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Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Titel: Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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Dolch
aus seiner Scheide an meinem Fußknöchel und schlich leise hinter Baltic.
    »Du machst es mir so leicht«, sagte Baltic und
schüttelte den Kopf. Dann schwang er sein Schwert in einem Bogen aus blauem
Licht gegen Gabriel und zog ein kompliziertes Muster durch die Luft.
    Meine Bewunderung für Gabriel wuchs, als er jeden
Schlag von Baltics Lichtschwert parierte. Die beiden Männer bewegten sich in
den Schatten in einem kraftvollen Tanz aus Licht und Dunkelheit. Baltics
Schwert durchschnitt elegant die Luft, während das Dämonenschwert
schwerfälliger und langsamer wirkte, aber nicht weniger tödlich war.
    Ich suchte nach einer Lücke, in der ich angreifen
konnte, aber dann sprang Baltic um einen geborstenen Marmorpfeiler herum und
schlug mit dem Schwert nach Gabriel. Eine Blutfontäne spritzte auf, und Gabriel
fiel ächzend zu Boden. Als er sich erhob, war sein Hemd blutdurchtränkt, und
sein linker Arm hing kraftlos herab. Einen Moment lang sah ich nur den blanken
Knochen und die Sehnen, die freilagen, weil Baltic Gabriel fast den Arm
abgeschlagen hatte, und dann nahm mir der rote Sprühregen die Sicht.
    »May!«, schrie Gabriel. »Lauf weg! Bring dich in
Sicherheit!«
    Ein schrecklicher Laut erfüllte die Schattenwelt,
halb Brüllen, halb Schlachtruf. Feuer stieg in meinem Körper auf, und ich
registrierte geistesabwesend, dass der Wutschrei aus mir gekommen war. Mein
Körper verwandelte sich, und feine Silberschuppen zogen sich über meine
Gliedmaßen. Ich konnte Gabriels Blut schmecken, hörte sein keuchendes Atmen,
als er Baltics Attacken abwehrte und dabei versuchte, ihn langsam von mir
wegzulocken, um mich zu retten.
    »May, du musst weglaufen!«, schrie Gabriel erneut.
»Wenn du dich komplett verwandelst, weiß ich nicht, ob du zurückkommen kannst.«
    Niemand überlebt es, wenn er meinem Gefährten etwas
zuleide tut . Ich stürzte mich auf
Baltic, mit meinen blutroten Krallen und dem rasiermesserscharfen Schwanz, nur
von dem einen Gedanken beherrscht, den Drachen zu vernichten, der meinen
Gefährten verletzt hatte. Der Boden begann zu brennen. Baltic schrie vor
Schmerz, und sein Körper verwandelte sich sofort in einen Drachen... aber er
war weiß, nicht schwarz.
    Seine Augen jedoch waren dunkel und bedrohlich,
erfüllt von einem Wissen, das älter war als dieser älteste aller Drachen
selbst. Sein Körper zuckte, und dann flog ich durch die Luft und krachte mit
dem Rücken gegen einen halb eingestürzten Bogen.
    Benommen blieb ich einen Moment lang liegen und
beobachtete, wie auch Gabriel Drachengestalt annahm. Die Drachen kämpften immer
noch mit Schwertern. Gabriels linker Arm hing nutzlos herab, aber aus seiner
Kehle drang ein Brüllen, das mehr als Rache versprach. Er trieb das Schwert des
Dämons tief in die Brust des weißen Drachen, sodass Baltic wieder menschliche
Gestalt annehmen musste. Er taumelte ein paar Schritte zurück, beide Hände auf
dem Knauf des Dämonenschwertes. Auf seinem Gesicht lag ein erstaunter Ausdruck.
»Ein Schattenschwert?«
    Auch Gabriel wirkte einen Moment lang überrascht,
aber als er wieder menschliche Gestalt angenommen hatte, griff er sofort nach
dem Dolch, den ich fallen gelassen hatte und stürmte auf Baltic zu. Seine Augen
brannten von einem Feuer so hell wie Quecksilber. »Sie... gehört... mir«,
grollte er, und Baltic schüttelte verwundert den Kopf.
    »Wie willst du das wissen? Es kann nicht sein, und
doch ist dieses Schattenschwert real. Es ist noch nicht vorbei.«
    Gabriel brüllte so laut, dass die Schattenwelt
erschüttert wurde: »Sie gehört mir!«
    Baltic schwieg, wich einfach zurück in die Schatten
und verschwand. Gabriel stand einen Moment keuchend da. Es musste ihn ungeheure
Anstrengung kosten, bei Bewusstsein zu bleiben. Dann wandte er sich mir zu.
    »Mein Vögelchen«, sagte er und sank auf die Knie.
    Ich kroch zu ihm, wobei mir auffiel, dass meine
Hände keine silbernen Klauen mehr waren.
    »Er wird zurückkommen«, keuchte Gabriel. »Wir
müssen hier heraus.«
    Er hielt sein linkes Handgelenk mit der rechten
Hand fest und zog es dicht an seinen Körper, damit es nicht ganz abfiel. Ich
biss die Zähne zusammen, als ich die tiefe Wunde an seiner Schulter sah, und
riss meine Bluse in Streifen, um seinen Arm an seinem Oberkörper festzubinden.
Ein Schmerzenslaut entwich seiner Kehle. »Wir müssen aufbrechen, Gefährtin.«
    »Ja, das tun wir«, sagte ich und hielt ihn in
meinen Armen, als er vom Blutverlust bewusstlos wurde. Ich zog ihn fest an
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