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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen
Autoren: PERRY RHODAN
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anspricht und dass deren Einfluss unterschiedlich sein kann. Bei einem Doppel-Spoodie mag es ähnlich sein.«
     
    Am Nachmittag gingen sie alle vier hinab ins Dorf, um den Karselpunern zu zeigen, wie sie mit Werkzeugen den Wald roden und Pflanzungen anlegen konnten. Die Kranen verzichteten bewusst darauf, rückständigen Völkern moderne Maschinen zur Verfügung zu stellen, um der natürlichen Entwicklung nicht allzu sehr vorzugreifen.
    Die Eingeborenen wirkten zuerst träge. Sie verrieten erst deutliches Interesse, als sie verstanden, dass sie zur Wurzelsuche nicht mehr so weite Strecken würden laufen müssen.
    Mallagan durfte sich schonen. Er saß abseits im Schatten der Bäume und sah zu. Unbewusst betastete er immer wieder jene Stelle am Kopf, an der die beiden Spoodies saßen.
    Vor Sonnenuntergang kehrten sie zur Höhle zurück, und am nächsten Tag gingen sie noch einmal ins Dorf, um sich zu überzeugen, dass die Eingeborenen die neuen Werkzeuge auch benutzten. Zu ihrer freudigen Überraschung waren einige Karselpuner dabei, in das erst gestern gerodete Stück Land Rillen zu ziehen und junge Wurzeln einzupflanzen. Es tat ihnen zwar sichtlich leid, die begehrten Leckerbissen mit Erde zu bedecken, aber gerade das bewies, dass sie den Zweck ihres Tuns begriffen hatten.
    »Ich muss Harsanfelger davon berichten«, sagte Cersonur begeistert. »Es ist auch sein Erfolg. Außerdem ist er uns dann mehr als bisher verpflichtet.«
    »Du kannst dir die Fahrt sparen!«, rief Mallagan dem alten Kranen zu. »Wir bekommen Besuch.«
    Die Eingeborenen unterbrachen ihre Arbeit, zeigten aber keine Panik, als ein Gleiter nicht weit von dem Feld entfernt landete. Harsanfelger kletterte aus der Maschine, gefolgt von zwei bewaffneten Tarts.
    Cersonur ging ihnen entgegen. Er sprach auf den Kommandanten ein und deutete mehrmals in Richtung der Eingeborenen, die zögernd wieder mit ihrer Arbeit begannen. Harsanfelger gab seiner Leibwache einen Wink, und die Tarts kehrten zum Gleiter zurück.
    Harsanfelger kam näher, sah den Karselpunern eine Weile zu und wandte sich dann an die Betschiden. »Das ist ein Erfolg unserer Hilfspolitik«, sagte er. »Ohne unser Eingreifen müssten die Eingeborenen in einigen Jahrhunderten verhungern.«
    Davon war Mallagan keineswegs überzeugt, er widersprach jedoch nicht. »Ein schöner Erfolg«, gestand er zu. »Wir freuen uns über deinen Besuch, Kommandant. Übrigens wollten wir uns ohnehin über Funk melden. Ist schon eine neue Anweisung von Kran eingetroffen, die uns betrifft?«
    Die Miene des Kommandanten verfinsterte sich merklich. »Jons hat sich noch einmal mit uns in Verbindung gesetzt. Ich wurde angewiesen, euch auf keinen Fall die Weiterreise zu gestatten.«
    »Für wie lange?«
    »Das sagte der Orakel-Bote nicht. Ich nehme an – für immer.«
    »Es gibt keinen Anlass für eine lebenslange Verbannung«, protestierte Mallagan. »Und ist dieser Jons überhaupt berechtigt, eine solche Entscheidung zu treffen?«
    »Als Orakel-Bote wäre er das.« Harsanfelger wurde sichtlich verlegen.
    »Wäre ...?«, dehnte Mallagan mit eigenartiger Betonung, die Scoutie und Faddon aufhorchen ließ. Cersonur spitzte die Ohren.
    Eine Weile beobachtete Harsanfelger die auf dem Feld beschäftigten Eingeborenen, dann erst raffte er sich zu einer Erklärung auf. »Ich hatte Kontakt mit Keros, dem Kommandanten des Nestes der 17. Flotte. Er äußerte keine besonders gute Meinung über Jons, ließ aber trotzdem keinen Zweifel daran, dass es sich wirklich um einen Boten des Orakels handelt. Keros versteht nicht, warum Jons euch hier absetzte, nachdem er euch im Nest zuvorkommend und freundlich behandelte.«
    »Das ist eine unerklärliche Handlungsweise, die mehrere Schlüsse zulässt, Harsanfelger. Im Nest der 17. Flotte tat Jons in der Tat so, als hinge sein Leben davon ab, dass wir Kran so schnell wie möglich erreichten. Anschließend verbannte er uns hierher. Entweder hat er sich anfangs in unserer Identität geirrt – oder wir irren uns in seiner.«
    Harsanfelger wirkte schockiert. »Das ist unmöglich – niemand würde es wagen, sich fälschlich als Boten des Orakels auszugeben. Sicher, Jons ist noch sehr jung, aber wir kennen die Gründe nicht, die ihn zum Boten werden ließen. Vielleicht ist er mit dem Orakel befreundet.«
    »Wir wissen, dass er das nicht ist«, widersprach Mallagan. »Er selbst hat uns das gesagt. Das Erstaunlichste ist, dass er uns für Freunde des Orakels hielt. Als er schließlich erfahren
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