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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Autoren: Perry Rhodan
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er auf der Brust.
    »Ich fange jetzt an«, sagte er gleichmütig.
    Damit war die Jagd auf ein Gehirn eröffnet, von dem weder der Tschatro noch der Jäger wußten, ob es überhaupt noch am Leben war: auf das Gehirn Perry Rhodans.
    Die Schnelligkeit, mit der sich die Umwelt auf Yaanzar in der relativ kurzen Zeit zwischen jedem Einsatz veränderte, irritierte Torytrae. Sein eigenes Volk hatte in den letzten Jahren seiner Existenz jede Hektik abgelegt und von Veränderungen abgesehen.
    Torytrae landete den Gleiter auf dem freien Platz vor dem Markt der Gehirne. An offenen Tagen wie diesem hatten auch kleinere Händler Zutritt. Wollte Torytrae seiner Maske gerecht werden, mußte er seine Suche an einem solchen Tag beginnen.
    Der Yuloc überblickte das Gewimmel verschiedenartiger Wesen vor und in den großen Hallen des Marktes. Sogar der Park war überfüllt.
    Jedesmal, wenn er auf solche Ansammlungen intelligenter Wesen stieß, empfand der Yuloc seine Einsamkeit als besonders schmerzlich. Er war nie besonders gesellig gewesen, aber er wußte, daß seine Mentalität und sein Intellekt ihn zum Außenseiter stempelten. Darüber konnte auch sein yaanztronischer Körper nicht hinwegtäuschen.
    Er dachte an den Tschatro. Wußte der Regierungschef überhaupt, warum Torytrae yaanztronische Körper bei seinen Einsätzen bevorzugte? Es war eine vom Gefühl der Einsamkeit geprägte Entscheidung, ein Selbstbetrug, der der unterschwelligen Hoffnung entsprang, daß man nur Aussehen und Angewohnheiten der Mehrheit anzunehmen brauchte, um von ihr als Mitglied anerkannt zu werden. Torytrae kannte diese und alle anderen seiner kleinen Schwächen.
    Langsam überquerte er den freien Platz vor der Halle. Durch die Säulen konnte er die Regalreihen mit den Gehirnbehältern sehen. Dort war das Ceynach-Gehirn angeblich zuerst aufgetaucht.
    Der sichtbare Anfang, überlegte Torytrae, war nicht immer der eigentliche Anfang eines Ereignisses. Es war durchaus möglich, daß er die Spur noch weiter zurückverfolgen mußte. Für den Tschatro war der Markt der Gehirne der Beginn dieser Geschichte, für den Tuuhrt war er nur ein Ansatzpunkt.
    Ungeduld und Eile waren dem Jäger unbekannt; er plante jeden seiner Schritte sorgfältig und forschte immer erst dann weiter, wenn er sicher sein konnte, daß seine bisherigen Ermittlungen keine Fehler enthielten.
    Er befand sich auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Gehirn. Der Tschatro hielt es für gefährlich und hatte seine Tötung verlangt – sofern es überhaupt noch am Leben war.
    Torytrae kannte keine Skrupel. Er hatte bei den verschiedensten Einsätzen schon viele Ceynach-Gehirne gestellt und getötet.
    Torytrae wurde von Passanten angestoßen. Er bemerkte es kaum.
    Ein paar Yaanztroner mit Gehirnbehältern kamen vorbei. An offenen Tagen wurden die höchsten Umsätze erzielt. Die großen Händler versuchten über Lautsprecher, das Interesse der Kauflustigen an ihren Angeboten zu wecken.
    Torytrae ließ sich von der Menge zwischen zwei Regalreihen schieben. Er nahm die Atmosphäre des Marktes in sich auf, um sich wieder daran zu gewöhnen. Erst wenn er diese Umgebung als normal akzeptierte, konnte er mit der Arbeit beginnen. Bei seinen Ermittlungen durfte er sich durch nichts ablenken lassen.
    Torytrae bewegte sich eine Reihe hinauf und auf der anderen Seite wieder zurück; seine Blicke wanderten über Käufer, Händler und Gehirne. Schließlich erreichte er die Stelle, wo nach den Aussagen des Tschatros das Ceynach-Gehirn verkauft worden war.
    Irgendwo dort oben auf dem Regal hatte der Behälter gestanden. Es gab keine Lücke in der Behälterreihe, denn für jedes verkaufte Gehirn wurde nach kurzer Zeit ein anderes ausgestellt. Torytrae sah, daß hier fast ausschließlich Bordin-Gehirne angeboten wurden.
    Ein yaanztronischer Händler trat auf ihn zu. »Sie haben Interesse an den Bordins?«
    »Das kommt darauf an«, wich der Yuloc aus. Er mußte sich jetzt wie ein schäbiger Organhändler verhalten, dessen finanzielle Mittel nicht für den Kauf eines überdurchschnittlichen Gehirns ausreichten. Er lächelte dem Händler vertraulich zu. »Vielleicht haben Sie ein gutes Angebot?«
    »Ich habe mehrere preiswerte Gehirne zu verkaufen.« Das Interesse des Händlers ließ merklich nach, er sah sich bereits nach anderen Kunden um, mit denen er bessere Geschäfte machen konnte.
    Torytrae ließ sich dadurch nicht beeindrucken. »Vielleicht haben Sie ein Gehirn anzubieten, das sich schlecht verkaufen läßt
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