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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL
Autoren: Perry Rhodan
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vor dem tiefschwarzen Hintergrund. Nayn saß schweigend neben mir. Für sie musste der Anflug ein besonderes Gefühl sein.
    Ovarons Planet wäre auch bei einer Gesamtbevölkerung von einer Milliarde Menschen noch dünn besiedelt gewesen. Etwa 2.500 Menschen hätten eigentlich in Ruhe und Frieden dort leben können.
    Es ist schon so, dachte ich. Wenn wir keine Probleme haben, schaffen wir uns welche.
    »Hildenbrandt liegt auf dem Ploshor-Kontinent«, sagte Nayn, als wir in die obersten Luftschichten eindrangen. Sie zeigte auf eine Landmasse, die sich von Pol zu Pol zog und von zahlreichen Flüssen aufgelockert wurde. Dichte Wälder bedeckten einen Großteil des Kontinents.
    Wenig später entdeckte ich die Hauptstadt. Sie war die einzige Siedlung. Nayn erklärte, dass sich bis auf wenige Ausnahmen keiner der Siedler weit von dem Ort entfernt hatte. Auf dem zweiten Kontinent war kaum jemand gewesen.
    Die Stadt lag an der Küste eines Ozeans, der mehr als ein Drittel des Planeten bedeckte. Major Kernot Hildenbrandt hatte wirklich eine der schönsten Regionen ausgesucht.
    Als wir noch zweihundert Kilometer entfernt waren, schaltete Nayn das Funkgerät ein und rief die Administratorin. Ich drosselte die Fahrt des Beiboots noch mehr und ließ es in geringer Höhe über die Küste hinwegtreiben. Erst nach Minuten baute sich ein Holo auf. Flammend rotes Haar umfloss das Gesicht einer etwa fünfzig Jahre alten Frau.
    »Mayk Tema.« Nayn schien nichts anderes erwartet zu haben. »Sie sind die neue Regierungschefin?«
    »Nayn Taibary«, rief die Rothaarige überrascht. Ihre Augen weiteten sich. »Sie sind wirklich zurück? Wo sind die anderen? Wo ist Marhola el Fataro? Wo ist Terfy Heychen? Und Nano Balwore? Haben Sie die Erde erreicht? Berichten Sie doch endlich!«
    Mayk Tema konnte vor Freude kaum noch sprechen. Nayn antwortete jedoch nicht auf ihre Fragen, sondern dirigierte die Optik um. Jetzt musste sie mich sehen.
    »Wer sind Sie?«, fragte die Frau verblüfft.
    »Das ist Attra Rauent, Zweiter Offizier der PHARAO«, erklärte Nayn an meiner Stelle. »Ich komme mit ihm in einem Beiboot. In wenigen Minuten werden wir in Hildenbrandt landen.«
    »Kann man ihm vertrauen, Nayn? Ist er ein … Aphiliker?«
    »Er ist immun – und ich verbürge mich für ihn.«
    Ich bemühte mich um ein freundliches Lächeln, aber es gelang nur unvollkommen. In diesen Augenblicken kam ich mir vor wie ein exotisches Tier, das von allen begafft wurde. Mit wachsendem Unbehagen sah ich unserer Ankunft entgegen.
    »Wir erwarten Sie, Nayn.« Mayk Tema brach das Gespräch abrupt ab.
    »Die Frauen haben Angst«, stellte Nayn unruhig fest.
    »Damit haben wir doch gerechnet.«
    »Du ja, Attra, ich eigentlich nicht.«
    »Sie waren zu lange allein.«
    Die ersten Gebäude kamen in Sicht, einfache Blockhäuser inmitten landwirtschaftlich genutzter Gebiete. Auf den Feldern starrten Frauen zu uns herauf. Noch hatte sich die Nachricht von unserer Ankunft nicht verbreitet.
    Der eigentliche Ortskern bestand aus modernsten Fertigbauten, wie sie auch auf der Erde nicht viel anders waren. Ich entdeckte ein Atomkraftwerk, eine Klinik, Sportanlagen und sogar Vergnügungszentren. Zwischen den Häusern liefen die Bewohner zusammen. Sie blickten zu uns herauf, als wir uns in langsamer Fahrt einem Bau näherten, den Nayn als Regierungssitz bezeichnete. Er war auf einer Anhöhe errichtet worden.
    Als ich das Beiboot landete, stürmten drei Frauen aus einer Tür hervor. Sie hielten moderne Hochleistungsstrahler in den Armbeugen. In einer von ihnen erkannte ich Mayk Tema wieder, das flammend rote Haar fiel ihr über die Schultern. Zehn Meter entfernt blieb sie stehen und brachte ihre Waffe in Anschlag. Die anderen eilten um die Maschine herum.
    »Das ist wirklich ein netter Empfang«, stellte ich sarkastisch fest.
    »Ich gehe hinaus und kläre die Situation«, sagte Nayn energisch.
    »Unsinn.« Ich ging an ihr vorbei, bevor sie es verhindern konnte.
    Mayk Tema feuerte einen Warnschuss ab. Ich ließ mich dennoch nicht aufhalten.
    »Nicht schießen!«, rief Nayn Taibary.
    Ich kreuzte die Arme vor der Brust und ignorierte den Strahler.
    »Glaubst du Närrin, dass wir alles auf uns genommen haben, nur damit du uns dann die Männer tötest?«, protestierte Nayn.
    »Beruhige dich«, sagte die Administratorin mit bebender Stimme. »Niemand mag es, wenn du die Wilde spielst.«
    Sie wandte sich mir zu und blickte mich forschend an. Ich stand immer noch in der Schleuse. Dabei muss ich
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