Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
Vom Netzwerk:
besuchen, und Nathaniel fürchtete, er könnte mein Liebhaber sein und dass wir Geheimnisse an die Franzosen verkaufen. Als Nathaniel das nächste Mal das Bett mit mir teilte, fragte er mich über Thomas aus und sagte mir, ich solle mich von ihm fernhalten.“
    „Er versuchte, Sie zu schützen“, warf Thorne ein.
    „Ich glaube, ja. Doch dann folgte er Thomas nach Sussex und entdeckte, dass mein Bruder am Landesverrat beteiligt war. Zwei Tage nach Nathaniels Rückkehr lockte Thomas ihn zu einem Treffen und ermordete ihn.“
    Ihre Stimme zitterte. „Sein Tod war eine Tragödie und zum Teil meine Schuld. Ich hätte wissen müssen, wie Thomas reagiert, wenn er in die Enge getrieben wird.“ Sie sah Diana traurig an. „Es tut mir so entsetzlich leid. Nathaniel war Ihnen sehr
    zugetan und sprach oft von Ihnen.“
    Diana schnürte die Erinnerung an ihren Cousin die Kehle zu, doch bevor sie etwas antworten konnte, meinte Thorne: „Und Sie haben nie befürchtet, dass Ihr Bruder Nathaniel töten würde?“
    „Nein“, antwortete Venus. „Thomas gab vor, er wolle Nathaniel nur dazu benutzen, um Sir Gawain zu vernichten. Ich habe es nicht geahnt, sonst hätte ich versucht, ihn zu stoppen.“ „Aber kürzlich gab er Ihrem Diener den Befehl, mich umzubringen. Um ein Haar wäre auch Diana dabei getötet worden.“ Venus zuckte zusammen. „Ich weiß. Es tut mir so schrecklich leid. Aber da hatte ich schon keinen Einfluss mehr auf meinen Bruder. Sein Hass hatte ihn blind gemacht gegen alle Vernunft.“ Sie wandte sich an den Baronet. „Ich suche keine Entschuldigung. Ich wollte Ihren Sturz. Doch schließlich konnte ich es nicht zu Ende führen.“
    „Und was war der Grund für Ihren Gesinnungswechsel?“ „Ich sah, dass schon genug Blut vergossen worden war. Und ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass noch jemand so sterben würde wie Nathaniel Lunsford.“
    „Ist Ihnen klar, dass Sie Verrat begangen haben, Madame? Einige würden sicher sagen, dass man Sie hängen müsste.“ „Nein!“, rief Diana unwillkürlich. „Verzeihen Sie, Sir Gawain, aber ich habe Venus während der letzten Monate kennengelernt. Ich glaube nicht, dass sie den Strang verdient. Ich wage sogar zu sagen, dass Sie unter ähnlichen Umständen auch so gehandelt hätten. Bitte ... meinen Sie nicht, dass sie genug gelitten hat?“
    Bei ihrer leidenschaftlichen Fürbitte wurde Sir Gawains Blick nachdenklich. „Die Frage ist“, wandte er sich an Venus, „ob man Ihnen in Zukunft trauen kann?“
    „Man kann“, antwortete sie voller Überzeugung. „Das schwöre ich. Wenn Sie mir eine Chance geben, werde ich es Ihnen beweisen.“
    „Es gibt natürlich auch noch Alternativen zum Hängen. Ich könnte Sie auf eine entlegene Insel schicken, wo Sie unter den wachsamen Augen der Wächter leben würden.“
    „Sie könnte auch nach London zurückkehren“, schlug Thorne vor, „und für uns arbeiten.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass ich sie fürs Außenministerium
    einstellen soll?“, meinte Sir Gawain trocken.
    „Genau. Sie weiß bereits eine Menge über uns. Und durch ihren Spielclub im Herzen Londons hat sie ausgezeichnete Möglichkeiten, Kontakte zu unseren Feinden zu pflegen. Es wäre gut für uns, sie auf unserer Seite zu haben.“
    „Was meinen Sie, Mr. Yates? Wäre es verrückt von uns, ein solches Risiko einzugehen?“
    „Ich denke, es wäre das Risiko wert“, erwiderte Yates ernst. Sir Gawain blickte jeden der Männer an, und alle nickten zustimmend, bevor er sich wieder an Venus wandte. „Könnten Sie sich vorstellen, für den Mann zu arbeiten, den Sie so lange verabscheut haben?“
    Venus sah etwas überrascht aus, aber dann erwiderte sie ruhig: „Ich verabscheue Sie nicht mehr.“
    „Ich muss gestehen, ich fühle mich etwas mitschuldig an dem schweren Leben, das Sie hatten. Sie werden hier mein Gast sein, bis ich eine Entscheidung getroffen habe. “ Der Baronet erhob sich. „Wenn Sie Yates folgen würden, er wird Sie zu ihrem Zimmer bringen lassen ... und auch etwas für Sie zum Anziehen finden.“
    „Danke, Sir Gawain“, antwortete Venus mit Erleichterung in der Stimme, und als sie Diana ansah, konnte man Dankbarkeit in ihren grünen Augen lesen. Diana drückte ihr ermutigend die Hand.
    Die anderen Herren erhoben sich, als Yates Venus aus dem Raum führte.
    Thome wartete, bis die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte. Dann sah er Sir Gawain an. „Sie haben Ihre Entscheidung schon getroffen, nicht wahr?“
    „Ja“,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher