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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht gegen das Hindernis prallte.
    Er fuhr zurück. Ungläubig starrte er das Hindernis an. Dann begann er, die massive Platte mit den Fäusten und mit Fußtritten zu bearbeiten. Er hoffte, dass Sylvia ihn hörte und von ihrer Seite aus öffnete. Aber sein wütendes Hämmern erzeugte nichts weiter als ein schwaches Dröhnen.
    Irgendwann hielt er inne. Seine Fäuste schmerzten, die Hitze raubte ihm den Atem, und der Schweiß brannte in den Augen. Er hatte geglaubt, die Aphiliker mit einer einzigen Mikrobombe ablenken und sich den Weg zurück in die Freiheit öffnen zu können, aber sie hatten ihn dennoch gefangen.
    Staub- und Rauchschwaden wogten durch den Korridor. Keuchend bahnte Sergio sich durch den Mauerschutt einen Weg zurück zum Explosionsort. Nie zuvor hatte er mit solcher Inbrunst um das Leben eines Aphilikers gebangt wie in diesen Augenblicken. Es gab für ihn nur noch eine Hoffnung: Der Unscheinbare, der unter den Trümmern hoffentlich überlebt hatte, musste ihm helfen.
    Sergio machte sich daran, den Schutt beiseite zu räumen. Falls es ihm nicht gelang, in kürzester Zeit zu entkommen, war seine letzte Chance dahin. Natürlich war die Erschütterung der Explosion in anderen Räumen wahrgenommen worden. Bald würden die ersten Räumroboter erscheinen.
    Endlich hatte er Erfolg. Aus dem Trümmerberg erklang ein qualvolles Stöhnen. Sergio hing die Haut bereits in Fetzen von den Händen, als er die letzten Mauerbrocken über dem Unscheinbaren zur Seite wuchtete. Im schwachen Schein der einzigen noch intakten Leuchtplatte sah Percellar den ängstlichen Blick des Aphilikers auf sich gerichtet. Nach dem Verlust aller Emotionen hatten in den Bewusstseinen dieser Menschen neben dem streng logischen Denkprozess die reinen Instinkte die Oberhand gewonnen. Unfähig, Liebe oder Zorn, Zuneigung, Abneigung, Freude oder Trauer zu empfinden, waren die Aphiliker ihren Urtrieben in weitaus stärkerem Maß ausgeliefert als die Menschen früherer Generationen. Das armselige Häuflein, das sich vor ihm krümmte, wurde von der Todesangst bis in den hintersten Winkel seines Daseins beherrscht.
    »Bist du verletzt, Bruder?«, fragte Sergio ruhig, bemüht, seiner Stimme einen unbeugsamen Klang zu geben.
    »Ich … ich weiß es nicht …«, antwortete der Unscheinbare bebend.
    »Wie heißt du?«
    »Ich … Mein Name ist Pakko.«
    »Also gut, Pakko: Steh auf!«
    Der Mann gehorchte. Aus einer Stirnwunde sickerte Blut, aber ernsthaft verletzt schien er nicht zu sein. Sergio erblickte eine Waffe an seinem Gürtel, einen kleinen Blaster. Sofort griff er zu, um dem anderen keine Möglichkeit für einen Angriff zu bieten.
    »Hör zu, Pakko!«, sagte er zu dem Unscheinbaren, als der einigermaßen sicher auf den Beinen stand. »Am Ende dieses Gangs befindet sich eine Tür. Du wirst sie für mich öffnen. Wenn du nicht gehorchst, erschieße ich dich. Hast du verstanden?«
    »Jjja …«, würgte Pakko hervor. Sergio versetzte ihm einen kräftigen Stoß, der ihn taumeln ließ. Erst unmittelbar vor der Tür blieb der Mann stehen und murmelte einige Worte. Der Öffnungsmechanismus war demnach mit einem akustischen Servo ausgestattet und kodeabhängig.
    Als der Ausgang aufglitt, stieß Sergio Pakko beiseite und stürmte hinaus. »Sylvia …!«, rief er. Das Wort blieb ihm im Hals stecken. Mit wirrem Blick sah er sich um. Sylvia war nicht mehr da.
    Als Sergio Percellar herumwirbelte und den Unscheinbaren anstarrte, stand in seinen dunklen Augen eine tödliche Entschlossenheit. Der Aphiliker sackte schier in sich zusammen.
    »Wo ist meine Begleiterin?«, herrschte Sergio den anderen an.
    »Die … die Frau wurde zum Verhör geholt«, stieß Pakko hervor.
    »Hast du eine wichtige Position in der Verwaltung?«
    »Ja«, bekannte der Unscheinbare irritiert. Offensichtlich konnte er dem Gedankensprung nicht folgen.
    »Schaff die Frau wieder herbei, egal wie!«, drängte Sergio. »Mach schon, oder …«
    Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Die Tür zum Korridor hatte sich vor der unförmigen Gestalt eines Räumroboters geöffnet.
    »Schick ihn zurück!«, befahl Sergio. »Sofort!«
    Pakko trat auf das Maschinenwesen zu. »Du wirst hier nicht gebraucht«, sagte er mit zitternder Stimme. »Die Lage ist unter Kontrolle.«
    Kommentarlos wandte sich der Roboter um. Sie folgten ihm mit wenigen Metern Abstand, wandten sich dann aber nach links, während die Reinigungsmaschine in die andere Richtung rollte. Sergio sicherte mit der Waffe nach beiden
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