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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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aufpassen.“
    „Vielleicht können Mannito und ich ja bei den Vorbereitungen helfen“, schlug Annit vor, der die Idee immer besser gefiel.
    Mannito nickte eifrig. „Das wär echt krass, wenn wir mitmachen könnten“, rief er begeistert und sah die Äbtissin gleich darauf mit entschuldigendem Blick an. „Ich wollte sagen, das wäre gut.“
    Die Igoumeni überlegte kurz. „Warum nicht?“, meinte sie und lächelte verhalten. „Das wäre wirklich gut, wenn ihr beide uns helft.“
    Während der nächsten Stunde besprachen sie recht ausführlich, was es für die Ausstellung noch alles zu organisieren gab. Ein Katalog musste gedruckt werden, und sie brauchten Stellwände, an denen die Ikonen aufgehängt wurden. Sie mussten Einladungen verschicken und den großen Empfangsraum herrichten.
    „Werden die alten Ikonen denn dann auch verkauft?“, wollte Annit schließlich wissen.
    Die Igoumeni schüttelte den Kopf. „Nein, wir verkaufen nur die Heiligenbilder, die unsere Nonnen malen. Durch die Ausstellung hoffen wir allerdings, dass einiges an Spendengeldern hereinkommt, damit wir unser altes Kloster erhalten können.“
    Mannito nickte. „Ich hab schon gesehen, das Dach im Nebengebäude ist undicht.“ Er fuhr stolz fort: „Ich kenne mich da aus. Zu Hause in Rumänien hab ich zusammen mit meinem Vater auch mal das Dach repariert.“
    „Nun, dann kannst du ja mithelfen, die Stellwände zu bauen“, schlug die Igoumeni vor. „Ich bin sicher, dass du das sehr gut machst.“
    Gemeinsam gingen sie schließlich zum Abendessen. Es gab zwar nur ein einfaches Gemüsegericht aus Bohnen und Kartoffeln, doch Annit und Mannito schmeckte es ausgezeichnet.
    Während die Nonnen sich anschließend zum Abendgebet in ihre Zellen zurückzogen, versorgten Annit und Mannito ihre Pferde. Sie gaben Silberstern und Ranja frisches Wasser und Futter.
    „Mir gefallt’s hier in diesem Kloster immer besser“, meinte Mannito. „Alle sind so freundlich und immer gut drauf. Und jeder hilft jedem.“
    Annit grinste. „Und vor allem hast du die Igoumeni inzwischen um den kleinen Finger gewickelt“, sagte sie, wurde dann aber schnell wieder ernst. „Ich wünschte nur, sie würde mir verraten, was sie weiß. Ich spür, dass sie irgendwas vor mir verheimlicht.“
    Mannito zuckte mit den Schultern. „Frag sie doch einfach noch mal“, schlug er vor. „Jetzt, da sie dich ein bisschen besser kennt, lässt sie vielleicht mehr raus.“
    Annit nickte und nahm sich vor, gleich am nächsten Tag mit der Igoumeni noch einmal über ihre Eltern zu sprechen.

 
Die Ungewissheit dauert an
    Als Annit an diesem Abend im Bett lag, lauschte sie, ob draußen vor ihrer Tür wieder Schritte erklangen. Doch es blieb still. Beruhigt kuschelte sie sich in das weiche Kissen.
    Vielleicht hab ich mir das alles doch nur eingebildet?,  überlegte sie. Nachts kommt einem ja das kleinste Geräusch
gespenstisch vor. Sie schloss die Augen und seufzte. Ja, und morgen spreche ich noch mal mit der Igoumeni. Und dann erfahre ich vielleicht endlich mehr über meine Eltern!
    In dieser Nacht wurde Annit nicht von seltsamen Geräuschen aus dem Schlaf gerissen. Doch der Traum, in dem sie sich wiederfand, war umso geheimnisvoller.
    Annit ritt auf Silberstern einen weißen Sandstrand entlang, der ihr unendlich erschien. Die Sonne brannte heiß, und
Annits Mund war wie ausgetrocknet. Sie schaute zum Himmel, wo plötzlich wie aus dem Nichts gewaltige schwarze  Wolken aufgetaucht waren. Ein heftiger Wind kam auf und  peitschte das Meer. Riesige Wellen schlugen gegen den  Strand, und Silberstern warf den Kopf unruhig hin und her,  während er weitergaloppierte. Annit wusste, dass es gefähr lich war, am Strand zu reiten. Denn die hohen Wellen kamen  immer näher. Doch sie brachte kein Wort heraus, als sie  Silberstern zurufen wollte, dass sie umkehren sollten. Voller  Angst klammerte sie sich an der schwarzen Mähne des  Hengstes fest. Plötzlich blieb Silberstern so abrupt stehen,  dass Annit beinahe kopfüber in den Sand flog. Inzwischen  war es stockdunkel, und Annit konnte nichts mehr erkennen.  Sie hörte nur das donnernde Brausen des Meeres, das immer  bedrohlicher klang. Als Silberstern aufgeregt wieherte, hob  Annit den Kopf.
    Und da sah sie es. Ein kleiner Feuerschein loderte in der  Ferne über dem Wasser auf. Er flackerte heller als tausend  Sonnen, erhob sich langsam in die Luft und formte sich zu  einem riesigen
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