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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt
Autoren: Perry Rhodan
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Sprecher der SOL-Geborenen warf Fengor einen Blick zu, und dieser griff in seine Kitteltasche und holte die Bruchstücke der Robotmaus hervor. Er legte sie in die offene Hand, die Hellmut ihm entgegenhielt.
    »Ich werde Sie begleiten, Joscan«, sagte Dorgon in diesem Augenblick.
    »Wir würden alle gern dabei sein«, erklärte Gahlmann.
    Hellmut lachte ablehnend und ging mit Dorgon hinaus.
    Gahlmann warf die Tür zu, dann sah er sich im Kreis der anderen um. »Premisch Dorgon wird uns einen genauen Bericht geben, sobald er zurückkommt!«
    »Wenn er zurückkommt«, argwöhnte Gerrit.
    »Hat er dich schon angesteckt?«, fragte Fengor irritiert. »Früher oder später wird die Schiffsführung herausfinden, was wir uns da eingefangen haben.«
    »Und danach?«, fragte Gahlmann ironisch.
    Die anderen schauten ihn verblüfft an, und er erkannte, dass sie überhaupt noch nicht nachgedacht hatten, was nach einer erfolgreichen Untersuchung geschehen würde. Er hatte deshalb schon ein kurzes Gespräch mit Hellmut geführt. Der Sprecher der SOL-Geborenen war überzeugt davon, dass Perry Rhodan versuchte, eine Spur zu BARDIOC zu finden.
    Seit seiner frühesten Jugend versuchte Gahlmann, immer einen Sinn in der Handlungsweise anderer Menschen zu erkennen. Er bemühte sich darum, ihre Beweggründe zu verstehen und ihre Gefühle zu analysieren. Dadurch war es ihm möglich, eine manchmal fast prophetische Gabe dafür zu entwickeln, was in der nahen Zukunft geschehen würde. Rhodans Motivation zu ergründen fiel ihm jedoch schwer.
    Ob der Kristall der Kaiserin von Therm doch eine Rolle spielte?
    Perry Rhodan hatte die Besatzung wissen lassen, dass er einen freien Willen besaß und keineswegs ein Söldner der Duuhrt war. Aber das war seine subjektive Feststellung. Auch die Tatsache, dass die Mutanten keine Hinweise für eine Beeinflussung Rhodans durch fremde Mächte finden konnten, besagte im Grunde genommen überhaupt nichts.
    Falls er doch ein Werkzeug der Kaiserin von Therm war – wofür wurde er dann von ihr benutzt? Sollte er BARDIOC finden und vernichten? Oder war er als Unterhändler unterwegs?
    Vielleicht handelte Perry Rhodan tatsächlich aus eigenem Antrieb. Dann war seine Motivation halbwegs klar. Er wollte verhindern, dass die Kaiserin von Therm und BARDIOC heftig aufeinanderprallten und dass dabei die Menschheit und viele andere Völker aufgerieben wurden. In dem Fall zeugte sein Plan jedoch von Selbstüberschätzung und Vermessenheit.
    »Die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen«, murmelte Gahlmann.
    »Was sagst du?«, erkundigte sich Fengor.
    »Wir wiederholen das Rennen!« Gahlmann sprach jetzt lauter. »Joscan hat die Robotmaus, sodass du uns diesmal nicht wieder aufs Kreuz legen kannst.«
    Fengor holte den Käfig mit den vier Gen-Mäusen. »Ich fürchte, dein Zutrauen in Custer ist erschüttert. Wie wäre es diesmal mit Über-Bär?« Er nahm die Mäuse aus dem Käfig und setzte sie in den Rennkasten. Nach einiger Zeit gelang es ihm, sie in die Startlöcher zu treiben und mit der Startleiste festzuklemmen.
    Es kam Gahlmann in den Sinn, dass diese Tiere aus einem kleinen Zellklumpen entstanden waren. Fengor hatte lediglich den genetischen Kode benötigt, um sie zu reproduzieren. Solche Gedanken pflegten ihn zu bedrücken, denn sie führten ihm nur allzu deutlich vor Augen, was er selbst war.
    Immerhin gab es einen tröstlichen Unterschied. Er selbst besaß Bewusstsein und Verstand. Diesem Unterschied hatte er es zu verdanken, dass er zu jenen gehörte, die jetzt die Mäuse laufen ließen …
    Das Gefühl, zwischen allen Stühlen zu sitzen, war für Joscan Hell mut nicht neu, aber er empfand es zum ersten Mal als eine unerträgliche Belastung. Das hing zweifellos damit zusammen, dass er einerseits genau wie Perry Rhodan an der Lösung des Rätsels der In karnation interessiert war, andererseits aber die Entführung dieser Wesenheit an Bord der SOL als ein unerträgliches Sicherheitsrisiko für das Schiff ansah. Dabei hatte er diesem wahnsinnigen Plan zu gestimmt.
    Er konnte nicht genau definieren, warum, aber er spürte nicht nur die Nähe dieser unheimlichen Wesenheit, sondern auch, dass sie eine unvorstellbare Bedrohung für ihn und alle anderen Besatzungsmitglieder darstellte.
    Unwillkürlich warf er dem neben ihm gehenden Mann einen Seitenblick zu. Ob Premisch Dorgon ahnte, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen?
    Dorgon machte ein verbissenes Gesicht, wie jemand, der sich völlig auf eine bestimmte
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