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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC
Autoren: Perry Rhodan
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nicht sichtbar gewesen, zeugten von Zerstörungen im Innern. Spezialkommandos hatten offensichtlich dafür gesorgt, dass der Feind nichts mit dieser Station anfangen konnte. Das ließ befürchten, dass überlebenswichtige Anlagen gänzlich unbrauchbar waren.
    »Die Relativ-Eigengeschwindigkeit der Station beträgt etwa ein fünftel Licht, sie nützt uns also gar nichts«, sagte Darx-Vernschion. »Entweder gelingt es, zumindest die Funkanlage wieder in Betrieb zu setzen, oder wir versuchen, ein altes Antriebsaggregat in die KYLÖX einzubauen. Wenn beide Versuche erfolglos bleiben, hat ein Start wenig Sinn. Eine solche Riesenstation ist im Raum leichter zu entdecken als unser kleines Schiff.«
    »Wir sollen hier warten …?«
    »Bis uns jemand findet – wer auch immer.«
    Zehn Kommandotrupps drangen von verschiedenen Zugängen aus in die Station ein. Jedem Trupp gehörten technische Spezialisten an, die vor Ort das Ausmaß der Zerstörungen überprüfen sollten.
    Vor vielen Jahrhunderten waren Stationen wie PARXTORV noch als ›Sprungbrett‹ unerlässlich gewesen, damit Hulkoo-Schiffe die gigantischen Entfernungen zwischen den Galaxien überwinden konnten, später hatten neue Antriebsarten Zwischenaufenthalte und Reparaturen überflüssig werden lassen.
    Je mehr Suchtrupps in die KYLÖX zurückkehrten und Bericht erstatteten, desto geringer wurde Darx-Vernschions Hoffnung auf eine baldige Rettung. Sein Schiff war gestrandet, daran konnte es keinen Zweifel mehr geben. Einige Lebensmittellager der Station waren noch gefüllt, und es gab sogar gut funktionierende Einrichtungen, die von der Zerstörung verschont geblieben waren. Verhungern würde also keiner der Besatzung, und im Notfall konnten sie sich sogar gegen einen eventuellen Angriff verteidigen.
    Die KYLÖX wurde geräumt, die Hulkoos siedelten in einen intakten Wohnbereich der Station über. Hier lebten sie nicht mehr so gedrängt zusammen wie im Schiff, was die Stimmung zumindest vorübergehend ein wenig hob. Der Gedanke, über Jahre hinweg ausharren zu müssen – oder vielleicht nie gerettet zu werden –, bewirkte jedoch bald eine Gereiztheit, deren Darx-Vernschion nur mit äußerster Strenge Herr wurde.
    Mehrere Monate nach der Landung auf PARXTORV saßen der Kommandant und Corl-Hendox in einem Raum des Wohnviertels beieinander. Regelmäßig tauschten sie ihre neuen Erfahrungen aus.
    »Unzufriedenheit macht sich breit«, sagte Corl-Hendox. »Die Besatzung braucht Ablenkung und Beschäftigung. Ich habe dafür gesorgt, dass noch einmal alle Sektionen systematisch durchsucht werden. Vielleicht wurden anfangs wichtige Dinge übersehen.«
    »Ich fürchte und hoffe zugleich, dass wir sehr bald Abwechslung bekommen werden«, erwiderte der Kommandant ruhig.
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Es gibt Anzeichen dafür, dass wir nicht allein sind.«
    Fassungslos starrte Corl-Hendox den Kommandanten an. Sein Stachelpelz sträubte sich, was deutlich seine Überraschung und sein Entsetzen verriet. »Nicht … allein …?«
    »Ein Erkundungstrupp hat in einem der zerstörten Ersatzteillager Veränderungen bemerkt. Jemand hat darin nach etwas gesucht.«
    »Das können unsere eigenen Leute gewesen sein.«
    »Eben nicht! Sie wissen, Corl, dass jeder Trupp nach Abschluss seines Auftrags einen Bericht abliefert und dass aufgrund dieser Daten Karten erstellt werden. Jeder Schritt ist mit Datum verzeichnet, bildlich gesprochen. Damit lässt sich nachweisen, dass das betreffende Lager zwar untersucht, aber in der Zwischenzeit nicht mehr betreten wurde. Also muss ein Fremder dort gewesen sein.«
    »Aber – wer?« Es fiel Corl-Hendox schwer, seine Überraschung zu überwinden.
    »Jedenfalls keiner von uns«, versetzte der Kommandant. »Ein Hulkoo, vielleicht gestrandet wie wir, hätte sich sofort zu erkennen gegeben. Und die Station ist riesig, vergessen Sie das nicht. Wenn sich jemand verstecken will, können wir monatelang nach ihm suchen, ohne fündig zu werden.«
    »Könnte es doch ein Irrtum …?«
    »Ich habe alles nachprüfen lassen. Jemand hält sich außer uns in dieser Station auf, und er vermeidet eine Begegnung. Ich werde diesen Tatbestand heute bekannt geben – damit haben wir das, was Sie sich wünschen: Ablenkung. Wir werden systematisch Jagd auf den oder die Unbekannten machen.«
    Corl-Hendox lehnte sich zurück. »Vielleicht haben Sie recht, Kommandant. Die Tatsache, dass wir nicht ein einziges brauchbares Ersatzteil finden, hat unsere Leute halb
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