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sind große Klasse

sind große Klasse

Titel: sind große Klasse
Autoren: Enid Blyton
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war Hanni also nicht da?
    Nanni fing an sich aufzuregen. Es sah ihrer Schwester nicht ähnlich, ein Wettspiel einfach zu vergessen, nur weil ihr irgendetwas anderes einfiel. Sie hatte Trix vorhin vorbeigehen sehen. Sollte sie sich bei ihr erkundigen? Oder lieber zu Frau Theobald gehen? Nanni konnte sich nicht entscheiden.
    Sie hörte, wie Marianne aus dem Umkleideraum rief: „Wo ist denn Hanni? So was von unpünktlich ... Die kriegt was von mir aufs Dach!“
    Nanni schrie zurück: „Gleich kommt sie!“
    Danach fragte sie sich, warum sie das getan hatte. Sie wusste nicht einmal, wo sich Hanni gerade befand, viel weniger, ob sie wirklich „gleich“ auftauchen würde.
    Dann sah sie Marianne mit Trix neben dem Spielfeld stehen. Marianne schaute auf ihre Armbanduhr.
    „In fünf Minuten geht‘s los“, sagte sie. „Wo ist Hanni denn?“
    „Ich weiß es nicht“, erklärte Trix. „Ich hab auf sie vor dem Kaufhaus gewartet. Sie kam nicht. Dann bin ich zurückgefahren.“
    Marianne wurde nervös.
    „Zieh dich um“, meinte sie schließlich. „Du spielst für Hanni.“
    Trix rannte ins Haus zurück.
    Die beiden hatten Nanni nicht gesehen. Nanni blieb stehen. Was sollte sie jetzt tun? In ihrem Kopf wirbelte es durcheinander. Wie konnte sie ihrer Schwester helfen? Was für eine Hilfe brauchte Hanni überhaupt? Musste man nach ihr suchen? Oder wäre es besser ...
    Nanni fühlte, wie aufgeregte Schmetterlinge in ihrem Bauch kribbelten. Sie kannte das. Es bedeutete: Alarmstufe zwei. Plötzlich wusste sie die Lösung des Problems. Sie würde Hannis Verschwinden erst nach dem Wettspiel melden. Der Schwester konnte nichts geschehen sein, das hätte Trix nicht verschwiegen. Also hatte sie irgendeinen Blödsinn gemacht, der später ausgebügelt werden musste. Jetzt sollte Hanni spielen. Hanni. Nicht Trix.
    Nanni rannte los. Sie hatte nicht viel Zeit.
    In ihrem Zimmer angelangt, überlegte sie, was Hanni heute früh angehabt hatte. Jeans ganz bestimmt. Aber was für ein T-Shirt? Nanni glaubte, dass es ein rotes war. Hastig riss sie die Schranktür auf, nahm ein rotes T-Shirt heraus, schlüpfte hinein. Dann zerrte sie den Kamm aus ihren Locken. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt, weil ihr zu warm geworden war. Hanni hatte die Haare heute Morgen offen getragen. Als Nanni die Treppe hinunterlief, begegnete ihr Marianne.
    „Menschenskind, spinnst du“, fauchte die. „Wir haben dich überall gesucht. Das Spiel fängt gleich an. Ich hatte schon Trix als Ersatz für dich eingeteilt, weil niemand dich finden konnte. Nanni sagte, du kämst gleich, aber das war vor zehn Minuten. Lauf runter und sag Trix Bescheid, dass sie die Klamotten wieder auszieht. Und beeil dich!“
    Diesmal störte sich Nanni nicht an Mariannes ruppigem Ton, über den sie sich sonst manchmal ärgerte. Im Gegenteil, sie war froh darüber, dass sie kaum Gelegenheit zu einer Antwort gehabt hatte.
    „Okay“, nickte sie nur. „Ich renne. Und ... tut mir leid.“
    Sie traf Trix vor dem Umkleideraum, fertig zum Spiel, aufgeregt und strahlend. Als diese Hanni-Nanni sah, erschrak sie.
    „Du?“
    „Entschuldige, dass ich so spät dran bin“, murmelte Nanni. „Aber jetzt hab ich es gerade noch geschafft.“
    Trix drehte sich um und ging.
    Als Nanni auf dem Spielfeld erschien, gab Frau Tillmann den Anpfiff. Nanni hatte sich, im Gegensatz zu ihrer Schwester, in den letzten Monaten nicht sehr für Handball interessiert. Jetzt wollte sie alles andere vergessen. Sie musste für Hanni spielen. Nein, nicht nur für sie spielen. Sie musste versuchen, zwei Halbzeiten lang Hanni zu sein. Sie würde beweisen, dass Hanni so gut spielte wie immer. Vielleicht noch ein bisschen besser als sonst.
    Die Mädchen von Steinberg waren nicht nur gut, sie waren Spitze. Sie übernahmen von Anfang an die Führung. Die Lindenhofer Junioren taten sich schwer. Glücklicherweise war Sabine aus der Vierten eine tolle Torfrau. Sie ließ keinen Ball durch. Das heißt, fast keinen. Schließlich kam es zum 1:0 für die Gäste. Sabine konnte den Ball einfach nicht halten. Schade. Nanni keuchte ein bisschen. Sie war gerannt und gerannt und hatte nichts erreicht. Verflixt noch mal, dachte sie und leckte sich einen Schweißtropfen von der Nasenspitze. Warum spielt Hanni nicht selber! Sie hat seit Wochen trainiert und ich nicht.
    Während Nanni als Hanni und die anderen sich abstrampelten, saß Trix auf ihrem Bett und heulte wieder einmal. Sie hatte sich gemein benommen, alles kaputtgemacht und
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