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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland
Autoren: Faith Hunter
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schon sehr lange tot ist .« Das war viel Information, beantwortete aber nicht seine Frage. Ich hoffte, er würde es nicht merken.
    »Wochen? Monate ?«
    »Jahre « ,sagteichleise,vorsichtig.Ichwusste,dassichihmvielaufeinmalzumutete.»VielleichtJahrzehnte.Eswartodkrank,Bruiser .« Ichüberlegte,wieichihmerklärenkonnte,waseswar,ohnemeineeigenezweigeteilteNaturzuverraten.»Ichweißnicht,wieeresgeschaffthat,ImmanuelsPlatzeinzunehmen,aberichglaube,dassdieVerschmelzungderVampgeneundseinereigenenfehlerhaftwar,schonseitlangerZeit.DaswarderGrund,warumersovielBlutundProteinebrauchte.NurmithilfediesergewaltigenMengenanBlutundGewebekonnteerweiterhinaussehenundriechenwieImmanuel .« Deswegen hat er so oft gestunken ,dachteich.»IndenletztenWochenbrauchteeraufeinmalmehrundstärkeresBlut.AlsderBlutmeisterdesArceneau-ClansindieStaatenzurückkehrte,haterihngefangengenommenundfastvölligausgesaugt.ErhatGrégoiregezwungen,Dokumentezuunterschreiben,sodassermitClangeldLandkaufenkonnte,mitdemer … keineAhnungwasvorhatte.VielleichtwollteerselberBlutmeisterderStadtwerden .« Um sich sooft er wollte an den Vamps nähren zu können? Gut möglich … AlsermeineErklärungennichtkommentierte,fuhrichfort:»AuchdenRestdesArceneau-ClanshatermitSilberketteninihremClansitzgefangengehalten .« IchmachteeinePause.»SagenSieLeo,dasserGrégoirefindenundbeerdigenmuss.UnddassdieBlutdienerdesClansdringendseineHilfebrauchen.FallssienochamLebensind .«
    »War es eine Art Werwesen ?« , fragte er.
    »Ich glaube nicht « , sagte ich. Das war keine Lüge. Aber auch nicht die Wahrheit.
    »Silber hat ihm nichts ausgemacht ?«
    Ich dachte daran, wie ich verbranntes Fleisch gerochen hatte, damals, als ich ihm bis zu Aggies Haus gefolgt war. Offenbar hatte er einige Vamp-Eigenschaften angenommen, so wie ich einige von Beast. Schwarze Magie. Ich hatte die gleiche schwarze, abgrundtief böse Magie angewendet wie der Leberfresser. Ich holte Luft und fuhr fort: »Er konnte Silber anfassen. Er konnte Blut trinken. Aber er war kein Vamp, auch wenn er auf Sonnenlicht wie ein Vamp reagierte. Er hat sich nur als Vamp ausgegeben .«
    »Ich kann nicht … ich kann das nicht glauben « , sagte Bruiser.
    »Ich vermutet in seinem Zimmer werden Sie etwas finden … nennen wir es Fetische. Große Teile wie Beinknochen, Schädel, aber auch Zähne und kleinere Erinnerungsstücke, vielleicht Schmuck seiner Opfer. Die Knochen hat er dazu benutzt, die verschiedenen Gestalten anzunehmen .« Ich hörte Schritte. Es klang, als würde jemand durch das Blut und den zähen Schleim im Flur waten. Der Ton der Hintergrundgeräusche änderte sich; er hatte einen kleineren Raum betreten. Dann wurde etwas bewegt, hin und her geschoben, fallen gelassen. Bruiser durchsuchte ein Zimmer, zügig, ohne Vorsicht oder Rücksicht.
    »In seinem Zimmer ist ein Schädel. Im ersten Fach des Kleiderschranks .«
    »Ein menschlicher Schädel ?« , fragte ich.
    »Ja. Und ein paar … sieht aus wie Oberschenkelknochen. Und noch mehr. Aber nichts Menschliches .«
    »Der Schädel ist wahrscheinlich von Immanuel « , sagte ich noch sanfter als eben. »Wenigstens etwas, das Leo zur letzten Ruhe betten kann .«
    George fluchte. Seine Stimme brach. Im Hintergrund hörte ich Leo laut rufen, in befehlendem, energischem Ton. »Ich melde mich wieder, falls ich die Nacht überlebe « , sagte Bruiser, der offenbar das Gleiche fürchtete wie ich.
    »Rufen Sie den Vampirrat zusammen « , sagte ich. »Ich kann ihnen noch vor Sonnenaufgang Bericht erstatten, damit erst gar keine falschen Gerüchte entstehen. Die Polizei muss ich ebenfalls informieren .«
    »Ja. Natürlich .« Es machte Klick, und auf dem Display erschien VERBINDUNG BEENDET .
    Mein nächster Anruf galt Jodi, und das Gespräch verlief wie das vorangegangene, bis auf ein paar kleine Unterschiede, die hauptsächlich in der Frage bestanden: »Warum haben Sie mich nicht angerufen ?« Als sie mich das dritte Mal damit unterbrach, sagte ich: »Jodi, ich arbeite nicht für Sie. Ich habe Sie nicht angerufen. Kommen Sie darüber hinweg .«
    Sie gab einen leisen Laut von sich, als würde sie nach Luft schnappen. Als sie wieder reden konnte, sagte sie steif: »Ich fahre jetzt raus zu dieser Adresse, die Sie mir genannt haben .«
    »Zu Leo ?« , rief ich schrill. »Sind Sie verrückt? Haben Sie schon einmal einen Vamp ausrasten sehen? Wahnsinnig vor Wut? Für ihn ist es, als hätte er gerade seinen Sohn verloren. Er trauert, so wie Vamps trauern, so wie Vamps alles tun.
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