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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL
Autoren: Perry Rhodan
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anderen feiern. Wie konnten sie damit rechnen, dass ihr überhaupt zur Erde gelangen würdet? Wie konnten sie euren Erfolg voraussetzen?«
    Zu meiner Überraschung öffnete sich das Türschott, und Gnaden Wennein stürzte herein. Er schloss den Eingang sofort wieder hinter sich und eilte erst danach auf mich zu. Er umklammerte meine Schultern.
    »Attra, rette mich vor diesem Weib«, ächzte er.
    Ich schüttelte seine Hand ab. Bestürzt blickte er mich an.
    »Gnaden Wennein«, sagte ich scharf. »Ich verbitte mir jede Störung! Verlassen Sie sofort den Konferenzraum!«
    Er nahm Haltung an und schluckte. Allmählich ging ihm auf, dass er die Grenzen des Zumutbaren überschritten hatte.
    »Sir, dann möchte ich in aller Form bitten, mich in Arrest zu nehmen.«
    »Warum?«
    »Wegen … Ich werde schon etwas finden. Nur, es muss schnell gehen. Ich muss inhaftiert sein, bevor dieses Weib mich erwischt.«
    »Wende dich an den Kommandanten. Er wird deinen Ehevertrag für nichtig erklären lassen, wenn ihr beide es wünscht.«
    Wennein zuckte zusammen und kratzte sich am Hinterkopf. Abwechselnd blickte er Nayn und mich an. Die Frau von Ovarons Planet verfolgte seinen Auftritt, ohne ihn zu verstehen. Ich gebe zu, dass ich auch nicht recht wusste, was ich von Gnaden halten sollte. Ich kannte ihn als recht vernünftigen Menschen. Seine einzige Schwäche war, dass er leidenschaftlich gern übertrieb. Ich erinnerte mich daran, wenigstens zwei Dutzend umfassende Berichte seiner amourösen Abenteuer gehört zu haben.
    »Das geht dann vielleicht doch zu weit«, meinte er verlegen. »Meine Frau hat zwar einen Denkzettel verdient, und ich …«
    »Hinaus!«, befahl ich.
    Dieses Wort vernahm auch Mrs. Wennein, die soeben das Türschott öffnete und hereinblickte. Trotzdem zögerte sie nur kurz.
    »Da ist ja mein Kleiner«, sagte sie zufrieden. »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Sir.«
    Sie packte ihren kahlköpfigen Gatten am Kragen und zog ihn mit sich. Ich wartete, bis ich mit Nayn wieder allein war. »Idiotisch, so etwas«, sagte ich leise. Zugleich nahm ich mir vor, Gnaden einen strengen Verweis zu verpassen. Wir befanden uns an Bord eines Raumschiffs, auf dem militärische Disziplin galt. An diese hatte er sich zu halten.
    »War das normales zwischenmenschliches Verhalten oder nicht?«, fragte Nayn.
    Dummerweise glaubte ich, dass sie einen Scherz machen wollte, und kam übergangslos wieder auf unser Problem zu sprechen. »Wir müssen einen Schlüssel für die Aufteilung der Männer finden«, erklärte ich ihr. »Auf gar keinen Fall dürfen wir alles dem Zufall überlassen. Das könnte Auseinandersetzungen geben.«
    »Ich schlage vor, dass die Administration zweihundert Frauen auswählt, die als Erste berücksichtigt werden sollen. Unter diesen können die Männer sich entscheiden. Später mag es andere Lösungen geben, aber für den Anfang sehe ich keine bessere.«
    »Wenn du glaubst, dass dieser Weg für euch erträglich ist, bin ich einverstanden.«
    »Du bist ganz anders als dieser Kahlköpfige«, sagte Nayn verträumt.
    Ich blieb bei den Sachthemen. Sie durchzuarbeiten, benötigten wir drei Stunden. Anschließend stieß ich mit Nayn an. Sie gefiel mir immer besser, und ich dachte nicht daran, mich persönlichen Gefühlen noch länger zu widersetzen. Ich war ungebunden und hoffte, auf Ovarons Planet gut leben zu können. Damit entzog ich mich den Auseinandersetzungen auf der Erde, und mein Leben würde ruhiger und weniger gefährlich werden. Ich hoffte, dass ich die Genehmigung vom Kommandanten erhalten würde.
    »Gehen wir«, schlug ich vor. Wir standen uns gegenüber und zögerten. Ich zog Nayn an mich und küsste sie. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an mich. Als sich unsere Lippen endlich voneinander lösten, sagte ich: »Roi Danton wird bereits auf uns warten, Nayn.«
    »Bestimmt.« Sie seufzte. Bevor ich es verhindern konnte, nahm sie mich in die Arme, wie Mrs. Wennein ihren Mann gepackt hatte.
    In dem Moment trat Danton ein. Ich erstarrte innerlich.
    »Würden Sie mir erklären, was hier vorgeht?«, fragte Rhodans Sohn mit eisiger Stimme.
    Ich hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Nayn ließ mich in ihrer Überraschung los, und ich stolperte über meine eigenen Füße. »Ich versuchte gerade, Miss Taibary über gewisse Vorgänge zu informieren, die sie falsch …« Danton musterte mich eisig. »Es handelt sich um ein Missverständnis«, fügte ich zaghaft hinzu. Ich wusste wahrhaftig nicht, wie
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