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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke
Autoren: Perry Rhodan
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argwöhnisch. »Man hört im Moment so manches«, brummte er. »Von einem gekaperten Versorgungsflug der Loower und einem harmlosen Gewürz. Die LFT sucht die Hintermänner in der halben Galaxis. Nicht wegen der Ware, sondern wegen des Angriffs auf die Loower. Tifflor fürchtet wohl neue politische Spannungen. Wie kommt man überhaupt mit einem Loowerschiff zurecht?«
    Scrugg hob die Hände. »Miserabel«, antwortete er. »Wir sind froh, wenn wir das Ding nicht mehr anfassen müssen. Aber zu dem angeblichen Gewürz: Für Terraner und viele andere ist es ein hochwirksames Rauschmittel. Es schaltet den individuellen Willen aus, macht Menschen zu Marionetten.«
    »Wie viel hast du davon?«
    »Genug, um mehrere Planeten für Jahrzehnte zu beeinflussen. So etwas hat natürlich seinen Preis. Ich bin sicher, dass eine Einzelperson ihn nicht bezahlen kann. – Wo ist dein Freiwilliger? Der erste Versuch ist gratis und wird jeden überzeugen.«
    Der Ertruser hob die Schultern und brüllte nach hinten: »Taddas, komm zu mir!«
    Aus dem dämmerigen Hintergrund schob sich ein kleiner, alter Terraner. Seine Miene verriet jedoch Zähigkeit.
    Dalaniekay presste die Lippen zusammen. Sie tastete nach dem Strahler unter ihrer linken Achsel.
    Pinky beugte sich über die Theke nach vorn. »Lassen Sie das Ding stecken!«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich sorge selbst für Ruhe und Ordnung. Sie brauchen keine Waffe, klar?«
    Scrugg zog ein mehrfach gefaltetes Stück Plastikgewebe aus seiner Hemdtasche und schlug es auseinander. Winzige Kristalle schimmerten in fast allen Farben.
    Taddas kniff ein Auge zu. »Was soll das sein, Partner?«, fragte er den Ertruser.
    »Eine Probe. Du wirst zum willenlosen Sklaven. Freiwillig, versteht sich. Ich bin der erste Interessent. Wie viel verlangst du?«
    »Wie lange und welche gesundheitlichen Folgen?«, fragte Taddas geschäftsmäßig.
    »Ich bin kein Schurke«, erklärte Tomas. »Wenn Sie die Hälfte dieser Menge nehmen, werden Sie für etwa zehn Minuten willenlos sein.«
    »Ich befehle dir sicher nicht, jemanden umzubringen«, beschwichtigte Corbeddu.
    »Das würde ich ohnehin verhindern!«, rief der Wirt. »Fangt endlich an. Oder wollt ihr mein Geschäft ewig aufhalten?«
    Derjenige, der Scrugg Tomas und Dalaniekay in Terrania über das Munarquon aufgeklärt hatte, hatte Einschränkungen machen müssen. Die Wirkung auf den menschlichen Organismus war bekannt und getestet. Bei nichtmenschlichen Völkern waren gefährliche Entwicklungen jedoch möglich. Ebenso war Scrugg davor gewarnt worden, Munarquon bei Mutanten anzuwenden.
    Die Gespräche in der Bar verstummten fast völlig. Um die vier Personen bildete sich ein freier Raum.
    Tomas ließ sich ein Glas mit Mineralwasser geben. Er zog ein Messer aus dem Stiefelschaft und teilte das Kristallhäufchen in zwei gleich große Mengen. Eine Hälfte schüttete er in die Flüssigkeit, die andere wickelte er wieder ein. Er reichte Taddas das Glas.
    »Ihr seid Zeugen«, wandte er sich an die Zuschauer. »Taddas hat sich freiwillig gemeldet. Er wird rund zehn Minuten lang alles tun, was der Ertruser ihm befiehlt. Ich mache nur diesen einen Versuch, also seht aufmerksam zu.«
    Taddas trank das Glas in einem Zug leer.
    Scrugg Tomas blickte auf die Uhr. »Dreißig Sekunden Vorlauf«, kommentierte er.
    Er beobachtete die Umstehenden. Trotz ihres Misstrauens schienen die meisten sicher zu sein, dass sich eines der Geschäfte anbahnte, die nur alle paar Jahre einmal vorkamen. Derjenige, der hier vermittelte oder selbst kaufte, wurde mit einer einzigen Transaktion reich.
    »Fertig?«, fragte der Ertruser.
    Mit Taddas war eine deutliche Veränderung vorgegangen. Offensichtlich wurde er wirklich von einem starken Glücksgefühl geprägt. Er stand ruhig da und lächelte.
    »Versuchen Sie's, Corbeddu!«, knurrte Tomas.
    »Spring auf die Theke und tanz!«, befahl der Ertruser.
    Taddas warf das Glas einem der Umstehenden zu, packte den nächsten Barhocker und schwang sich auf die Theke. Er tanzte mit komplizierten Verrenkungen, die auf jeder Bühne Beifallsstürme hervorgerufen hätten.
    »Spring herunter, greif mich an, versuch, mich zu töten!«
    Wieder gehorchte der kleine, sehnige Mann mit bedingungsloser Schnelligkeit. Er sprang den Ertruser an, krallte seine Hände um den muskulösen Hals und stieß mit Knien und Füßen zu. Corbeddu geriet tatsächlich in Bedrängnis.
    »Schluss damit, Taddas! Grabe dich durch den Boden!«
    Der Kleine ließ sich fallen, noch immer
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