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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe
Autoren: K Garcia
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Dieses Lied wird mich zum Star machen.«
    Als Link endlich den Kopf hob, war das Auto verschwunden.

Die Neue
    2.9.
    A cht Straßen. So weit war es von der Cotton Bend bis zur Jackson Highschool. Offensichtlich reichten mir acht Straßen gerade so, um mein ganzes Leben R evue passieren zu lassen und einen seltsamen schwarzen Leichenwagen wieder aus meinem Hirn zu verbannen. Vielleicht habe ich deshalb nichts zu Link gesagt.
    Wir kamen am Stop & Shop vorbei, auch bekannt als Stop & Steal. Es war der einzige Lebensmittelladen der Stadt und das, was bei uns einem 7-Eleven-Markt am nächsten kam. Jedes Mal wenn man mit Freunden vor dem Laden herumhing, musste man froh sein, wenn man nicht der Mutter von irgendjemandem in die Arme lief, die gerade fürs Abendessen einkaufte, oder, was noch schlimmer war, auf Amma traf.
    Vor dem Eingang parkte ein bekannter Chevrolet Grand Prix. »Oh-oh, Fatty hat schon seine Zelte aufgeschlagen.« Er saß auf dem Fahrersitz und las die Stars and Stripes.
    »Vielleicht hat er uns ja nicht gesehen.« Link blickte angespannt in den R ückspiegel.
    »Falls doch, dann sind wir jetzt dran.«
    Fatty spürte im Auftrag der Stonewall Jackson Highschool Schulschwänzer auf und war stolzes Mitglied der Polizeitruppe von Gatlin. Seine Freundin Amanda arbeitete im Stop & Steal, und Fatty parkte beinahe jeden Morgen vor dem Laden und wartete darauf, dass die Backwaren angeliefert wurden.Was ziemlich lästig war, wenn man immer zu spät kam wie Link und ich.
    Wenn man auf die Jackson High ging, dann musste man Fattys Dienstplan genauso gut kennen wie den eigenen Stundenplan. Heute winkte uns Fatty durch, er blickte nicht einmal vom Sportteil auf, er winkte uns einfach durch.
    »Sportteil und ein klebriges Hörnchen. Du weißt, was das heißt.«
    »Wir haben noch fünf Minuten.«
    Wir ließen die alte Karre im Leerlauf auf den Schulparkplatz rollen und hofften, uns unbemerkt an den Aufpassern vorbeistehlen zu können. Aber draußen schüttete es immer noch, und als wir das Schulgebäude betraten, waren wir völlig durchweicht, und unsereTurnschuhe quietschten so laut, dass wir genauso gut freiwillig einen Abstecher ins Sekretariat machen konnten.
    »EthanWate!Wesley Lincoln!«
    Triefend nass standen wir im Büro und warteten darauf, dass wir zum Nachsitzen verdonnert würden.
    »Schon am ersten Schultag zu spät. Ihre Mutter wird Ihnen was erzählen, Mr Lincoln. Und Sie, MrWate, schauen Sie nicht so neunmalklug drein, Amma wird Ihnen das Fell gerben.«
    Miss Hester hatte recht. In spätestens fünf Minuten würde Amma wissen, dass ich zu spät gekommen war, wenn sie es nicht sowieso schon wusste. So war es hier eben. Meine Mutter war stets überzeugt davon gewesen, dass Carlton Eaton, der Briefträger, jeden Brief las, der ihm auch nur halbwegs interessant zu sein schien. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sie nachher wieder zuzukleben. Nicht dass es jemals etwas wirklich Neues zu berichten gegeben hätte. Jedes Haus hatte seine Geheimnisse, aber jeder in der Straße kannte sie. Nicht einmal das war ein Geheimnis.
    »Miss Hester, ich musste langsam fahren, weil es so stark geregnet hat.« Link versuchte, seinen Charme spielen zu lassen. Miss Hester nahm die Brille ab und blickte Link völlig unbeeindruckt an. Die kleine Kette, an der ihre Brille hing, baumelte an ihrem Hals hin und her.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, mit euch zu schwatzen. Ich bin beschäftigt. Hier steht drauf, wo ihr heute Nachmittag nachsitzen werdet«, sagte sie und drückte jedem von uns ein blaues Formular in die Hand.
    Sie war wirklich beschäftigt. Kaum dass wir ihr den R ücken zugewandt hatten, roch man schon den Nagellack. Auf ein Neues und herzlich willkommen.
    In Gatlin ist ein erster Schultag wie der andere. Die Lehrer, die dich alle von der Kirche her kennen, haben schon im Kindergarten beschlossen, ob du dumm oder schlau bist. Ich war schlau, denn meine Eltern waren Wissenschaftler. Link war dumm, weil er während der Bibellesung mit den Seiten der Heiligen Schrift raschelte und einmal sogar während des weihnachtlichen Hirtenspiels gekotzt hatte. Und weil ich schlau war, bekam ich immer gute Noten auf meine Arbeiten; und weil Link dumm war, bekam er immer schlechte. Ich glaube, niemand machte sich je die Mühe, meine Arbeiten zu lesen. Manchmal schrieb ich ausgemachten Blödsinn in meinen Aufsätzen, meist irgendwo in der Mitte, nur um zu sehen, ob die Lehrer es merkten. Aber bisher hatte keiner was
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