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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis
Autoren: Perry Rhodan
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sich … dringend!«
    Das Ergebnis lag vor. Der Richtstrahler zeigte auf eine knapp viertausend Meter hohe Bergspitze, etwa achtzig Kilometer vom Kraftwerk entfernt. Eine vorläufige Ortung ergab, daß der Berg, der mitten aus ödem, unbewohntem Gebirgsland aufragte, in eine Zone unbekannter energetischer Störungen gehüllt war. Es war womöglich nicht ungefährlich, sich dem Gipfel zu nähern. Atlan war nunmehr fest davon überzeugt, daß sich auf diesem Gipfel der Generator befand, der das verderbliche Hüllfeld erzeugte, das den Planeten Tahun mit immerwährender Finsternis umgab.
    Von Tulocky und Ortokur, die vor einer halben Stunde aufgebrochen waren, lag noch keine Nachricht vor. Eine ungewisse Angst erfüllte den Arkoniden. Er war nicht sicher, ob die beiden Oxtorner Perry Rhodan würden helfen können. Das Geschöpf, das sich als Homunk ausgab und wahrscheinlich weiter nichts als eine Variante des geheimnisvollen Ricardo war, verfügte über Fähigkeiten, die über das Können gewöhnlicher Menschen weit hinausragten. Es war nicht leicht, ihm beizukommen.
    Trotzdem beharrte der Arkonide auf seinem ursprünglichen Plan. Er wollte den Generator in Augenschein nehmen, bevor er sich entschloß, was mit der Anlage zu tun sei. Er scheute sich, die Zapfstelle einfach zu schließen und die Energiezufuhr zu den Mechanismen, die das Hüllfeld steuerten, zu unterbrechen. Man wußte nicht, wie das Hüllfeld sich daraufhin verhalten würde. Zu gewaltige Energiemengen waren im Innern des Feldes gespeichert, als daß Atlan sie aufs Geratewohl hätte freisetzen wollen. Er mußte wenigstens eine Ahnung haben, was nach dem Abschalten der Steuerleistung geschehen würde, bevor er überhaupt einen Entschluß faßte.
    So hatte er es sich vorgenommen. Es war nicht seine Schuld, daß er nicht dazu kam, so systematisch vorzugehen, wie er es sich gewünscht hatte. Vor dem Kraftwerk waren drei Gleiter aufgefahren, die Atlan und Danton sowie eine zehnköpfige Begleitmannschaft auf den Gipfel des Berges bringen sollten, auf dem man den Hüllfeldgenerator vermutete. Da sprach plötzlich der Minikom des Arkoniden mit hellem Pfeifen an.
    Atlan nahm das kleine Armbandgerät ans Ohr. Er hörte deutlich Neryman Tulockys Stimme: »… Lordadmiral, bitte melden Sie sich … dringend!«
    »Hier bin ich«, antwortete der Arkonide. »Was gibt es?«
    Tulocky schilderte mit knappen Worten den fehlgeschlagenen Versuch, Perry Rhodan zu Hilfe zu kommen.
    »Er zwingt ihn dazu, in den Transmitter zu treten«, stieß der Oxtorner hervor. »Es kann sich nur um ein paar Augenblicke handeln, und ich glaube nicht, daß Rhodan die Transmitterstrecke unbeschadet passieren wird.«
    »Natürlich nicht!« knurrte Atlan zornig.
    »Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver«, rief Tulocky hastig. »Wir müssen Zeit gewinnen!«
    Der Arkonide seufzte. »Gut, wir werden das Hüllfeld abschalten. Ich weiß nicht, was danach geschehen wird. Aber es muß gewagt werden. Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Er schaltete den Empfänger ab. Roi Danton hatte mitgehört. Er sah Atlan fragend an. »Also doch …?«
    »Also doch!« bestätigte der Arkonide. »Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr.«
    Sie kehrten ins Kraftwerk zurück. Die Eskorte, unschlüssig und verwirrt, folgte ihnen nur zögernd. Atlan und Danton standen vor dem seiner Verkleidung entblößten Meiler. Der kleine Zapfkontakt und der Richtstrahler lagen vor ihnen. Nur ein kräftiger Tritt, und der Kontakt war zertrennt, die Richtstrahlantenne bis zur Unbrauchbarkeit deformiert. Vor Atlans geistigem Auge liefen die sich überstürzenden Ereignisse der letzten Stunde noch einmal ab. Der Androide hatte behauptet, der Hüllfeldgenerator befinde sich außerhalb des Planeten Tahun, auf der zweiten Welt des Tah-Systems.
    Als Atlan die rätselhafte Botschaft empfing, die ihn an das zentrale Kraftwerk wies, und als er aus der Existenz der geheimen Zapfstelle den Schluß zog, daß sich der Hüllfeldgenerator doch auf Tahun befinden müsse, da hatte er die Rolle des Androiden durchschaut. Er hatte sich als Abgesandten von ES ausgegeben, dabei war er in Wirklichkeit ein Agent von Anti-ES, der weiter keine Aufgabe hatte, als mit Nachdruck dafür zu sorgen, daß Perry Rhodan auch wirklich in die Falle ging, die man ihm bereitet hatte.
    Und nun stand der Arkonide kurz davor, die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zu ziehen. Er wußte nicht, welche Folgen seine Handlung haben würde, aber er mußte handeln. Er trat mit aller Wucht
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