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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen
Autoren: PERRY RHODAN
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nicht. Ich habe das Wrack untersucht und bin überzeugt, dass wir in einer Woche zumindest einen Probeflug unternehmen können.«
    »Wofür soll ein Probeflug gut sein?«, fragte Faddon.
    »Als Demonstration gegenüber Harsanfelger, Brether. Der Kommandant wird danach versuchen, etwas schneller zu denken als bisher.«
    »Eine Woche ist zu lang, denn das erste Versorgungsschiff kann täglich eintreffen«, bemerkte Cersonur. »Ich werde morgen ins Lager fahren und im Depot die von dir gewünschten Ersatzteile anfordern. Da Harsanfelger unterschreiben muss, sieht er gleich, was damit bezweckt werden soll. Er wird Fragen stellen, die ich entsprechend beantworte. Sollte meine letzte Unterredung mit ihm erfolgreich gewesen sein, wird er sich schnell dazu entscheiden, auch ohne direkten Befehl von oben im Sinn der Herzöge zu handeln. Wir werden ja sehen ...«
    »Genau das habe ich bezweckt«, sagte Mallagan. »Ich sollte meinen, Cersonur, du hättest ebenfalls zwei Spoodies.«
    Der Bemerkung folgte nachdenkliches Schweigen, das von jähem Lärm am Dorfrand unterbrochen wurde. Mehrere Karselpuner trieben ein halbes Dutzend junger Eingeborener vor sich her, die sie mit Stockschlägen traktierten. Der Krane sprang auf. »Ich muss sehen, was sie angestellt haben.«
    Heftig gestikulierend redete Cersonur Augenblicke später auf die erwachsenen Karselpuner ein. Als er zurückkam, war nicht zu erkennen, ob seine Miene Belustigung oder Besorgnis ausdrückte. Wahrscheinlich beides. »Sie müssen noch viel lernen«, sagte er und deutete zu den Feldern. »Diese jungen Eingeborenen wollen einmal berühmte Wurzelsammler werden, und um sich zu üben, veranstalteten sie einen Wettbewerb. Leider kamen alle auf dieselbe Idee: Die meisten Wurzeln waren am leichtesten in den Feldern zu finden. Morgen muss neu gepflanzt werden.«
     
    Cersonur war zum Lager gefahren, die Betschiden warteten mit Ungeduld auf seine Rückkehr.
    »Wenn er die Ersatzteile mitbringt, werden wir uns sofort um das Wrack kümmern«, sagte Mallagan nachdenklich. »Natürlich wird es nie wieder fliegen, weil die wichtigsten Elemente nicht zu reparieren sind. Aber wir müssen nicht nur Harsanfelger, sondern auch Cersonur überzeugen.«
    »Vielleicht hat er unsere Absicht längst durchschaut.«
    »Möglich, aber er weiß wirklich nicht, was ein doppelter Spoodie vermag. Er fängt an, mir so ziemlich alles zuzutrauen.«
    »Eines Tages werde ich mir ebenfalls einen zweiten Spoodie einsetzen lassen«, knurrte Faddon ein wenig neidisch.
    Scoutie warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Was gewisse Absichten deinerseits betrifft, wird dir das nur wenig nützen, mein Lieber. Es sei denn, dein schon jetzt unübertrefflicher Charme verdoppelt sich ebenfalls ...«
    Es wurde Nachmittag, bis Cersonur zurückkam. Er lenkte sein Fahrzeug an den Waldrand und ließ seinen Blick über die Felder schweifen. »Gute Arbeit!«, lobte er, als gäbe es für ihn keine anderen Probleme. »Die Karselpuner müssen allerdings nachts Wachen aufstellen, sonst werden sie nie fertig.«
    »Und?«, fragte Mallagan, mehr nicht.
    Der alte Krane deutete zurück zum Wagen. »Du kannst jeden Winkel absuchen, aber du wirst kein Ersatzteil für das Beiboot finden. Er hat deine Forderung strikt abgelehnt. Mit der Begründung, dass eine Reparatur überflüssig geworden sei. Mehr bekam ich nicht aus ihm heraus.«
    »Das ist alles?« Mallagan verbarg seine Enttäuschung nicht. »Keine Andeutung, nichts?«
    »Wie man es nimmt. Er will morgen mit euch sprechen und schickt sogar einen Gleiter. Da wäre allerdings eine Kleinigkeit, die interessant für euch sein dürfte«, setzte Cersonur hinzu. »Morgen trifft das erwartete Versorgungsschiff ein. Es wird am Tag darauf schon wieder starten. Über das Flugziel konnte ich leider nichts erfahren.«
    Die Nachricht elektrisierte. Nur Mallagan blieb unbewegt. »Morgen also«, sagte er ruhig. »Dann werden wir heute unsere vorletzte Nacht auf Karselpun verbringen – oder die erste von vielen, die folgen werden. Ganz umsonst kann unsere Diplomatie jedenfalls nicht gewesen sein.«
     
    »Selbst wenn dem Orakel-Boten Jons ein Fehler zugeschoben werden könnte, sind seine Befehle zu befolgen, Kommandant«, sagte Surfo Mallagan. »Ich sage das, obwohl ich damit meine Gefährten und mich benachteilige, was unsere Weiterreise betrifft. Andererseits gebe ich zu bedenken, dass über Jons die Herzöge stehen. Wie ihre Anordnungen lauten, ist dir unbekannt. Und wir dürften sie niemals
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