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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland
Autoren: Faith Hunter
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mir ein glühendes Brandeisen aufgedrückt, als würde mir bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen, als würde ich ausgeweidet, während mein Herz noch schlug. Schreiend wandelte ich mich.
    *
    Ich liege auf den zerbrochenen Steinen. Hechle. Stehe auf und strecke mich. Von den Hinterpfoten das Rückgrat hoch bis zu Vorderkrallen und tödlichen Zähnen, eine lange, fließende Bewegung. Springe mit einem geschmeidigen Satz auf den Boden. Fresse viel rohes, kaltes Steak. Kalt und tot, aber voller Leben. Lecke mir die Lefzen. Befriedigt trinke ich Wasser vom Vampirbrunnen.
    Sie fragt: Wandeln? Bitte? Schön unterwürfig. Bittet darum, Alpha zu werden. Ich senke den Bauch auf den Boden und gebe ihr Alpha-Kontrolle.
    *
    Sobald ich nicht mehr blutete und alle sichtbaren Kampfesspuren verheilt waren, begann ich alles zu beseitigen, was meine Beteiligung verriet. Nur für den Fall, dass ich von einer menschlichen Behörde der Beihilfe zum Mord an Antoine angeklagt wurde. Nur für den Fall, dass in dem Flur in Leos Haus Überwachungskameras gewesen waren, die ich nicht bemerkt hatte.
    IchspültemitdemGartenschlauchBlutundGrasvomMotorradundwischtedenMatschunddasBlutaufderVerandaundimHausflurauf.TrugmeinebesudeltenSachenzurDusche,stelltemichunterdenwarmenStrahlundwuschdenSchmutzdesLeberfressersausmeinenKleidern.DieJackewarruiniert,derLeberfresserhattedasLederanderSchultervölligzerbissen.DasseideneT-Shirtwarebenfallshinüber,aberStiefelundJeanswarennochzuretten.Vorausgesetzt,esgelangmir,denGlibberabzukriegen,deraufdemHeimwegzueinerklebstoffähnlichenhartenMassegetrocknetwar.GleichmorgenfrühwürdeichdieStiefelzumSchusterbringen.SofernichdenRestderNachtüberlebte.IchwuschmichmitSeifeundShampoo,duschtemichabundschäumtemicherneutein,immerwieder,bisderGestankwegwar.
    Mit einem flauschigen Handtuch trocknete ich mich ab und ließ die tropfnassen Kleider zum Trocknen in der Dusche hängen. Inzwischen befand sich fast meine ganze Garderobe dort. Mein Handy klingelte. Ich sah nach der Nummer und nahm ab, während ich mich anzog. »Ich lebe noch .«
    »Du hättest anrufen können « , sagte Molly verärgert. Aber ich hörte unterdrückte Tränen in ihrer Stimme. Sie hatte sich Sorgen gemacht. »Ruf mich zurück, wenn du Zeit hast .« Sie legte auf.
    Ich packte meine Sachen. Es war noch einiges zu tun, bevor ich in Sicherheit war. Falls ich nicht alles Nötige schaffte, bevor Leo herausfand, was passiert war, und von Rachedurst getrieben nach mir suchte, musste ich fluchtbereit sein. Ich leerte die Schachtel Haferflocken vollends und aß eine große Schüssel Brei mit dem letzten Rest Zucker und Milch. Dann hörte ich endlich auf zu zittern, obwohl ich mich immer noch seltsam schwach fühlte. Vielleicht war es Trauer. Ich schob das Gefühl von mir. Sperrte es weg. Falls ich überlebte, konnte ich mir später die Zeit nehmen, mich damit zu befassen.
    Als ich ziemlich sicher war, dass ich mich unter Kontrolle hatte, rief ich Bruiser an.
    Anstelle einer Begrüßung sagte er: »Wo sind Sie, Yellowrock ?«
    »Zu Hause. Sind Sie bei Leo ?«
    »Ja. Ich stehe im ersten Stock in einer Lache aus fauligem Schlamm. Wie kommt es, dass Antoine tot ist? Und diese Frau? Haben Sie sie getötet? Und was ist das für ein Ding bei ihm ?«
    »Dieses Ding hatAntoinegetötet,undichhabedasDinggetötet.Esistdas,wasvondemRoguenochübrigist.UndGro–George « ,verbesserteichmich.IchzögerteundsprachinsanfteremTonweiter:»SehenSiesichdieweißeSeiteseinesGesichtsgutan.DerRoguehatsichalsImmanuelausgegeben.Ichbinsicher,dasser … dasserLeosSohngetötetundseinenPlatzeingenommenhat .«
    Bruiser atmete schwer und setzte an, etwas zu sagen, stockte aber. Er holte Luft, als müsse er erst verdauen, was ich gerade gesagt hatte. Ich sagte nichts, ließ ihn in Ruhe nachdenken. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er: »Wo ist die Leiche ?«
    Toll. Er kam direkt zur Sache. »Ich vermute, der … « Ich konnte ihn wohl schlecht Skinwalker nennen, nicht wahr? Nicht, wenn niemand außer dem toten Ding und mir wusste, was wir waren. » … das Ding hat ihn gefressen. So wie die Leichen der anderen Menschen, die er getötet hat. Es war nicht Immanuel .«
    »Was war es dann ?« Keine überflüssigen Worte oder Fragen.
    Und jetzt musste ich einen Weg finden, der Wahrheit auszuweichen. »Es hat versucht, die Gestalt eines Säbelzahntigers anzunehmen. Und Immanuels. Und die eines schwarzhaarigen Menschen. Ich habe es getötet, bevor es mich töten konnte. Ich vermute, dass Immanuel
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