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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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konstant hielten, wurde der Planet erschüttert. Es waren, verglichen mit seiner Masse und der gewaltigen Energiemenge, die den Ball stabilisierte, nur winzige Störungen, aber sie genügten, um viele kleine Katastrophen entstehen zu lassen. Noch war kein wirklich schweres Unglück bekannt geworden. Etwa das Zusammenbrechen von riesigen Gebäuden in Terrania City. Diese Meldung würde auch aussagen, dass die Beben eine nie gekannte Stärke erreicht hatten, denn nahezu sämtliche Bauwerke waren gegen Beben und deren Folgen abgesichert und entsprechend konzipiert worden.
    »Hier! Eine Flutwelle! Eine ungeheure Tsunami«, sagte Rhodan und deutete auf den Schirm.
    Eine weiße Linie raste auf die Inseln zu. Das Meer schien entlang der gischtenden Riesenwelle in zwei verschieden hohe Ebenen getrennt worden zu sein. Die Inseln schienen verloren zu sein. Quälend langsam kroch auf dem Schirm, der das Bild eines geosynchronen Satelliten wiedergab, die Welle auf die Inselgruppe zu, aber in Wirklichkeit …
    ***
    … nahm Anto Ssalcea die Veränderung wahr, noch ehe er ganz begriff, was mit der Erde geschehen war.
    Die Bevölkerung gliederte sich in diesen Stunden in drei verschiedene Gruppen. Die wichtigste Gruppe war zugleich jene, die am wenigsten attraktiv schien. Alle jene Millionen Frauen und Männer, von denen es abhing, ob der Planet funktionierte oder nicht. Sie versahen ihren Dienst überall dort, wo es um Energie und Kommunikation ging und um all die tausend Dinge des täglichen Lebens. Kraftwerke und Wasserversorgung, Sendestationen, Funkverkehr, Personenverkehr und Verwaltung arbeiteten, als sei überhaupt nichts geschehen. Sie wussten, dass in den nächsten Stunden und Tagen die Anforderungen, bedingt durch Millionen Ausfälle und Störungen, ein ungeahntes Maß erreichen würden, und das bedrückte sie schon jetzt. Aber sie erhielten die unermesslichen Werte, die im Lauf der Jahrtausende geschaffen worden waren. Sie retteten, indem sie ihre Plätze nicht verließen und die Krisenpläne hervorzogen, Tausenden und Abertausenden das Leben.
    Anto Ssalcea gehörte zu dieser ersten Gruppe von Terranern. Er leitete in normalen Zeiten ein Ferienzentrum auf dieser Inselgruppe. Jetzt befanden sich in den oberirdischen und submarinen Räumen die Flüchtlinge, die Menschen, die vor dem larischen Angriff nach Terra geflohen waren und dort integriert werden mussten. Vierzigtausend Menschen aller Altersklassen waren seit einigen Tagen hier. Anto steuerte das schnelle Boot an den Steg und ahnte, dass er es nur noch als Trümmerhaufen wiedersehen würde.
    Das Meer war unnatürlich ruhig. Anto sprang auf den Steg hinaus und blieb stehen. Mit einem langen Rundblick musterte er die Umgebung. Die Inselkette war ihm wohlvertraut, aber er wusste auch hier, dass in einigen Stunden alles ganz anders aussehen würde. Schon jetzt sah die Siedlung nach allem anderen als nach Urlaub aus. Er lief auf die Zentralstation der Hauptinsel zu. Er hatte zu tun.
    Über dem Meer und im abendlichen Himmel sah man die Aureole aus weiß glühendem Gas, in die sich die Erde gehüllt hatte. Anto musste sich mit Gewalt von dem schaurig-schönen Anblick losreißen. Er erreichte das Gebäude im langen Schatten der reglos stehenden Palmen. Einige Menschen grüßten ihn, er grüßte zurück.
    »Haben Sie schon von der Flutwelle gehört?«, fragte einer und blickte hinaus auf die See, als könne er sie sehen.
    »Ja. Und Sie alle werden in wenigen Minuten noch mehr hören!«, versicherte Ssalcea und warf die Tür hinter sich ins Schloss. Er begrüßte einige Mitarbeiter und konnte in ihren Augen den Schrecken und die Erwartung lesen. Sie alle hatten genügend Fantasie, um sich vorstellen zu können, was sie mitten in der Nacht erwartete.
    »Fangen wir an?«, fragte Anto. »Bereit?«
    »Wir haben nur auf dich gewartet, Anto«, lautete die Antwort. Anto setzte sich an seinen Schreibtisch, schaltete auf Alarm und aktivierte sämtliche Systeme.
    Anto dachte jetzt nur noch an die zweite Gruppe von Terranern. Es waren die Milliarden Flüchtlinge, die integriert werden mussten. Teilweise hatten sie bereits Stellen gefunden, an denen sie sinnvoll arbeiten konnten, zum größten Teil aber warteten sie noch darauf.
    Als der Alarm, der in jedem Raum und in jedem Winkel aller Inseln zu hören war, auslief, sagte Anto ins Mikrofon: »Hier spricht der stellvertretende Gebietsleiter der Inselgruppe. Wie Sie alle vielleicht schon wissen, haben wir in sechs Stunden eine
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