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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Autoren: Perry Rhodan
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Sämtliche medizinischen Kenntnisse, die wir brauchten, waren bereits erarbeitet. Aber immer wieder frage ich mich, wie das alles zusammenhängt. Es ist unendlich viel Zeit verstrichen, seit die PAN-THAU-RA abhandenkam. Warum haben die Kosmokraten es plötzlich so eilig? Und warum teilten sie uns eine so seltsame Aufgabe zu, obwohl es viel wichtiger zu sein schien, dass wir die Kosmischen Burgen bergen helfen? Nun müssen Jagur und Scallur allein damit fertig werden.«
    »Wir sind auch noch da«, bemerkte Dihat nüchtern, aber Alurus achtete nicht darauf. Er hatte die Schirme im Auge behalten und schon vor mehreren Minuten festgestellt, dass er wieder einmal recht hatte. Das fremde Schiff war nicht allein gekommen. Es hatte drei Begleiter.
    »Warum sagst du es ihnen nicht?«, fragte Dihat.
    »Wem soll ich was sagen?«
    »Du könntest den Kindern erklären, worum es geht. Sie würden sich danach anders verhalten.«
    »Vielleicht«, murmelte Alurus. »Ich bin mir dessen aber nicht sicher. Ich habe den Auftrag, die Menschen über die mir bekannten Zusammenhänge aufzuklären – zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und dann, wenn ich die richtige Person getroffen habe. Mir scheint, damit waren nicht die Kinder gemeint.«
    »Sind sie denn nicht auch Menschen?«
    »Sie sind sehr jung, ihr Verstand ist nicht ausgereift.«
    Dihat sah ihn betroffen an, und Alurus blickte hastig wieder auf die Schirme. »Ich möchte wissen, wie lange Keener und Darfon brauchen, um diese beiden Ausreißer einzufangen«, sagte er ärgerlich.
    Tatsächlich machte er sich große Sorgen. Erst jetzt, da er versucht hatte, dem Androiden den grandiosen Plan der Kosmokraten auseinanderzusetzen, wurde ihm selbst deutlich bewusst, worum es ging. Für einen Augenblick regte sich Trotz in ihm.
    Es sind nur zwei Kinder, dachte er. Zwei von siebenundneunzig und noch dazu relativ seltene Muster, wie wir wissen. Im schlimmsten Fall bedeutet das den Tod einiger Millionen. Was ist das gegen das Ende der unzähligen Völker, für die kein solches Hilfsprogramm gestartet wird?
    Aber die anderen Völker waren nicht von der Krankheit bedroht. Außerdem musste Alurus sich eingestehen, dass er zu wenig von den Zusammenhängen verstand, um sich ein Urteil bilden zu dürfen.
    Eine Infofläche leuchtete auf, und als er sie leicht berührte, erklang Keeners Stimme.
    »Wir haben noch keine Spur. Die Kinder sind verschwunden.«
    »Sucht weiter!«, befahl Alurus.
    »Aber die Nacht ist schon vorüber; sie müssen geschlafen haben. Wir können ihre Körper nicht aufspüren.«
    »Der Urwald ist voll von schlafenden Tieren«, gab Alurus zurück. »Landet in der Nähe der Felsen! Schaltet die Suchautomatik ein und versucht, die Kinder damit zu finden. Seht euch auch selbst draußen um.«
    Fast gleichzeitig wurde eine andere Infofläche hell. Alurus ahnte, wer ihn da zu sprechen wünschte, und er zögerte, aber dann sagte er sich, dass es keinen Sinn hatte, dem Unvermeidlichen auszuweichen. Stellte er sich taub, gefährdete er lediglich das Leben der Kinder.
    »Mein Name ist Kiranzohn«, sagte der fremde Mensch im Übertragungsholo. »Wir haben Ihre Raumschiffe geortet und wissen, wo Sie sich verbergen. Wir wollen nichts von Ihnen persönlich; wir fordern Sie lediglich auf, die Kinder zu uns zu schicken, die Sie von Terra entführt haben.«
    »Es sind wohl Ihre Kinder?«, fragte Alurus mit leichtem Spott. Der Mann, den er sah, erschien ihm nicht gerade wie ein Terraner.
    »Nein«, erwiderte Kiranzohn höflich. »Das sind sie nicht. Aber es sind die Kinder von Menschen, und ich gehöre ebenfalls zu dieser Art, auch wenn ich ein wenig anders aussehen mag. Im Übrigen würde ich auch Blues oder Maahks nicht im Stich lassen, wenn ich wüsste, dass man deren Kinder gegen ihren Willen festhält.«
    Die Ortungen meldeten die Ankunft von zehn weiteren Raumschiffen im Tervilar-System.
    Da haben wir es, dachte Alurus bitter. Ein halbes Jahr hindurch konnten wir uns erfolgreich verbergen und unsere Arbeit tun. Alles ist erledigt, die Kinder sind für ihre Aufgaben vorbereitet – es fehlt nur noch die rechte Gelegenheit, einen passenden Terraner zu informieren. Das Einzige, was nicht stimmt, ist die Zahl der Kinder. Zwei fehlen. Ich muss sie hier in der Station haben, ehe ich das Unternehmen abschließe!
    »Ich ergebe mich«, sagte er. »Sie bekommen die Kinder. Ich stelle nur eine Bedingung: Lassen Sie uns unser Projekt abschließen.«
    Die Augen des Raumfahrers verengten sich, und
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