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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
Autoren: Barbara Dunlop
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Erinnerungen mit sich. „Lass dir Zeit, Bonnie. Und wenn du weißt, was du wirklich willst, dann rede mit mir.“
    Eine Stunde später blinzelte Abigail in den grellen Lichtkegel, der auf ihr Bett fiel, als ihre Schwester Mandy die Schlafzimmertür öffnete und leise eintrat. Mit einem sanften Klicken fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Abigail setzte sich im Bett auf. „Hat ja nicht lange gedauerte, bis sie Verstärkung mobilisiert haben.“
    Mandy lächelte und setzte sich ans Fußende des Bettes. „Klingt ganz so, als ob ich mal wieder die ganze Show verpasst habe.“
    „Tolle Show.“
    „Also, erzählst du mir jetzt endlich die ganze Geschichte? Wer ist dieser Typ wirklich?“
    „Das ist kompliziert.“
    Mandy zuckte mit den Achseln. „Ich habe Zeit.“ Dann grinste sie. „Im Ernst, Abigail, schieß endlich los.“
    „Wir haben uns in Lyndon kennengelernt“, fing Abigail an zu erzählen. Ihr Herz schmerzte, und doch war sie plötzlich seltsam ruhig. Vielleicht weil sie in Wahrheit erleichtert war, dass nun doch alles ans Licht gekommen war. Dass sie endlich aufhören konnte, ihrer Familie etwas vorzuspielen. Sie erzählte Mandy einfach alles, ließ kein Detail aus. „Als er den Kontakt abgebrochen hat, hatte ich keine Ahnung, was passiert ist. Ich dachte, wahrscheinlich hat er einfach das Interesse an mir verloren. Von Seths Drohungen habe ich erst heute erfahren.“ Und sie würde ein sehr langes Gespräch mit ihrem Bruder führen müssen. „Er ist ein großartiger Mensch“, schloss Abigail ihre Erzählung ab. „Ein großartiger Mensch in einer schrecklichen Lage.“ Sie musste an seine Angestellten in Houston denken, an seine Entschlossenheit, sie niemals im Stich zu lassen. Dazu noch Seths Drohungen und Zachs Verhalten an diesem Abend … Plötzlich fing alles an, Sinn zu ergeben.
    Sie fuhr hoch. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er vorhin etwas von Heiraten gesagt hat.“
    „Ich weiß, Lisa hat mir davon erzählt.“
    „Was glaubst du, was er damit gemeint hat?“ Vielleicht war es ja nur im übertragenen Sinn gemeint gewesen!
    „Hm, mal sehen …“ Mandy legte sich den Zeigefinger an die Nase. „Was könnte ein Mann wohl meinen, wenn er einer Frau anbietet, sie zu heiraten?“ Einen Moment hielt sie inne. „Oh ja, jetzt fällt es mir ein! Wahrscheinlich will er sie heiraten !“
    „Aber warum?“
    „Um dich bis ans Ende deiner Tage zu lieben und zu ehren?“
    „Ach, das ist doch albern. Zach liebt mich nicht.“
    „Bist du dir da so sicher?“
    Im Augenblick war sich Abigail über gar nichts sicher. Und langsam bekam sie Kopfschmerzen. Daher wechselte sie schnell das Thema. „Was, zum Teufel, hat sich Seth nur dabei gedacht?“
    „Er wollte dich beschützen.“
    „Na, das hat er aber gründlich vergeigt. Ich bin eine erwachsene Frau! Er muss endlich lernen, sich aus meinem Leben rauszuhalten. Und Travis auch.“
    Mandy beugte sich vor, so, als würde sie ihrer Schwester ein Geheimnis anvertrauen wollen. „Vielleicht hätte er das eher begriffen, wenn du ihn nicht angelogen hättest. Ihn und uns alle.“
    „Ich habe nie gelogen.“
    „Aber du hast uns auch nie erzählt, dass du die Ranch hasst.“
    „Weil das so nicht stimmt.“
    „Gut, dann hasst du es eben, auf der Ranch zu arbeiten .“
    Abigail schob sich ihr zerzaustes Haar in den Nacken. „Okay“, gab sie zu. „Ich hasse es, auf der Ranch zu arbeiten.“
    „Warum hast du nie einen Ton gesagt?“
    „Und dann? Hätte ich Travis ganz alleine schuften lassen sollen?“
    „Er hätte einfach mehr Hilfsarbeiter anheuern können.“
    Abigail erhob die Stimme. „Das ist doch nicht dasselbe. Und das weißt du ganz genau.“
    Mandy rutschte zur Bettmitte und legte Abigail die Hand aufs Knie. „Aber das heißt noch lange nicht, dass du hier das Opferlamm spielen musst. Das würde Travis nicht wollen. Keiner von uns will das.“ Mandy straffte die Schultern. „Wir werden nicht zulassen, dass du hierbleibst.“
    Abigail warf ihr ein trauriges Lächeln zu. Sie wollte Travis nicht im Stich lassen, aber andererseits sehnte sie sich von ganzem Herzen nach Freiheit.
    Mandy war noch nicht fertig mit ihrem Vortrag. „Und hast du eigentlich einen einzigen Gedanken daran verschwendet, was Zach da unten für dich getan hat? Wie er Seth und Travis die Stirn geboten hat? Dass er bereit wäre, alles für dich aufzugeben? Sein Unternehmen? Sein Vermögen?“
    Ja, das war Abigail nicht entgangen. Und es hatte sie zutiefst verwirrt.
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