Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
dann.
    »Unwahrscheinlich«, antwortete Franzlin. »Wir arbeiten mittlerweile an einer zweiten Generation, denn die erste war offensichtlich eine Fehlentwicklung. Die kleinen Systeme zeigten keine Lebensfunktion.«
    »Wo befinden sich die Zellen der neuen Generation?«
    »In einem Labor im Südtrakt. Wir trennen alles, um jegliches Risiko auszuschließen.«
    Rhodan legte den Gurt ab, an dem der silberfarbene Köcher mit Laires Auge hing, und zog sich den mitgebrachten Schutzanzug über. »Ich gehe hinein«, sagte er, bevor er den Helm schloss.
    Er hob das Auge des Kosmokratenroboters Laire, schaute hindurch ... und war von einer Sekunde zur nächsten verschwunden. Dieses Auge, gerade eine Handspanne lang und nicht mehr als knapp zehn Zentimeter durchmessend, war ein perfektes technisches Hilfsmittel. Es erlaubte Perry Rhodan den distanzlosen Schritt, den zeitlosen Wechsel von einem Ort zum anderen im Einflussbereich der Kosmischen Hanse.
    Adelaie Bletz blickte verwirrt in die Runde. Schließlich erläuterte ihr Verta Cholm, welche Funktion das hochtechnische Auge hatte.
    »Ich habe zu Hause auf Volar einiges davon gehört«, bemerkte Adelaie zögernd. »Glauben wollte ich das aber nie.«
    Rhodan kehrte schon nach knapp zwei Minuten zurück. Er öffnete den Helm.
    »Ich benötige ein Rastermikroskop, das nicht auf positronischer Basis arbeitet«, sagte er.
    Boulmeester gab die Bitte weiter. »Was geht in dem Labor vor, Perry?«, fragte er dann.
    »Sämtliche positronischen Elemente sind zerstört. Du kannst ebenso gut sagen, sie wurden zerfressen oder zersetzt.«
    Boulmeester dachte an die verschwundene Brutzelle. »Die Cyber-Brutzellen tun so etwas nicht«, widersprach er.
    »Sie bauen sinnvoll um«, bestätigte Rhodan. »Deshalb vermute ich, dass die Polizeizellen nicht so leblos sind, wie Franzlin vermutet. Sie könnten die Ursache dieser Zerstörung sein.«
    Mit dem Rastermikroskop und einem Behälter zur Aufbewahrung von Brutzellen begab sich Rhodan erneut ins Labor. Diesmal dauerte sein Aufenthalt länger.
    Als er zurückkam, wirkte er ernst. »Wie ich vermutet habe: Die Polizeizellen haben sich selbstständig gemacht und alles Positronische zerstört. Und sie vermehren sich bereits, das Labor ist von ihnen verseucht. Einige habe ich für Untersuchungszwecke mitgebracht.«
    Er reichte Franzlin den Behälter. »Die fehlentwickelten Zellen sind vorerst isoliert, dank der automatischen Schutzeinrichtungen können sie nicht nach draußen«, sagte er dazu. »Ihr müsst alles desintegrieren, damit keine Zelle überlebt.«
    »Einen Moment bitte.« Adelaie drängte sich nach vorn. »Perry, wieso kannst du sicher sein, dass du selbst jetzt oder meinetwegen auch schon vorhin aus dem Labor keine Zellen mit nach draußen gebracht hast? Womöglich toben diese Winzlinge schon durch das Institut und befallen weitere Positroniken.«
    Rhodan blickte die junge Frau freundlich an. »Deine Überlegung ist prinzipiell richtig«, bestätigte er. »Ich vermute aber, du weißt nicht, dass ich nur das mitnehmen kann, was ich mitnehmen will, sobald ich mich mit dem Auge bewege. Die von dir vermutete Gefahr besteht also in keiner Weise.«
     
    Der Rest des Tages verging mit der Beseitigung der ausgebrochenen Polizeizellen. Marcel Boulmeester leitete die Aktion selbst. Rings um das Labor ließ er hochenergetische Schirmfelder errichten, danach wurde eine Robotfräse angesetzt, die über keine positronischen Bauteile verfügte.
    Schließlich wurde das Labor in eine Gluthölle verwandelt, in der jede ungeschützte Materie verbrannte. Die Arbeiten nahmen Boulmeester so in Anspruch, dass er die verschwundene Cyber-Brutzelle völlig vergaß.
    Am Abend meldete ihm einer von Franzlins Mitarbeitern, dass es dem Leitenden Wissenschaftler gelungen sei, eine neue Generation von Polizeizellen zu erzeugen.
    Das bedrohliche Experiment mit den Winzlingen ging weiter.
     
    Mortimer Skand hatte seinen freien Tag auf dem südamerikanischen Kontinent verbracht. Erst am späten Abend kehrte er über den öffentlichen Transmitter nach Terrania zurück.
    Adelaie war nicht da, wahrscheinlich arbeitete sie noch mit Boulmeester. Skand überlegte, ob er sich falsch verhielt. Nicht gerade zwangsläufig musste zwischen Adelaie und ihm alles so weitergehen, wie es im Urlaub begonnen hatte.
    Es war schon spät, als die junge Frau endlich kam. »Ich muss mit dir reden, Mortimer«, sagte sie ernst. »Es geht um Marcel.«
    »Er hat dir den Kopf verdreht?«
    Sie stutzte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher