich zurück.
    »Ich dachte, Sie seien eine Indianerprinzessin«, sagte er und kam mit den bedächtigen Schritten eines Soldaten auf mich zu.
    »Prinzessin meiner eigenen Ecke in einem Kinderheim«, sagte ich, leiser. »Von zwölf bis achtzehn. Jetzt bin ich immer noch Prinzessin in meinem eigenen Reich, aber das ist ein bisschen weit weg von hier. Haben Sie hier das Sagen?«
    Er lachte leise. »In diesem Reich ? Auf diesem hübschen, süß duftenden, sauberen und hübschen Fleckchen Erde? Was wollen Sie, Prinzessin?«
    »Sicheres Geleit. Um den Schöpfer der Rogues, die wir getötet haben, zu jagen.«
    Er lachte wieder, dieses Mal leiser, wissend und ein ganz kleines bisschen brutal. »Danke für das Geld – das für die Köpfe der toten Vamps. Das kam sehr gelegen, wir brauchten mehr Munition. Um die, die danach kamen, zu töten.«
    »Es sind noch mehr gekommen?«
    »Sechs.« Er schnippte ein Feuerzeug an und streckte den Arm aus, um mich zu betrachten, bevor er es an seine Zigarette hielt – halb Tabak, halb Gras, dem Geruch nach zu urteilen. Er sog die Luft durch das Papier und die Kräuter. Sein Gesicht wurde von der Flamme beleuchtet, die dunkle Haut war feucht vor Schweiß, das schwarze Hemd und die übrige dunkle Kleidung waren nicht richtig zu erkennen. Der Stahlkolben einer Handfeuerwaffe ragte aus dem Bund seiner Hose. Ich wartete, während er mich abschätzend im Licht der Flamme musterte. »Wir lagern die Köpfe in einer Kühltruhe mit Trockeneis, seit Ada durchgezogen ist. Auch die Crips stoßen vor, manche sagen, mithilfe eines Clans, der sich selbstständig gemacht hat. Unsere Vorräte und Munition sind bald aufgebraucht, aber Leo geht nicht an sein Handy. Und wir bekommen unser Kopfgeld nicht.«
    »Ah«, sagte ich. Er wollte handeln. Ich spürte, wie Beast bei dem Gedanken an Verhandlungen die Zähne bleckte. Ihrer Meinung nach war es besser, erst zu kämpfen und dann zu reden – über dem Blut und den Eingeweiden des Feindes. »Leo trauert um seinen toten Sohn.«
    Derek prustete. Ich sagte: »Soweit die Toten noch
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