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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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rief Zeno überrascht.
    Tatsächlich näherten sich die 116 Raumschiffe mit schnell wachsender Geschwindigkeit. Plante Heltamosch, das Feuer aus nächster Nähe zu eröffnen?
    »Er dreht durch«, behauptete der Accalaurie. »Wenn er zu nahe an uns herankommt, zerstört er seine Raumer selbst.«
    »Wir ziehen uns zurück!« befahl Rhodan. »Ein Zusammenprall ist unbedingt zu vermeiden.«
    Die Roboter reagierten unglaublich schnell. Der Großadministrator hatte seine Anordnung kaum durchgegeben, als die Raumer bereits beschleunigten und den Raytanern auswichen. Heltamosch erkannte, daß sein Plan wirkungslos bleiben würde. Er ließ erneut aus allen Rohren feuern, aber er erreichte auch diesmal absolut nichts.
    Einige Minuten lang verfolgte der Raytscha Rhodan mit geradezu wütendem Eifer, dann schien er endlich einzusehen, daß seine Bemühungen sinnlos waren. Er ließ sich zurückfallen.
    »Du solltest dich melden, Heltamosch«, sagte Rhodan über Bildfunk. »Ich habe Nachrichten für dich, die alle bisherigen Erkenntnisse auf den Kopf stellen.«
    Er wartete. Heltamosch schwieg.
    »Warum sagt er nichts?« fragte Zeno.
    »Er hat sich selbst gedemütigt«, analysierte Gayt-Coor erstaunlich einfühlsam. »Er hat uns angegriffen, obwohl er wußte, wie wenig sinnvoll das war. Er hat sich selbst in die Rolle des Mannes versetzt, der versucht, mit seinem Schädel eine Wand einzurennen.«
    Das Gesicht des Raytschas erschien auf einem der kleineren Bildschirme. Es sah abweisend aus.
    Der Terraner spürte deutlich, daß die Freundschaft zwischen ihm und Heltamosch auf des Messers Schneide stand. Noch niemals zuvor hatte sich der Raytaner ihm gegenüber so kalt und distanziert gegeben.
    Rhodan wollte Heltamosch keine Gelegenheit geben, das Gespräch destruktiv zu eröffnen. Deshalb ergriff er das Wort.
    »Raytscha – ich bedaure es sehr, daß eine Situation entstanden ist wie diese. Es tut mir leid, daß ich gezwungen war, Ilanosch zu entführen. Mir blieb keine andere Wahl.«
    »Du wirst deine Gründe dafür gehabt haben«, antwortete der Raytaner mit einer Stimme, die deutlich erkennen ließ, wie tief getroffen er sich fühlte. Rhodan begriff, daß er es außerordentlich schwer haben würde, die Feindseligkeit und den Haß zu überwinden. Heltamosch war in den Grundsätzen seiner Erziehung und seiner Herkunft gefangen. Er konnte sich nicht einfach über Dinge hinwegsetzen, die ihm ein Leben lang geradezu heilig gewesen waren.
    »Allerdings hatte ich Motive, die mir keine Chance gaben, mich anders zu entscheiden«, sagte Rhodan. »Unter anderem habe ich herausgefunden, daß wir einem großen Irrtum zum Opfer gefallen sind.«
    »Diese Behauptung überrascht mich nicht. Ich habe damit gerechnet, daß du so etwas sagen würdest. Sie enttäuscht mich. Eigentlich solltest du mich und mein Volk besser kennen. Für dich als Fremden mag der Gedanke an das Ende erschreckend sein. Für uns ist er es nicht.«
    »Wie verträgt sich das mit der Sehnsucht nach einem langen Leben? Opfert ihr nicht euer ganzes Vermögen, wenn ihr dafür eine Gehirntransplantation nach dem PGT-Verfahren erreichen und damit euer Leben um weitere Jahrzehnte oder Jahrhunderte verlängern könnt?«
    »Das ist die Auswirkung der Bioinfizierung.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Du irrst, Heltamosch. Du irrst dich grundlegend. Ich habe auf Penorok erneut Zugang zu dem Roboter gefunden und ihn für mich gewinnen können.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Du brauchst nur auf deine Ortungsschirme zu sehen, Heltamosch. Darauf kannst du erkennen, daß ich 3.000 Großkampfschiffe befehlige. Weitere 137.000 Raumschiffe warten auf dem vierten Planeten auf ein Kommando von mir.«
    Heltamosch preßte die Lippen zusammen. Rhodan sah ihm an, daß sich alles in ihm sträubte, diese Worte als wahr anzuerkennen. Der Raytscha wollte nicht akzeptieren, daß es ihm abermals gelungen war, bis zum Hauptplaneten vorzudringen und das Robotgehirn für sich zu gewinnen, denn darin lag der Beweis dafür, daß nicht alles so war, wie er glaubte.
    »Heltamosch«, fuhr der Großadministrator mit beschwörender Stimme fort. »Ich habe im Steuergehirn Unterlagen gefunden, die unwiderlegbar beweisen, daß deine Ansichten über das Programm der Bioinfizierung falsch sind.«
    »Du lügst, Toraschtyn. Kannst du nicht endlich einsehen, daß wir ohne Würde und Achtung vor uns selbst nicht existieren können?«
    »Ihr habt keinen Grund, euch selbst zu verachten und als Androiden
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