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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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Zerlumpte war keiner. Seine menschliche Körperform war eine Maske. Die Intelligenz dieses Wesens befand sich unter der Maske, genauer gesagt, im Rumpf eines fünfzig Zentimeter langen eiförmigen Gebildes aus Atronital-Compositum. Sitz dieser Intelligenz war ein biopositronisches Gehirn in siganesischer Mikrobauweise.
    Dieses wunderbare Gehirn war identisch mit dem Kaiser aller Freifahrer von Boscyks Stern, der normalerweise in seiner Anson-Argyris-Maske auftrat. Diese Maske konnte aber von dem Vario-Roboter, wie der Grundkörper des Kaisers hieß, nicht mehr benutzt werden. Er befand sich ständig auf der Flucht vor den Laren und den Überschweren Leticrons.
    Der Superroboter Vario-500 ließ seine Maske lächeln. Es war ein verlorenes Lächeln, denn Vario hatte keinen Grund zur Freude. Schwere Sorgen lasteten auf ihm, seitdem er durch Geheimkuriere erfahren hatte, dass die Erde und der irdische Mond nicht wie geplant im Archi-Tritrans-Sonnentransmitter rematerialisiert, sondern unter gespenstisch anmutenden Erscheinungen spurlos verschwunden waren.
    Das konnte bedeuten, dass die Erde, die Urmutter der solaren Menschheit, sich im Hyperraum aufgelöst hatte und mit ihr 18,71 Milliarden Menschen, die Perry Rhodan hatte retten wollen. Mit der Plasmasektion seines Gehirns verspürte Vario-500 Schmerz über die verlorenen Menschen und Schmerz darüber, dass mit ihnen vielleicht sein Freund Perry untergegangen war.
    Doch er überließ sich diesem Schmerz nicht. Er war entschlossen, zusammen mit Lordadmiral Atlan, der in Quinto-Center eine zentrale Galaktische Widerstands-Organisation aufbaute, den Kampf gegen das Konzil der Sieben weiterzuführen.
    Vario-500, der sich immer mit Anson Argyris, dem Kaiser aller Freifahrer, identifizierte, wusste, dass dieser Kampf lange dauern und zahllose Opfer fordern würde. Es war ein ungleicher Kampf, denn die Laren verfügten infolge ihrer überlegenen Technik über die Mittel, jeden offenen Widerstand zu brechen. Folglich mussten die Widerstandskämpfer im Untergrund arbeiten.
    Die Lage war noch nie so ernst gewesen. In früheren Krisen hatte den Terranern und den Freifahrern stets ihr großes wirtschaftliches und militärisches Potenzial zur Seite gestanden, diesmal jedoch verfügte der Gegner über ihre Raumschiffswerften, Waffenfabriken, Raumhäfen und was der Dinge mehr waren. Und das Gros der Solaren Flotte war zusammen mit der Erde verschollen. Nur rund neuntausend ältere Einheiten der ehemaligen Außenflotte unter dem Kommando von Julian Tifflor waren noch in der Galaxis vorhanden. Aber was waren neuntausend Raumschiffe im Vergleich zu den Hunderttausenden von SVE-Raumern, die die Laren aufzubieten hatten!
    »Da, jetzt starten Leticrons Schiffe!«, rief Babusath erregt und deutete zu dem großen Raumhafen, auf dem rund fünfhundert Großkampfschiffe der Überschweren lagen. Etwa dreißig von ihnen stiegen im Alarmstart auf. Aber sie flogen nicht weit. Kaum hatten sie Kurs auf die gelandete Pyramide genommen, als sie auch schon mit Maximalwerten abbremsten und umkehrten.
    Argyris war nun sicher, dass die Pyramide mit ausdrücklicher Billigung der Laren auf Olymp gelandet war. Leticrons Männer hatten offenbar bis zu diesem Zeitpunkt nichts davon gewusst und waren eben erst von den Laren über Funk informiert worden.
    Argyris dachte an ein Gerücht, das ihm einen Tag zuvor von einem seiner zahlreichen Informanten übermittelt worden war. Danach sollten in verschiedenen Teilen der Galaxis Pyramiden auf den von den Laren beherrschten Planeten aufgetaucht sein. Bisher war nicht klar, was es damit auf sich hatte. Anson Argyris vermutete lediglich, dass mit ihnen ein neues Mitgliedsvolk des Konzils der sieben Galaxien aufgetaucht war. Und nun war eine solche Pyramide auch auf Olymp gelandet.
    Der Kaiser beschloss, in seine subplanetarische Geheimzentrale zurückzukehren, um von dort aus ein Erkundungsunternehmen gegen die Pyramide vorzubereiten. In diesem Augenblick erfassten die empfindlichen Taster seines Ortungskopfes, der innerhalb des Maskenkopfes verborgen war, dass in knapp hundertfünfzig Metern Entfernung ein Spionauge schwebte.
    Spionaugen waren ein Hilfsmittel der Laren, mit dem sie die Bevölkerungen unterworfener Planeten überwachten. Da sie sich beliebig verformen konnten, war es ihnen möglich, sich selbst durch kleinste Ritzen oder Löcher in Gebäude zu schleichen und dort die Unterhaltungen zu belauschen. Dadurch war schon so manche Widerstandsgruppe entdeckt und
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