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Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Titel: Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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mich
und weinte heiße, stumme Tränen.

25
     
    »Wie geht es ihm - du liebe Güte, May!«
    Eine Frauenstimme drang durch den Nebel, der so oft
erschöpften Schlaf begleitet. Ich fuhr auf und setzte mich. Einen kurzen Moment
lang wusste ich nicht, wo ich war. Aisling stand neben dem Bett, in dem ich
lag, und blickte mich erschrocken an. Ich folgte ihrem Blick zu meiner Hand,
die auf Gabriels Brust gelegen hatte. Sie war mit silbernen Schuppen besetzt,
und die scharlachroten Krallen hoben sich leuchtend von seiner Haut ab.
    »Wow! Halb Drache, halb Frau. Wenn man hier eine
Webcam aufstellen würde, könnte man damit richtig Geld verdienen«, bemerkte
Jim.
    Panik ergriff mich, und ich versuchte, den
Drachenanteil in mir zurückzudrängen. Wenn ich mich jetzt schon im Schlaf
verwandelte, dann konnte es ja nicht mehr lange dauern, bis das Drachenherz
mich völlig überwältigt hatte.
    »Reg dich nicht auf«, sagte Gabriel leise zu mir.
»Entspann dich, mein kleiner Vogel. Lass dir Zeit. Du kannst die Verwandlung
nicht erzwingen.«
    Er hatte gut reden; er verlor sich schließlich
nicht selbst, dachte ich bitter. Aber ich befolgte seinen Rat trotzdem. Ich
holte tief Luft und versuchte, meine verkrampften Muskeln zu entspannen, um die
Emotionen, die mich gefangen hielten, loszulassen.
    »Oh Mann, jetzt sieht sie wieder normal aus. Auf
die Art und Weise werden wir nie reich«, sagte Jim verächtlich.
    Aisling beobachtete mich einen Moment lang. »Ich
hätte wohl eher dich fragen sollen, ob es dir gut geht, anstatt Gabriel«, sagte
sie dann.
    Ich schob meine eigenen Sorgen beiseite und blickte
zu Gabriel. Als ich ihn zum Ausgang von Abbadon geschleppt hatte, war er halb
tot gewesen, aber jetzt strotzte er schon wieder vor Gesundheit und atmete ohne
jede Mühe.
    »Tipene ist ein guter Heiler, aber wenn May nicht
gewesen wäre, wäre ich jetzt nicht hier«, antwortete er und verzog leicht das
Gesicht.
    Drake betrat den Raum und warf Aisling einen
vielsagenden Blick zu. Er zog ihr einen Stuhl heran und drückte sie auf
denselben.
    »Hast du noch Schmerzen?«, fragte ich Gabriel und
blickte auf den Verband um seine Schulter. »Soll ich Tipene rufen?«
    »Nein, ich habe nur wegen meines Versagens das
Gesicht verzoge «, antwortete er. Er ergriff meine Hand und küsste meine
Fingerspitzen.
    »Versagen? Was für ein Versagen? Du hast das
Unmögliche geschafft, Gabriel - du hast mich vor Baltic gerettet«, sagte ich,
erleichtert über den sexuellen Funken, den ich in seinen Augen aufglimmen sah.
Wenn er geil war, dann konnten seine Schmerzen nicht so schlimm sein.
    »Du musstest mich retten«, antwortete er mürrisch.
»Dabei hätte es umgekehrt sein müssen.«
    »Wenn nicht dein Arm fast abgehackt wäre, würde ich
dir jetzt an die Schulter boxen«, sagte ich leise. Er grinste, und sofort
bestand das Stück Drachenherz darauf, dass ich ihn ansprang.
    »Männer«, murmelte Aisling und warf Drake und
Gabriel einen finsteren Blick zu. »Ich verstehe ja, dass ihr eure Lieben
beschützen wollt, aber ihr benehmt euch wie die perfekten Machos, und das wisst
ihr auch. Allerdings verstehe ich das Ganze sowieso nicht, da May es uns nur
unzusammenhängend erzählt hat. Du hattest versprochen, uns jetzt zu berichten, was
vorgefallen ist. Jim wusste auch nur einen Teil, aber ich will die ganze
Geschichte hören.«
    Ich musterte Gabriels Gesicht. Um seinen Mund waren
feine Linien eingegraben, die darauf hinwiesen, wie groß seine Schmerzen
gewesen waren, aber ansonsten wirkte er völlig wiederhergestellt.
    »Bevor ich euch alles erzähle, musst du mir erst
sagen, ob du Chuan Ren herausgeholt hast?«, fragte ich.
    Drake nickte. »Ja. Sie ist gegangen, um sich Fiat
vorzuknöpfen.«
    »Vorzuknöpfen?«, fragte ich. Mir war unbehaglich
bei dem Gedanken, was wir da losgetreten hatten, aber es war ja nun nicht mehr
zu ändern. »Wird sie ihn töten?«
    »Möglich«, erwiderte Drake und streichelte Aislings
Nacken.
    Wieder einmal fiel mir auf, wie innig die
Verbindung zwischen den beiden war, wie tief die Liebe, die sie füreinander
empfanden. Würde das Stück Drachenherz zulassen, dass ich Gabriel genauso
liebte? Oder hatte es mich bereits so verändert, dass es nie wieder so sein
würde wie zuvor? Die Drachengefühle waren so flüchtig, so explosiv, so anders,
als ich normalerweise war, dass tiefe Traurigkeit in mir aufstieg.
    »Er hat es verdient«, sagte Jim. »Ich wette, er
hätte sich in Abbadon prächtig amüsiert. Allerdings ist Chuan Ren
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