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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung
Autoren: Lisa Capelli
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raunte Annit erstaunt zurück.
    „Dass Habib deinen Silberstern nicht manipuliert!“
    Annit warf den Kopf zurück und lachte kurz auf. „Da kannst du völlig unbesorgt sein, Yussuf! Silberstern wird Habib ganz bestimmt nicht mehr in seine Nähe lassen.“ Sie bückte sich nach vorne und liebkoste ihr Pferd. „Stimmt’s, Silberstern?“ In diesem Moment durchflutete ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit ihren Körper. Ihr wurde bewusst, wie viel ihr der schwarze Hengst bedeutete und wie sehr sie ihn liebte, aber auch wie sehr sie die unbeschwerten Ausritte mit ihm vermisst hatte. Sie legte sich so weit nach vorne, dass sie ihre Nase in seine weiche Mähne drücken konnte. Ganz tief atmete sie den Geruch ihres Pferdes ein.  Es war richtig, dass wir nach Syrien gefahren sind, Silberstern! Jetzt wird alles gut! Für dich und mich, aber auch für Caro und für Sternentänzer.  Doch da sollte sie sich täuschen.

 
Ein Versprechen und lauter Fragen
    Am nächsten Tag half Annit beim Kochen. Alisha bereitete Falafel vor, frittierte Bällchen aus Kichererbsenpüree und Zwiebeln, abgeschmeckt mit feinen orientalischen Gewürzen. Vor Alisha stand ein riesengroßer, verbeulter Topf mit gekochten Kichererbsen, die sie zerstampfen musste.
    „Ich habe eine Frage, Alisha“, begann Annit dann.
    „Frag mich, was immer du willst“, bot Alisha an, ohne mit dem Stampfen aufzuhören.
    „Wo gibt es hier eigentlich Briefkästen oder eine Post?“, fragte Annit und kam sich dabei vor wie ein Vollidiot.
    Alisha schmunzelte entsprechend amüsiert. „Wir haben keine Post in der Wüste.“
    Annit häutete eine Zwiebel, so wie Alisha es ihr gezeigt hatte. „Und wenn du einen Brief schreiben musst, einen ganz dringenden, was machst du dann? Wie schickst du ihn weg?“
    Alisha sah Annit an. „Ich kann gar nicht schreiben“,  sagte sie, als wäre es das Normalste der Welt.
    Puh! Annit betrachtete Alisha aus den Augenwinkeln.  Unglaublich! Was für eine merkwürdige Welt. Dieses Mädchen  ist nicht viel älter als ich, kann nicht schreiben und lesen, aber  kochen und Ziegen melken und sie lächelt den ganzen Tag.
    Annit schnitt weiter Zwiebeln. „Und was machen die anderen, wenn sie mit jemandem kommunizieren wollen, der nicht zum Stamm gehört? Brieftauben schicken?“
     Alisha sah sie völlig erstaunt an. „Wieso Tauben? Eine  Mail schicken natürlich.“
    „Wie?“ Annit war so überrascht, dass sie sich beinahe in  den Finger geschnitten hätte. „Eine was?“
    „Eine E-Mail.“
    „Und wie?“, stammelte Annit.
    „Mit dem Computer.“
    „Das ist mir schon klar. Aber wie und wo?“
    „Hier.“ Alisha hörte mit dem Stampfen auf, bückte sich, holte noch mehr Zwiebeln aus einem Sack und legte sie vor Annit.
    Annit war immer noch völlig perplex. „Wo hier?“
    „Im Zelt des Stammesfürsten“, erklärte Alisha.
    Annit kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Und wie? Ich meine, mit welchem Anschluss? Wie soll das gehen?“
    Alisha zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht.“
    Annit legte das Messer auf den Tisch. „Ich komm gleich wieder“, murmelte sie und flitzte zum Zelt des Stammesfürsten. Er war nicht da.
    „Wo ist er?“, fragte Annit atemlos die Beduinenfrau.
    „Bei dem Pferd“, antwortete sie nur. Aber Annit war klar, dass sie Silberstern meinte. Was macht er denn bei Silberstern  Im Laufschritt eilte Annit zum Stall.
    Mit verschränkten Armen lehnte der Stammesfürst am Zelteingang und betrachtete Silberstern beinahe reglos. „Warum ist er schwarz wie die Nacht?“, fragte er dann, ohne sich umzudrehen.
    Annit sah den alten Beduinen erstaunt an.
    „Falak ist hell, ihre Mutter war hell und ihr Fohlen ist hell. Alle Pferde vor ihnen waren hell. Doch dein Pferd ist schwarz wie die Nacht.“
    „Stimmt“, nickte Annit. „Meinen Sie, dass das eine Bedeutung hat?“
    Der Stammesfürst runzelte die Stirn. „Alles hat eine Bedeutung.“ Dann schwieg er wieder und schaute Silberstern einfach nur an.
    „Ähm ... was ich fragen wollte! Stimmt es, dass Sie E-Mail haben?“
    „Ja“, sagte er.
    Etwas verlegen zupfte Annit an ihrem Haar. „Ähm ...  kann ich eine Mail an Caro schreiben? Ich würde ihr das  alles gerne erzählen.“
    „Ja“, wiederholte er.
    „Ähm ...“
    „Geh zu Barissa in mein Zelt, sie wird es dir zeigen.“
    Es dauerte nicht lange, und Barissa hatte alles vorbereitet. Annit schrieb Carolin eine lange Mail. Sie berichtete ihr ausführlich
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