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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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einer Siedlungswelt beherbergt hatte, galt heute offiziell als Sitz der Gesellschaft zur Erforschung paranormaler Phänomene‹, deren ehrenamtlicher Leiter Denner war. Dadurch hatte die GEPAPH halbamtlichen Charakter bekommen, obwohl sie privater Initiative entsprungen war, und galt als über jeden Zweifel erhaben. Neben kleineren Stützpunkten in aller Welt unterhielt die Gesellschaft auf der griechischen Halbinsel Agion Oros in den verwaisten Athosklöstern eine Klinik für geistig instabile und abnorme Menschen.
    Als Denner das Gebäude betrat, suchte er nicht sein Büro auf, sondern schwebte mit dem Antigravlift in den Keller. Er musste einige Sicherheitsmaßnahmen über sich ergehen lassen, bevor er die Bunkeranlagen betreten konnte. Die meisten der in diesem Gebäude Beschäftigten, obwohl durchweg Personen, die in besonderer Psi-Affinität zu Boyt Margor standen, hatten keine Ahnung von dem unterirdischen Versteck.
    Denner erreichte einen wohnlich und luxuriös eingerichteten Raum, der nur durch wenige Lichtquellen indirekt beleuchtet war. Im Halbdunkel sah er drei Gestalten um eine mit technischen Raffinessen ausgestattete Liege stehen. Er erkannte in ihnen den Parapsychologen Ove Hermsted, den Psioniker Dentrov Quille und den Paraphysiologen Guntram Peres. Hermsted löste sich von den anderen und kam ihm entgegen.
    »Wenn Sie keine gute Nachricht für Boyt haben, wäre es besser, Sie würden ihn in Ruhe lassen«, sagte der Parapsychologe statt einer Begrüßung und ergriff Denner am Arm. »Sein Zustand ist nach wie vor bedenklich, er scheint wieder dem Höhepunkt einer Krise zuzusteuern.«
    Denner schüttelte die Hand ab. »Ich dachte, Sie und Ihre Kollegen wollten sich etwas einfallen lassen, um Boyt von allen äußeren Einflüssen abzuschirmen. Aber was haben Sie wirklich erreicht?«
    »Wir haben alles Menschenmögliche getan. Wir haben den Bunker gepanzert und den Strahlenschutz durch Energieschirme verstärkt. Dennoch konnten wir nicht verhindern, dass sich Boyts Zustand verschlechtert hat.«
    Denner stieß Hermsted beiseite und eilte zu der Liege. Dort lag ein großer, schlanker Mann mit ungewöhnlich heller Haut und jugendlichem Aussehen. Er hatte ein schmales Gesicht mit stark vorgewölbter Stirn. Das Gesicht hatte etwas Kindliches, zugleich aber auch etwas Greisenhaftes.
    Boyt Margor stöhnte. Er rollte mit den großen Augen, als wolle er seine Umgebung erforschen, sah aber scheinbar durch alles hindurch. Er hatte die Arme abgewinkelt, die Hände lagen auf der Brust, und seine langen Finger spielten mit dem Amulett, das er um den Hals trug.
    Denner schaute schnell zur Seite, um nicht in den Bann des walnussgroßen Brockens fremdartiger Materie zu geraten.
    »Boyt, kannst du mich hören?«, sagte er in seiner plärrenden Art. »Ich bin es, Vargas. Ich bin wieder zurück.«
    »Vargas?«, fragte Margor stirnrunzelnd. Jäh ruckte sein Oberkörper hoch. Er stützte sich auf die Arme und sah sich blicklos um. »Wo bin ich? Was bedeutet die Dunkelheit? Wer hat mich eingeschlossen?«
    »Du bist in deinem Versteck im Keller der GEPAPH.«
    Margor schien ihn nicht zu hören. Die Spinnenfinger des Albinos wanderten über die seitlichen Konsolen der Liege und versuchten, sich an der verwirrenden Tastatur zu orientieren. Plötzlich wurde der Raum in gleißendes Licht getaucht, alle Beleuchtungskörper strahlten so grell, dass Denner und die anderen geblendet die Augen zukniffen.
    »So dunkel ...«, murmelte Margor. »... so schwer. Ich sinke immer tiefer. Verschafft mir Erleichterung, nehmt die Dunkelheit von mir.«
    Dentrov Quille trat an seine Seite und betätigte den Helligkeitsregler, bis der Raum wieder in gedämpftem Licht lag.
    »Was sollen wir tun, Boyt?«, fragte Peres aus dem Hintergrund. »Sage uns, wie wir dir helfen können.«
    »Bringt Denner zu mir«, verlangte Margor schwach. »Ich muss wissen, was er in Sachen ›Wespe‹ erreicht hat ... Nein! Er ist tot. Ich weiß es. Er ist tot und der andere auch, oder er ist mir einfach nur entglitten . «
    »Ich bin da, Boyt.« Denner beugte sich hinunter, bis sein Gesicht auf gleicher Höhe mit dem von Margor war. »Ich bin eben erst zurückgekommen. Es war ein Fehler, beim Ersten Terraner wegen einer Schutzmacht vorzusprechen. Er hat das Projekt abgelehnt. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, du bekommst deine eigene Schutztruppe, das verspreche ich. Ich werde meinen ganzen Einfluss aufbieten, um das Projekt durchzuboxen .«
    »Harso Sprangohr
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