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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke
Autoren: Perry Rhodan
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Kustos Rainbow.
    Brush Tobbon zuckte die Achseln.
    »Das ist eigentlich nicht unser Problem, Alter. Wir haben dir alles berichtet, was wir über die Orbiter und ihre Stahlwelten im galaktischen Zentrum wissen. Was das Ultimatum der Orbiter angeht, so habe ich wirklich keine Ahnung, wie wir dir helfen könnten. Wir sind selbst Gejagte – jeder hat es auf uns abgesehen.«
    Rainbows Gesicht wurde nachdenklich. »Wer jagt euch denn noch?«
    Kayna Schatten seufzte. »Wie oft müssen wir dir noch erklären, dass wir die letzten Flibustier sind – und zwar die echten. Wir werden von der GAVÖK und der Liga Freier Terraner verfolgt. Dass du uns nicht glauben willst, ändert nichts daran, dass wir die Originale sind.«
    »Vielleicht glaube ich euch jetzt«, erklärte der Alte. »Oder ich gebe euch die Gelegenheit, mir zu beweisen, dass ihr die echten Flibustier seid. Allerdings finde ich es abscheulich, was die echten Flibustier verbrochen haben.«
    »Erwarte von uns nicht, dass wir uns für früher entschuldigen, Kustos«, sagte Pearl Simudden. »Ohne das Erscheinen der Orbiter und ohne dass wir erfahren hätten, was die Orbiter vorhaben, wären wir heute noch die Piraten, denen ein Menschenleben wenig bedeutet.«
    »Heute denkt ihr anders darüber?«
    »Wir haben die Erinnerung an unser wildes Leben verdrängt und wissen nicht, wie wir darüber denken sollen – außer, dass wir damals keine andere Möglichkeit sahen, als so zu handeln, wie wir handelten. Vielleicht erkennen wir eines Tages, welches unsere wahren unbewussten Motive waren.«
    Simudden schüttelte den Kopf.
    »Aber was rede ich mit dir darüber, Kustos. Versuche wenigstens, den Anführern eurer Widerstandsgruppe klarzumachen, dass sie die Forderung der Orbiter erfüllen müssen!«
    Der alte Mann lächelte.
    »Es ist immer wieder eine Art Offenbarung, wenn man erkennt, wie tief Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft selbst in der Seele eines Räubers und Mörders verankert sind. Ich habe das schon bei mehreren Menschen erlebt, besonders stark aber bei einem Laren, bei Hotrenor-Taak.«
    »Du kennst den ehemaligen Verkünder der Hetosonen, diesen arroganten Kerl, der für so lange Zeit die Galaxis in Not und Elend stürzte?«, rief Kayna Schatten empört.
    »Er ist mein Freund«, sagte Rainbow schlicht. »Ebenso wie Julian Tifflor, Perry Rhodan und viele andere meine Freunde sind.«
    »Du bist kein unbedeutender Freihändler«, stellte Pearl Simudden leidenschaftslos fest. »Wärst du körperlich größer, würde ich denken, du wärst Anson Argyris in einer perfekten Verkleidung.«
    »Ich bin Anson Argyris!«, erwiderte der alte Mann. Sein Gesicht wirkte plötzlich sehr ernst. »Ich weiß auch nicht, warum ich euch das offenbare. Vielleicht eine Ahnung, hervorgerufen durch die kombinierten Funktionen von Positronik und Bioplasma, die aus winzigen Anzeichen gewisse Voraussagen für die Zukunft machen können.«
    »Positronik und Bioplasma!«, rief Kayna Schatten. Ihre Augen verrieten, dass sie die Wahrheit bereits erraten hatte, sie aber noch nicht glauben konnte. »Argyris ist ...«
    Der alte Mann lächelte wehmütig, dann zog er seine Jacke aus, streifte das Hemd ab – und plötzlich klaffte auf Brust und Bauch ein Spalt. Im Fleisch wurden pulsierende Adern sichtbar; der Spalt weitete sich. Zwischen den Lungenflügeln drängte ein eiförmiger metallener Gegenstand hervor, aber nur zur Hälfte, dann glitt er wieder zurück. Der Körper schloss sich. Kustos Rainbow zog sich wieder an.
    »Du bist ein Roboter – und Anson Argyris ist nur eine von zahlreichen lebenden Masken, über die du verfügst«, sagte Pearl Simudden überwältigt. »Aber du bist ein Roboter, der wie ein Mensch fühlen kann.«
    »... und der sich im Grunde stets mit der Person Anson Argyris identifiziert«, erklärte der Vario-Roboter. »Nun kennt ihr mein Geheimnis.«
    »Das ist irre!«, stieß Brush Tobbon hervor. »Dann bist du diese mobile Positronik, die den Orbitern zu schaffen gemacht hat?«
    Der alte Mann nickte.
    »Er wird uns töten!«, schrie Kayna plötzlich. »Mit diesem Wissen um sein größtes Geheimnis kann er uns bestimmt nicht herumlaufen lassen!«
    Tobbon hob seine Beutewaffe und zielte auf den alten Mann. »Warum musstest du dich uns offenbaren?«, herrschte er Argyris an.
    »Weil ich eure Hilfe brauche«, erklärte der Vario-Roboter gelassen. »Ihr sollt den Orbitern eine Nachricht von mir überbringen.«
     
    »Das kann nicht dein Ernst sein, Argyris«, erwiderte Brush
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