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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
Autoren: Barbara Dunlop
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und verschwand aus dem Büro. Sie wollte nur noch eins: dass diese schreckliche Geschichte für immer zu Ende war.

10. KAPITEL
    In den folgenden Tagen wirkte Zach wie ferngesteuert. Nicht, dass er in Gefühlsdingen Experte gewesen wäre, aber er hatte den starken Verdacht, dass er sich in Abigail verliebt hatte. Und sie zu vermissen war nur halb so schlimm wie das Wissen, dass er sie verletzt hatte. Dass er keine Möglichkeit hatte, es wiedergutzumachen. Jeden Tag kämpfte er gegen das Bedürfnis an, sie anzurufen, um herauszufinden, wie es ihr ging.
    Doch dann lief sie ihm zufällig auf der Main Street über den Weg. Wäre nicht Travis hinter ihr aufgetaucht, hätte Zach laut nach ihr gerufen. Aber so blieb ihm nichts weiter übrig, als schweigend zu beobachten, wie Abigail mit einer Pappschachtel in den Armen auf ihren Pick-up zulief. Es dauerte etwas, bis ihm auffiel, dass sie hinkte. Zähneknirschend fluchte er in sich hinein.
    Was mochte diesmal passiert sein? War ihr ein Rind auf den Fuß getreten? War sie wieder vom Pferd gefallen? Wütend auf sie, auf ihre Familie und auf sich selbst, weil er sie im Stich gelassen hatte, riss er die Tür seines Jaguars auf, stieg ein und raste zurück nach Craig Mountain.
    Den Rest des Tages über brütete er in seiner Suite vor sich hin, bis Alex ihm später am Abend einen Besuch abstattete.
    „Ich hab dich beim Meeting heute Nachmittag vermisst“, sagte Alex beiläufig. Aber sein Gesichtsausdruck war wachsam, als er das Zimmer durchquerte und sich auf dem Sofa niederließ.
    „Hatte viel zu tun“, erwiderte Zach vage und stand auf, um zwei Whiskey einzuschenken.
    „War auch nicht so wichtig.“
    Zach reichte seinem Geschäftspartner ein Glas und setzte sich neben ihn. Sofort kam Ozzy angewackelt und machte winselnd vor den Füßen seines Herrchens Platz. Aus reiner Gewohnheit nahm Zach ihn hoch auf seinen Schoß.
    „Das ist echt der faulste Hund der Welt“, sinnierte Alex.
    „Er ist überhaupt nicht faul.“
    „Ach komm, er macht sich ja noch nicht mal die Mühe, selbst auf deinen Schoß zu springen!“
    Zach warf seinem Freund einen vernichtenden Blick zu. „Sie wollten ihn einschläfern lassen, nur weil er nicht perfekt ist. Keiner wollte ihn haben. Du weißt genauso gut ich, wie sich das anfühlt.“
    „Ja, weiß ich. Aber wenn du ihn nicht ermutigst, versucht er gar nicht erst, selbstständiger zu werden.“
    „Tut er doch“, gab Zach wütend zurück. „Aber mit dem verkürzten Bein und seiner Blindheit ist er eben nicht gemacht für Sprünge! Oder für ein Leben als Ranchhelfer. Das ist viel zu gefährlich für ihn!“
    „Ranchhelfer?“
    „Er würde sich verletzen!“ Jetzt brach der Zorn, der sich den ganzen Tag über in Zach angesammelt hatte, ungefiltert aus ihm hervor. „Er könnte umkommen! Und die Leute, die sie angeblich lieben, sollten endlich aufhören, sie in Gefahr zu bringen!“
    Neugierig spähte Alex über den Glasrand. „Sie?“
    „Was?“
    „Du hast gerade ‚sie‘ gesagt.“
    Zach zuckte mit den Achseln. „Ich meinte aber ihn.“
    „Hast du aber nicht gesagt. Du hast ‚sie‘ gesagt.“
    Kopfschüttelnd leerte Zach sein Glas. „Er ist nur ein kleiner Welpe, um den ich mich kümmere. Wenn’s dir nicht passt, verklag mich doch.“
    Alex lehnte sich zurück. „Okay, Zach, erzählst du mir jetzt bitte, was, zur Hölle, mit dir los ist?“
    „Nichts.“
    „Hör auf, alles in dich reinzufressen.“
    „Ich bin einfach ein bisschen überarbeitet.“
    „Quatsch“, erwiderte Alex und verdrehte die Augen. „Du liebst deinen Job! Besonders dann, wenn es stressig wird.“
    „Ich hasse meinen Job.“ Genau genommen hasste Zach gerade einfach alles. Dass sie das Hauptquartier verlegen mussten. Den Umzug einmal quer durchs ganze Land. Und vor allem seine Abhängigkeit von Seth Jacobs. Wenn es DFB nicht gegeben hätte, hätte ihn nichts und niemand von Abigail fernhalten können.
    Alex schwieg für eine lange Minute, während der er ebenfalls sein Glas leerte. Dann sagte er: „Es geht um sie, oder?“
    „Keine Ahnung, wovon du redest.“
    „Seit Abigail weg ist, benimmst du dich seltsam.“
    Zach stieß einen unwilligen Laut aus.
    „Warum rufst du sie nicht einfach mal an?“
    „Geht nicht. Ich kann nicht.“
    „Aber du bist doch verliebt in sie!“, stellte Alex sachlich fest. „Der beste Grund der Welt, um seinen Stolz mit Füßen zu treten.“
    Auf einmal fühlte Zach sich unendlich müde. Zu müde zum Streiten und zu müde
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