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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Autoren: Perry Rhodan
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Tschatro aufzunehmen. Er berichtete dem Regierungschef, was vorgefallen war.
    »Sie brauchen nicht ständig anzurufen«, sagte der Tschatro ärgerlich. »Das kann dazu führen, daß Sie abgehört werden.«
    Der falsche Vrotesch lächelte. »Ich bin jetzt sicher, daß es sich bei dem fremden Gehirn um einen Ceynach handelt.«
    »So!« sagte der Tschatro. »Das wußte ich bereits.«
    »Ich war nicht sicher«, gab Torytrae ohne jede Gefühlsregung zurück. »Es kam für mich darauf an, mich davon zu überzeugen. Jetzt muß ich mich um diesen Doynschto kümmern.«
    Der Tschatro hielt einen Augenblick den Atem an. »Doynschto der Sanfte ist eine wichtige Persönlichkeit. Sie dürfen ihn nicht einfach eliminieren wie dieses Bordin-Gehirn, das Sie gekauft haben.«
    »Ich kenne meine Grenzen.« Torytrae brach das Gespräch ab, weil es uninteressant für ihn geworden war.
    Die geheimen Ängste des Tschatros amüsierten ihn. Sosehr der Regierungschef die beiden Jäger brauchte, so sehr fürchtete er, daß sie eines Tages selbständige Aktionen ohne Rücksicht auf die Regierung durchführen könnten. Der Tschatro schien sich der Widersprüchlichkeit seiner Überlegungen überhaupt nicht bewußt zu sein; auch darin unterschied er sich nicht von anderen intelligenten Wesen der Galaxis Naupaum.
    Torytrae dachte an Noc, den einzigen außer ihm noch lebenden Yuloc. Warum gingen sie eigentlich nie gemeinsam auf Jagd? Der Tschatro hätte bestimmt nichts dagegen einzuwenden gehabt. Die beiden Yulocs vermieden den Kontakt untereinander.
    Torytrae unterbrach diese Gedanken und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Aufgabe.
    Er hatte es mit einem ungewöhnlichen Ceynach-Gehirn zu tun, und er hoffte, daß es noch am Leben war. Je interessanter und widerstandsfähiger ein Gegner war, desto reizvoller war seine Vernichtung. Der Jäger war weder ein besonders bösartiges noch ein unmoralisches Wesen. Er handelte entsprechend seiner Mentalität, die den anderen Intelligenzen dieser Galaxis unverständlich war.
    Torytrae begab sich in ein anderes Gebiet der Stadt, wo er eines der großen Dampfbäder aufsuchte. Er kaufte sich eine Karte und betrat das kuppelförmige Bad. Inmitten der großen Kuppel war eine pyramidenförmige Terrasse angelegt worden. Dort strömte der heiße Dampf aus den Öffnungen im Boden. Yaanztroner und andere Wesen wälzten sich am Boden. Der Yuloc wußte, daß mit dieser Prozedur auch eine symbolische Reinigung verbunden war.
    Er schlang ein Handtuch um seinen welken Körper und ging zu einer Trinkstelle.
    Während er die trübe Flüssigkeit schlürfte, beobachtete er die Umgebung. Schließlich sah er abseits von der Terrasse einen Dampfwächter stehen. Diese Männer paßten auf, daß kein Yaanztroner im Dampfrausch Selbstmord beging.
    Torytrae verließ die Trinkstelle und begab sich zu dem Wächter. Er begrüßte ihn unterwürfig. »Ist Spercamon hier?« fragte er.
    Der Wächter musterte ihn mißtrauisch und wies schließlich mit einer ausgestreckten Hand in Richtung des Aufenthaltsraums.
    Torytrae bedankte sich. Vom Tschatro hatte er eine Liste erhalten, auf der alle wichtigen Mitarbeiter Doynschtos verzeichnet waren. Einer dieser Assistenten erschien dem Jäger besonders interessant. Spercamon war von Doynschto zu einem Strafaufenthalt in die Stadt geschickt worden.
    Der Termin des Verbannungsbeginns hing mit dem Zeitpunkt zusammen, zu dem Doynschto mit der Jagd auf den mysteriösen Bordin Tecto begonnen hatte.
    Für den Jäger war das ein wertvoller Hinweis. Er glaubte nicht, daß der Zusammenhang zufällig war.
    Im Aufenthaltsraum ruhten sich ein paar Dutzend Lebewesen von den Strapazen des Dampfbads aus. Zwei Dampfwächter bewegten sich zwischen den Sitzen. Obwohl Torytrae Spercamon nie gesehen hatte, erkannte er ihn sofort. Der junge Yaanztroner vermittelte ein Bild der Niedergeschlagenheit.
    Torytrae ging zu ihm. »Sie sind Spercamon!« sagte er.
    Der junge Mann sah ihn erstaunt an. »Wer sind Sie?«
    »Vrotesch«, antwortete Torytrae. »Ich bin ein Organhändler und hätte mich gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Ich arbeite hier als Dampfwächter«, sagte Spercamon abweisend.
    »Es geht um ein Gehirn«, sagte Vrotesch leise. »Um ein Ceynach-Gehirn.«
    »Woher wissen Sie, daß …« Spercamon biß sich auf die Unterlippe und unterbrach sich. Dann schaute er sich um, ob jemand zugehört hatte. Als er sah, daß niemand in der Nähe war, deutete er auf den Ausgang. »Warten Sie draußen, bis mein Dienst
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