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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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und saugten sich mit ihren Pseudopodien fest.
    Die Trümmer im Innenhof der Neunturmanlage waren mit reglosen Körpern übersät. Einige Monaden plusterten sich dermaßen auf, dass sie platzten. Hunderte Riesenamöben krochen die fast senkrechten Turmwände hinauf und sprangen von den höchsten Spitzen in die Tiefe. Andere rannten gegen die Mauern an, als wollten sie das Material durchbrechen.
    »Was ist nur in sie gefahren?«, fragte Jarkus-Telft verständnislos. »Es sieht aus, als wollten sie Massenselbstmord begehen.«
    »Vielleicht wollen sie die Neunturmanlage stürmen«, erwiderte Gnogger-Zam. »Bislang haben sich die Monaden während der Intervalle stets ruhig verhalten.«
    Während die beiden Wissenschaftler das Treiben der Riesenamöben beobachteten, meldete sich der Türmer über die Rundrufanlage. »Das längst erwartete Ereignis ist eingetreten«, verkündete Gleniß-Gem. »Der Impuls ist mit einer Verspätung von neun mal neun mal neun Intervallen eingetroffen.«
    »Endlich«, sagte Jarkus-Telft. »Aber warum klingt die Stimme des Türmers besorgt?«
    »Er muss sich fragen, was die Verzögerung verursacht hat«, antwortete Gnogger-Zam. »Die mögliche Antwort darauf trübt die Freude über den Empfang des Impulses.«
    Aus dieser Perspektive hatte Jarkus-Telft die Angelegenheit bislang nicht betrachtet, und er bewunderte Gnogger-Zams Weitblick. Während sich die Monaden weiter wie rasend gebärdeten, begaben sich die beiden Freunde in den Südturm.

2.

    Vargas Denner, Referent für Innere Sicherheit«, meldete der Sekretär des Ersten Terraners.
    Julian Tifflor blickte dem Besucher entgegen, der hastig auf ihn zukam, und erhob sich von seinem Platz, um ihn zu begrüßen. Dabei erkannte er, dass der kleine, zur Korpulenz neigende Mann für seine kurzen Beine zu große Schritte machte. Und wie er ging, so sprach er auch, überhastet und atemlos, wobei er jedes Wort mit Gesten und Grimassen unterstrich.
    Tifflor bot ihm Platz an.
    »Sie sind etwas früh dran, Denner. Die Frist, die ich mir selbst gesetzt habe, Ihre Eingabe zu überprüfen, läuft erst morgen ab. Doch wenn Sie schon hier sind, können wir das Thema sofort erörtern. Ich habe Ihre Akte bereits eingesehen.«
    »Ich wusste, dass Sie dieses Problem vorrangig behandeln würden«, sprudelte der Referent hervor. »Die Angelegenheit ist auch viel zu wichtig. In der augenblicklichen Krise bedürfen Sicherheitsfragen schneller Entscheidungen. Ich hoffe zudem, dass Sie die Akte nicht nur eingesehen, sondern nach bestem Wissen und Gewissen geprüft haben. In diesem Fall konnten Sie gar nicht anders, als sich für das ›Projekt Wespe‹ zu entscheiden.«
    Tifflor hatte im Lauf der Jahrhunderte genug Erfahrung gesammelt, um sich von Verhandlungspartnern nie deren Taktik aufzwingen zu lassen.
    »Von welcher Krise sprechen Sie eigentlich?«, fragte er ruhig und gebot seinem Gegenüber durch eine Handbewegung Schweigen, als dieser hastig zur Antwort ansetzte. »Wir haben alle Probleme bewältigt, die sich durch die Rückkehr der Erde an ihren angestammten Platz im Solsystem und die Zuwanderung der Menschen aus der Provcon-Faust und den Kolonialwelten ergaben. Wir haben die Liga Freier Terraner gegründet und eine Regierung gewählt, die ausgezeichnet funktioniert. Die GAVÖK hat unsere Bemühungen um eine friedliche Koexistenz honoriert, indem sie die LFT in die Galaktische Allianz aufnahm. Wir leben in einer Zeit des relativen Friedens, der sicherer ist als in den Jahren vor dem Auftauchen der Laren.«
    Tifflor machte eine kurze Pause, hob aber wieder die Hand, um seinen Besucher am Sprechen zu hindern. Denner war deutlich anzumerken, wie schwer es ihm fiel, den Mund zu halten.
    »Wann hat es das jemals gegeben, dass die Völker der Milchstraße ihre Streitigkeiten auf diplomatischer Ebene austragen und sich mit dem Überreichen von Protestnoten begnügen?«, fuhr Tifflor fort. »Die GAVÖK macht es möglich - oder müsste man nicht sagen. Mutoghmann Scerp macht es möglich? Denn er hat die GAVÖK sicher im Griff. Zum ersten Mal, seit die Menschen zu Bürgern der Milchstraße geworden sind, ist ein galaktischer Friede in Sicht. Von welcher Krise also sprechen Sie?«
    »Ich meine die internen Spannungen, die sich aus der Rückwanderung der Milliarden Menschen ergeben. Nach außen hin steht natürlich alles zum Besten, die AID organisiert den Transport der Heimkehrer. Aber wie steht es mit der inneren Sicherheit? Wer sorgt dafür, dass sich auf Terra keine
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