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Sinnliche Stunden In Las Vegas

Sinnliche Stunden In Las Vegas

Titel: Sinnliche Stunden In Las Vegas
Autoren: Peggy Moreland
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zum Trailer, um ihm zuzusehen. Das Pferd scheute auf der Rampe. Es war nervös nach den vielen Stunden im Wagen. Troy hielt die Leine kurz, sprach beruhigend auf das Tier ein und strich immer wieder sanft über den schlanken Hals.
    „Er heißt Danny Boy, nicht wahr?” fragte Shelby. Offensichtlich wollte sie die angespannte Stimmung etwas auflockern.
    „Ja, so heißt er”, antwortete Troy. Das Pferd rutschte auf dem Asphalt fast aus, und Troy sprach immer wieder auf das Tier ein. „Ich muss mit Danny Boy ein wenig laufen, kommst du mit?” Kurz entschlossen nahm er ihre Hand, um ihr keine Wahl zu lassen. Außerdem gefiel es ihm, ihre kleine Hand zu spüren.
    Langsam gingen sie die Straße hinunter, um Danny Boy genügend Zeit zu lassen, am Straßenrand ein wenig Gras zu fressen.
    Troy schaute sich um. „Hier wohnst du?” Auf der einen Stra
    ßenseite standen dicht an dicht zweistöckige Reihenhäuser. Ihm würde es nicht gefallen, so eng aufeinander zu leben. Er brauchte die Weite der Weiden und Felder, sanfte Hügel und einen Teich zum Fischen. Seine Ranch lag im Osten von Texas. Dort hatte er so viel Raum, wie sein Herz begehrte.
    Shelby zuckte die Schultern. „Ja, hier wohne ich. Unten befindet sich mein Geschäft und oben mein Apartment. Ich hab dir doch gesagt, dass ich bescheiden wohne, aber mir genügt es.
    Meine Eltern wohnen nur wenige Straßen weiter, im Pfarrhaus neben der Kirche.”
    Ihre kleine Hand, die immer noch in der seinen lag, zitterte.
    Sicher fürchtete Shelby sich vor dem, was sie in ihrem Elternhaus erwartete, und ihm war auch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, was da auf ihn zukommen würde.
    „Ich nehme an, deine Eltern werden nicht gerade begeistert sein.”
    Erneut zuckte sie mit den Schultern. „Sie werden darüber wegkommen.”
    Er lachte trocken. „Nun, das werden wir ja sehen.” Danny Boy hatte sich beruhigt und fraß gemächlich. „Nachdem wir mit deinen Eltern gesprochen haben, muss ich weiter, Shelby. Ich muss am Freitag in Pecos sein, ich habe dort ein Rodeo.”
    Er spürte, dass sich ihre Finger verkrampften. Sicher hatte sie Angst davor, was ihr Vater dazu sagen würde, dass sie einen Rodeoreiter geheiratet hatte.
    „Das ist schon in Ordnung. Ich habe nicht erwartet, dass du länger bleibst.”
    „Was soll ich deinen Eltern denn sagen, wenn wir sie treffen?”
    „Am besten gar nichts. Ich werde mit ihnen reden.”
    „Aber wozu soll ich denn überhaupt dabei sein?”
    „Als Beweis.”
    „Und was soll ich beweisen?”
    „Na ja, dass ich wirklich einen Mann habe.” Shelby wurde rot, als Troy leise lachte, und biss sich auf die Unterlippe. „Dass ich verheiratet bin. Du weißt doch, wie ich das meine.”
    Sie waren wieder am Trailer angekommen. Er band Danny Boy fest, hängte ihm einen Sack mit frischem Heu hin und sah nach, ob das Tier auch genug Wasser hatte.
    „Ja, ich weiß, was du meinst”, antwortete Troy immer noch lachend. Dann legte er Shelby die Hand auf den Rücken und ging mit ihr zu ihrem kleinen Reihenhaus.
    Nachdem sie ihr Apartment aufgeschlossen und Licht gemacht hatte, schaute er sich um. Das Zimmer, in dem er stand, war kaum größer als der Raum, den sein Pferd im Trailer hatte und dessen hinterer Teil ihm als Schlafplatz diente, wenn er unterwegs war. Aber hier war es viel gemütlicher, obwohl er sich angesichts der zwei Sessel und der Sitzbank aus Bambus fragte, ob er es wagen konnte, sich darauf niederzulassen, oder ob sie unter seinem Gewicht zusammenbrechen würden. Besser, er probierte es erst gar nicht aus.
    Sein Blick glitt weiter. Shelby hatte schöne Farben für die Kissen gewählt und einige farbenfrohe Bilder an die Wände gehängt. Als Kaffeetisch diente ihr ein Überseekoffer.
    „Möchtest du einen Kaffee oder sonst irgend etwas zum Trinken?” Shelby war in eine Ecke gegangen, wo sich eine winzige Einbauküche befand.
    „Nein, danke. Ich möchte nur ein paar Stunden schlafen.”
    Sofort ging sie zu der holzvertäfelten Wand und zog ein gro
    ßes Bett herunter. Sie schüttelte die Kissen auf und holte eine Decke aus dem Wandschrank.
    Als sie seinen verwunderten Blick sah, erklärte sie: „Das Bett ist auch eingebaut.”
    „Es gibt hier kein Schlafzimmer?” fragte er erstaunt nach.
    „Nein, mein Apartment besteht nur aus diesem Raum und einem Bad. Du kannst hier schlafen. Ich werde mich auf das Sofa legen.”
    Zweifelnd schaute er sich noch einmal das zierliche Bambussofa an. Obwohl Shelby sehr klein war, würde es doch
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