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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen
Autoren: PERRY RHODAN
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bisweilen zu eigenwilligem Handeln neigt.«
    Rhodan kaute auf seiner Unterlippe. »Etwas braut sich zusammen«, sagte er. »Es ist zu lange relativ ruhig geblieben, das verträgt sich nicht mit den Warnungen. ES hat mir die Bedrohung durch Seth-Apophis deutlich vorgeführt, und Mardi-Gras könnte so etwas wie die Generalprobe gewesen sein. Aber was kommt danach?«
    »Die Labors verfügen über perfekte Schutzvorkehrungen«, stellte Tifflor fest. »Ich frage dich, Perry, was soll da geschehen?«
     
    »Das ist er, Quiupu.« Mortimer Skand zeigte auf den Mann, der in einiger Entfernung in einen Gleiter stieg.
    Adelaie erkannte, dass es sich um den Angehörigen eines nicht menschlichen, wenngleich humanoiden Volkes handelte. Auffällig war das unproportionale Verhältnis zwischen seinem Oberkörper und den Beinen. Letztere waren im Vergleich mit einem Menschen zu kurz und zu dick. Auch die beiden Arme wirkten zu kurz, was die Statur grotesk erscheinen ließ.
    »Wohin will er?« Adelaie erwartete keine Antwort, ohnehin sah sie ihrem Begleiter schon an, dass er keine Antwort parat hatte.
    Schweigend schwangen sie sich auf das nächste Laufband.
    Adelaie nahm jedes Detail begierig in sich auf. Auf ihrer Heimatwelt Volar wurde sehr altertümlich gebaut, in Terrania war alles moderner, üppiger, einfach futuristisch. Besonders faszinierend wirkte auf sie die Synthese zwischen Technik und Natur.
    In Terrania lebten etwa fünfundsiebzig Millionen Menschen und einige hunderttausend Angehörige anderer Völker.
    Nach einer Weile erreichten sie den kühn geschwungenen Gebäudekomplex der Deltacom.
     
    Adelaie war in Skands Begleitung gekommen. Marcel Boulmeester begrüßte sie am Eingang des Labortrakts.
    Der Kybernetiker war größer als die meisten Terraner. Das pechschwarze Haar und sein kantig vorstehendes Kinn verliehen ihm einen Hauch von Unnahbarkeit. Seine dunklen Augen blickten ruhig und selbstsicher. Er trug schlichte Laborkleidung.
    »Ich suche neue Mitarbeiter«, sagte er knapp. »Deine Fähigkeiten sind ausschlaggebend dafür, wo du arbeiten kannst.« Er ging voraus und betrat einen einfachen Seitenraum. »Du hast bisher in einem Labor für Bakterienforschung gearbeitet ...?«
    »Ich hatte nicht nur mit Bakterien zu tun, sondern ebenso mit angrenzenden Forschungszweigen.«
    Boulmeester schien damit durchaus zufrieden zu sein. »Wir arbeiten ausschließlich im Auftrag der Liga Freier Terraner und vor allem in der Entwicklung spezieller positronischer Systeme«, erläuterte er und aktivierte eine holografische Projektion.
    Stirnrunzelnd betrachtete Adelaie die einfache Darstellung. »Das sind Speicherzellen einer veralteten Positronik.« Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen sachlichen Klang zu geben. »Vergrößerung etwa eins zu zehntausend. Das Bild dürfte aus der Zeit vor der LFT stammen, also etwa fünfhundert Jahre alt sein.«
    Boulmeester gab keine Antwort.
    Die Projektion wechselte.
    »Bakterien«, sagte Adelaie. »Vergrößerung rund eins zu tausend. Die Art ist mir unbekannt.«
    »Gut.«
    Adelaie gewann den Eindruck, dass Boulmeester sein kurzer spontaner Kommentar unangenehm war. Zögernd fügte er hinzu, dass es sich bei dem Holo um ein Fiktivbild handelte.
    Weitere Aufnahmen aus dem kybernetischen und biologischen Bereich folgten, die meisten konnte Adelaie identifizieren. Angespannt wartete sie darauf, dass der Kybernetiker versuchen würde, sie zu irritieren.
    Und tatsächlich, das nächste Bild hatte es bereits in sich. Ein bizarres Gebilde klammerte sich mit einem halben Dutzend dünner Beine an die Oberfläche einer leicht gekrümmten Fläche. Die Lichteffekte waren derart bizarr, dass Adelaie fröstelte. Die Beine mündeten in einen nahezu kugelförmigen Kopf. Dieser war halb transparent, ließ das Innere aber nicht erkennen.
    »Es erinnert mich an etwas, ich weiß nur nicht, woran. Wie eine alte planetarische Landefähre, die auf der Oberfläche eines Wüstenplaneten festsitzt.«
    Das nächste Bild ähnelte dem unbekannten, jedoch handelte es sich um eine starke Vergrößerung. Alle Formen und Umrisse waren glatter und natürlicher.
    »Ein Virus oder ein Phage«, erkannte Adelaie. »Ein winziges Lebewesen, kleiner als ein zehntausendstel Millimeter. Die Aufnahme muss von einem positronischen Rastermikroskop stammen. Oder – nein: Es könnte sich eher um die technische Nachbildung eines Virus handeln. Seine Formen sind exakter, geometrischer und kantiger als die eines richtigen Phagen.«
    Mit
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